2024-04-25T14:35:39.956Z

Pokal
Einst miteinander, jetzt gegeneinander: Lingens Torjäger Dennis Brode (r.) und Haselünnes Verteidiger Jörn Härtel gewannen mit dem SV Holthausen/Biene in der Saison 2010/2011 den Bezirkspokal. Foto: Werner Scholz
Einst miteinander, jetzt gegeneinander: Lingens Torjäger Dennis Brode (r.) und Haselünnes Verteidiger Jörn Härtel gewannen mit dem SV Holthausen/Biene in der Saison 2010/2011 den Bezirkspokal. Foto: Werner Scholz

Lingen freut sich auf das Spiel des Jahres

LIVETICKER +++ TuS Lingen erwartet den Haselünner SV zum Bezirkspokalfinale

Es ist der passende Abschluss einer packenden Fußballsaison: Zum ersten Mal in der Geschichte des Bezirkspokals stehen zwei emsländische Teams im Endspiel. 110 Mannschaften aus dem ganzen Weser-Ems-Gebiet waren vor gut zehn Monaten in dem Wettbewerb gestartet. Übrig geblieben sind nur noch der TuS Lingen und der Haselünner SV, die sich am Samstag um 15 Uhr im Lingener Emslandstadion gegenüberstehen.
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Es ist schon kurios, dass gerade einmal 25 Kilometer zwischen den beiden Finalteilnehmern liegen, wenn man bedenkt, dass das Bezirksgebiet fast 15000 Quadratkilometer umfasst. Und so schaut der ganze Bezirk am Samstag nach Lingen, wo der Nachfolger des Titelverteidigers TV Dinklage ermittelt wird.

Den Cupgewinner des vergangenen Jahres haben die Lingener selbst aus dem Weg geräumt. Im Viertelfinale zeigte der TuS dem Meister der Bezirksliga 4 beim 6:0-Sieg klar die Grenzen auf. Auch für zwei Landesligisten platzte im Lingener Emslandstadion der Traum vom Pokaltriumph. Die wohl schwerste Prüfung meisterte der TuS Lingen, als er den SV Holthausen/Biene im Elfmeterschießen mit 5:2 niederrang. ,,Biene war schwer, aber auch Blau-Weiß Lohne war ein sehr guter Gegner", blickt TuS-Trainer Wolfgang Schütte zurück. Das Ergebnis gegen den Landesligisten fiel allerdings deutlich: Mit dem 4:0-Sieg zog Lingen ins Finale ein. Übrigens musste der TuS in der ganzen Pokalsaison nicht einmal auswärts antreten. Das Finale ist das siebte Heimspiel.

Doch nicht nur aufgrund des Heimvorteils gehen die Lingener als Favorit in das Endspiel, in dem der Bezirksmeister das Double perfekt machen kann. ,,Wenn man die Konstellation sieht, sind wir schon Favorit. Aber im Pokal ist alles möglich", bleibt Schütte vorsichtig und verweist auf das 2:2-Unentschieden gegen Haselünne im Ligaspiel vor sechs Wochen, ,,ich erwarte ein 50:50-Spiel, in dem alles passieren kann."

Ähnlich sieht es auch Alo Weusthof. ,,Es muss schon viel zusammenkommen, wenn wir den Pokal gewinnen wollen", erklärt der Haselünner Coach mit Blick auf zuletzt drei Niederlagen in Folge in der Bezirksliga. Hoffnung schöpft Weusthof aus dem guten Auftritt gegen Lingen beim 2:2. ,,Da haben beide Mannschaften 90 Minuten lang für richtig gute Unterhaltung gesorgt. Das war ein überdurchschnittlich gutes Spiel. Ich hoffe, dass das am Samstag wieder so ist."

Auch die Haselünner haben auf dem Weg ins Finale für einige Überraschungen gesorgt. ,,Schon die Finalteilnahme ist für den Verein ein Riesenerfolg", betont Weusthof, ,,meine Mannschaft hat das wirklich klasse gemacht." Die Heimsiege über die Landesligisten Eintracht Nordhorn (3:1) und SC Melle (3:2) hat der HSV-Coach ebenso in guter Erinnerung behalten wie das Halbfinalspiel bei Hansa Friesoythe . ,,Das war ein Highlight", schwärmt Weusthof vom Ambiente beim 5:1-Sieg vor 550 Zuschauern im Hansa-Stadion.

Noch mehr dürften es am Samstag im Emslandstadion werden. ,,Das ist natürlich die Kür", freut sich Wolfgang Schütte auf die Chance, vor eigenem Publikum der Bezirksligameisterschaft nun den Bezirkspokalsieg folgen zu lassen. ,,Wir haben auf die Meisterschaft hingearbeitet. Aber das Pokalfinale ist natürlich ein Highlight", betont Schütte, der neben den Langzeitverletzten Jens Helming und Marcel Fock auch auf Dirk Hesping verzichten muss. Bei Haselünne kehrt Florian Hillebrand wieder ins Tor zurück. Fraglich ist der Einsatz von Thorsten Düing. Zusehen muss auch Robin Loepke, der nach seinem Kreuzbandriss in der vergangenen Woche operiert wurde.

Loepke ist neben David Brink, Abu El-Khalil und Jörn Härtel einer von vier Haselünnern Spielern, die unter Trainer Weusthof in der Saison 2010/2011 mit dem SV Holthausen/Biene letztmals den Bezirkspokal ins Emsland geholt hatten. Durch den 4:2-Sieg beim TV Dinklage schafften die Biener damals das Double aus Landesligameisterschaft und Bezirkspokalsieg. Auch drei aktuelle TuS-Akteure gehörten damals zum Biener Doubleteam: Daniel Fock, Torben Rattelsdorfer und Dennis Brode.

Schöne Pokalerfahrungen hat auch Wolfgang Schütte vorzuweisen. Mit Eintracht Nordhorn erreichte er im April 1997 das NFV-Pokal-Halbfinale gegen Hannover 96. Zum Kader der 96er gehörten damals unter anderem Dieter Hecking, Otto Addo oder Gerald Asamoah.

Mit Concordia Ihrhove schaffte es Schütte in der Saison 2001/2002 sogar bis ins Finale, verlor dort aber mit 0:2 gegen VfL Wolfsburg II. Ihrhove zog so in die Hauptrunde des DFB-Pokals ein, wo man auf den Deutschen Meister Borussia Dortmund, damals trainiert von Matthias Sammer, traf. Bei der 0:3-Niederlage (Tore: Jörg Heinrich, Jan Koller und Otto Addo) saß Schütte aber nicht mehr auf der Trainerbank. Johann Lünemann, ehemaliger Trainer des SV Meppen, hatte seinen Posten übernommen.

Aufrufe: 06.6.2014, 17:56 Uhr
Mirko NordmannAutor