2024-04-25T14:35:39.956Z

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Der TuS im  Feiermodus. | Foto: Benedikt Hecht
Der TuS im Feiermodus. | Foto: Benedikt Hecht

Lörrach-Stetten: Mit Flucht nach vorne

Meisterporträt:Der TuS Lörrach-Stetten schießt 101 Tore und ist zurück auf Bezirksebene +++ Nur vier Niederlagen in 26 Spielen

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Brauchtumspflege und Feiern wird im Lörracher Stadtteil Stetten seit jeher groß geschrieben. Da bildet der dortige „Turn- und Sportverein Lörrach-Stetten 1900 e.V.“ keine Ausnahme, schon gar nicht die Fußball spielende Abteilung. Die feierte ihren (Wieder)-Aufstieg in die Bezirksliga Hochrhein gleich mehrmals.
Die erste Gelegenheit hatte sich bereits am 23. Spieltag geboten, nachdem der Verfolger TuS Kleines Wiesental mit 4:2 besiegt war und der Vorsprung auf Hauingen neun Punkte betrug. „Da wusste ich, jetzt brennt nichts mehr an“, war sich TuS-Spielertrainer Sascha Müller damals schon sicher. Eine Woche später, als der Meistertitel auch rechnerisch nicht mehr zu nehmen war (6:0 bei RW Lörrach/Tumringen), wurde die Sause mit Meistertrikots „Mission erfüllt – Meister 2014“ fortgesetzt. Und zum letzten Ligaspiel beim FC Hausen schließlich zogen Mannschaft und Fans im weiß-blauen Korso per Bahn und Fußmarsch zum Hausener „Stockmatt-Stadion“, um dort zunächst die Aufstellung auszulosen und dann das 100. Saisontor zu erzielen.

„Diesmal hat die Spieler der Ehrgeiz gepackt, in der Rückrunde alles klar zu machen.“ Stefan Siedle

Es folgte sogar noch ein 101. Treffer, wenngleich das Spiel mit 2:6 in die Hosen ging. Das spielte für die Männer mit den weiß-blau gefärbten Haaren und Gesichtern allerdings keine Rolle. Sie waren längst im Feiermodus angekommen. Es zählte nur noch, „dass wir unser Saisonziel, die Meisterschaft, erreicht haben“, wie Sascha Müller und Co-Trainer Adrian Theimer sagten – beide im feinen Zwirn und mit Krawatte an der Bande stehend.

Sieht man von einem kurzen Durchhänger nach der Winterpause ab, als zwischen dem 16. und 18. Spieltag kein Sieg mehr gelang und der bisherige Trainer Hanspeter „Bubi“ Widmann vorzeitig seinen Hut nahm, so zweifelte angesichts der spielerischen Dominanz der Stettener eigentlich niemand am Titelgewinn. Es sollte nur nicht so kommen, wie im Vorjahr, wo man im Meisterschaftskampf mit dem FC Schönau einen Sieben-Punkte-Vorsprung auf den FV Lörrach-Brombach II verspielt hatte. „Diesmal hat die Spieler der Ehrgeiz gepackt, in der Rückrunde alles klar zu machen“ erinnern sich Abteilungsleiter Stefan Siedle und sein Vorgänger Dirk Bogenschneider. Letztlich habe man „den Titel noch souverän geschafft“, wie das Trainerteam ergänzt.

Die Stärken der Meisterelf lagen zweifellos in der Offensive. Über einen ausgesprochenen Torjäger verfügte der TuS nicht, das machte ihn im Angriff aber unberechenbar. Die meisten Treffer erzielten Dennis Heil (19), Ali Evsin (16), Sascha Müller (13) und Sascha Deines (10). Etwas Probleme habe es wohl in der Defensive gegeben, räumt Müller ein, diese seien aber nicht der Abwehrabteilung alleine zuzuschreiben, da das Defensivverhalten heute bereits im Angriff beginne, wie der Trainer weiß. Die Behebung jener Probleme sei eine der Aufgaben, die auf den künftigen Bezirksligisten zukomme – die dann von Mittelfeldspieler Fabian Gottschalk (32) gecoacht werden wird. Sascha Müller bleibt sportlicher Leiter.

„So viele Punkte wie möglich sammeln, um nicht mit dem Rücken zur Wand zu stehen.“ TuS-Tenor

Und wie sieht der Unterbau für die erste Mannschaft aus? Das Reserveteam bewegt sich an der Spitze der Kreisliga B – mit Tendenz nach oben. Die Jugendabteilung befindet sich im Aufbau. Sie verfügte zuletzt über Juniorenteams von der E- bis zur B-Jugend. In der kommenden Saison soll aber auch wieder eine A-Juniorenmannschaft gemeldet werden.

Das nächstliegende Ziel ergibt sich für einen Aufsteiger von selbst. In der Bezirksliga heißt das „gleich zu Beginn so viele Punkte wie möglich zu sammeln, um nicht von vorne herein mit dem Rücken zur Wand zu stehen“, wie es die TuS-Verantwortlichen formulieren. Den Verein verlassen wird lediglich Dirk Bogenschneider, über Neuzugänge hüllen sich der bisherige und der zukünftige Coach noch in Schweigen, sie verraten bislang nur soviel: „Zusagen sind da.“

Die Sommerpause ist kurz. Am 4. Juli ruft Neu-Coach Fabian Gottschalk bereits zum ersten Training, eine Woche darauf findet das erste Testspiel gegen Karsau statt. Dann sind sie auch längst wieder aus dem Feiermodus.
Aufrufe: 024.6.2014, 22:00 Uhr
Reinhold Nagengast (BZ)Autor