2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Der Gewinn des Lotto-Pokals ist der größte Erfolg der Vereinsgeschichte und wurde von den LTS-Kickern dementsprechend ausgelassen gefeiert. (3) Gumz
Der Gewinn des Lotto-Pokals ist der größte Erfolg der Vereinsgeschichte und wurde von den LTS-Kickern dementsprechend ausgelassen gefeiert. (3) Gumz

LTS sorgt für den Pokal-Hammer

9:8-Finalsieg im Elfmeterschießen gegen den haushohen Favoriten Bremer SV

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BREMEN. Nachdem Marcel Kwant den entscheidenden Elfmeter verwandelt hatte, brachen bei den Spielern der Leher Turnerschaft und ihren rund 150 Fans alle Dämme. Es dauerte eine Weile, bis sich die Jubeltraube auflöste und die Siegerehrung beginnen konnte. Mit dem 9:8-Erfolg im Elfmeterschießen gegen den Bremer SV sicherte sich LTS nicht nur den Pokal des Bremer Fußball-Verbandes (BFV), sondern auch einen Platz in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals.

155000 Euro an Fernsehgeldern hat die Leher TS damit sicher und mit etwas Losglück winkt ein Spiel gegen Bayern München oder Werder Bremen. „Verrückt. Man kann das noch gar nicht so richtig glauben, was da passiert ist. Wir wussten, je länger das Spiel dauert, desto schwieriger wird es für die Bremer. Dass wir hinten heraus im Elfmeterschießen gewinnen, ist umso schöner. Zum Glück haben wir einen starken Torhüter“, sprudelte es aus LTS-Kapitän Stephen Zander heraus. Keeper Marco Theulieres war der Matchwinner in dieser Partie, die live in der Pokal-Konferenz der ARD zu sehen war.

Auch Trainer Dennis Ley war glücklich: „Abgesehen von den ersten zehn Minuten, wo uns ein bisschen der Mut gefehlt hat, haben wir das taktisch mega gut gemacht, sehr, sehr diszipliniert. Wir haben aus unseren Möglichkeiten alles rausgeholt. Der Bremer SV hat kaum Lösungen dagegen gefunden. Wir sind sehr zufrieden und überglücklich.“ Ley ließ seine Schützlinge in einer 4-5-1-Formation kompakt verteidigen. Die Botschaft an den Bremer SV war klar: Eine Abfuhr wie in der Bremenliga-Saison, wo es gegen den Meister und Pokalverteidiger zwei herbe Niederlagen setzte (1:6 und 0:9), sollte es nicht noch mal geben. Vor 1512 Zuschauern im Stadion Obervieland konnte der krasse Außenseiter in der ersten Halbzeit sogar einige Nadelstiche setzen. So scheiterte Luan Muhaxheri in der 13. Minute an Torhüter Christian Ahlers-Ceglarek. Kurz darauf verfehlte Bremenliga-Torschützenkönig Jan-Niklas Kersten aus spitzem Winkel den Kasten (18.).

Die erfolgsverwöhnten Bremer waren zwar deutlich feldüberlegen, ließen gegen die vielbeinige LTS-Defensive aber die zündende Idee vermissen. Stürmer Nils Laabs hatte mit einem Kopfball ans Außennetz Pech (35.), Iurii Kotiukov hätte mit seiner Flanke fast den starken Marco Theulieres überrascht, doch der Pfosten rettete für den LTS-Schlussmann.

Wie wichtig Theulieres für die „Blauen“ ist, zeigte er auch im zweiten Durchgang. Mit zwei glänzenden Paraden verhinderte der 26-Jährige gegen Philipp Rockahr einen Rückstand (52. und 58.), von dem sich LTS wohl nicht wieder erholt hätte. Mit großer taktischer Disziplin und hoher Laufbereitschaft machte das Team weiter die Räume eng, zeitweise standen alle zehn Feldspieler im und am eigenen Strafraum. Das schmeckte dem BSV überhaupt nicht, der zunehmend auf hohe Bälle setzte – ein untaugliches Mittel gegen die kopfballstarken Innenverteidiger Malte Söntgerath und Sascha Richter. In der Nachspielzeit wurde es noch einmal brenzlig, doch Theulieres holte nach einer Ecke den Kopfball von Denis Nukic aus dem Winkel.

So ging es ins Elfmeterschießen, in dem beide Mannschaften Nervenstärke zeigten. Beim Stand von 2:2 fand Florent Aziri seinen Meister in Theulieres, doch auch Michael Szczygiel scheiterte an Ceglarek. Erst beim 19. Versuch gab es wieder einen Fehlschuss, Theulieres wehrte gegen Christian Schwarz ab. Jetzt lag der Druck bei Kwant, der zum erlösenden 9:8 traf. Der Rest war Jubel.

„Wir haben uns das erarbeitet. Wir sind ohne Gegentor ins Finale gekommen und haben auch hier kein Gegentor bekommen. Das ist einfach geil“, jubelte Jan-Niklas Kersten. Mögliche Gegner im DFB-Pokal waren für ihn noch kein Thema: „Heute denke ich gar nichts mehr, heute wird gefeiert.“

Wir haben aus unseren Möglichkeiten alles rausgeholt. Der Bremer SV hat kaum Lösungen dagegen gefunden.
Dennis Ley, LTS-Trainer

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Dieser Artikel stammt von der Nordsee-Zeitung

Aufrufe: 026.5.2017, 13:00 Uhr
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