„Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir keinen Zugriff auf das Spiel bekommen. Da waren wir viel zu pomadig“, stellte Trainer Tom Mürnseer fest.
Die Gäste mit ihrem präzisem Kurzpass-Spiel sowie dem aggressiven Pressing sorgten für Vollbeschäftigung in der Lenggrieser Defensive. Freilich am Strafraum waren sie mit ihrer Kunst meist am Ende, verfingen sich in der engmaschigen LSC-Abwehr oder zielten einfach am Kasten vorbei. Die Führung gelang den Münchner durch eine Standardsituation. Nach einem Freistoß in den Isarwinkler Strafraum prallte der Ball im Gewühl irgendwie ab, Drinos Gerguri reagierte am schnellsten und schob die Kugel aus kurzer Distanz über die Linie – 0:1 (33.). Noch kurz vor der Pause zeigte Keeper Schauer mit einer sehenswerten Parade seine Klasse, als er einen strammen Schuss über die Latte lenkte. Es waren zwei Auswechslungen, die die Gastgeber besser aufkommen und die Angriffsaktionen strukturierter werden ließen. Zuerst kam der reaktivierte Abräumer Franz Reiser für Hansi Lindner (37.), dann erzwang eine Knieverletzung von Andi Riesch den Einsatz von Ludwig Buchmair (43.). So wurden die Hausherren immer druckvoller, kamen auch zu Einschussgelegenheiten. Was freilich blieb, waren zahllose Fehlpässe im Spielaufbau, mit denen sich der LSC immer wieder selbst das Leben schwer machte. „Wir haben versucht, das Match noch zu drehen, aber irgendwie haben wir unsere Mühen nicht so richtig auf den Platz gebracht“, urteilte Coach Mürnseer. Noch einmal war eine Glanztat Schauers erforderlich, als der durchgebrochene Yusuf Abdulhalim Rubeya vor ihm auftauchte (67.). Die beste Chance auf eine Punkteteilung vergab Franz Reiser, als er es nicht schaffte, die Kugel über den am Boden liegenden SVN-Keeper zu bugsieren (81.). Und einen Bärendienst leistete noch Toni Berger – zuvor einer der Lichtblicke – seinem Team: Mit dem Schlusspfiff kassierte er wegen einer Tätlichkeit die rote Karte.
„Aufgrund der ersten Halbzeit haben wir verdient verloren“, resümierte der Lenggrieser Trainer. Auch er weiß jetzt, dass mit dem SVN ein technisch starker Konkurrent in die Bezirksliga Süd aufgestiegen ist.