Keine gemeinsame Wellenlänge mit Fuhrmann: Lengsfeld hört auf

Der 34-Jährige, der in seiner aktiven Laufbahn unter anderem beim VfL Bochum und SSV Jahn Regensburg unter Vertrag stand, hat natürlich Gründe für seinen doch ziemlich überraschenden Rückzug. "Grundsätzlich hätte ich im kommenden Sommer ohnehin aufgehört, weil sich spätestens dann auch Abteilungsleiter Matthias Altmann zurückzieht. Zwischen uns beiden hat sich im Laufe der Jahre eine tolle Freundschaft entwickelt und ich habe die Position des Sportlichen Leiters nur seinetwegen übernommen", berichtet der in Sarching im Landkreis Regensburg lebende Lengsfeld.

Der langjährige Klasse-Keeper macht kein Geheimnis daraus, dass die Chemie zwischen seinem Nachfolger auf der Trainerbank, Rüdiger Fuhrmann, und ihm nicht passte: "Sportlich und menschlich haben wir nie zusammengefunden. Das ist aber für mich überhaupt kein Problem und es ist auch normal, dass es im Leben immer wieder mal unterschiedliche Anschauungen gibt. Das muss gar nicht schlecht sein, aber für eine fruchtbare Zusammenarbeit sollte man eine gemeinsame Wellenlänge haben. Die hatten wir leider nicht." ASV-Übungsleiter Fuhrmann wollte sich zu den Aussagen von Lengsfeld nicht äußern.

Mit einem schlechten Gewissen braucht sich Lengsfeld auf alle Fälle nicht zu verabschieden. "Sportlich stehen wir als Aufsteiger sehr ordentlich da. Zudem haben wir schon vor dem Re-Start einen qualitativ und quantitativ gut bestückten Kader auf die Beine zusammengestellt, in dem es in der Winter-Wechselperiode keinerlei Veränderungen geben wird", berichtet der scheidende Funktionär. Auf die Zeit beim ASV Cham blickt Andreas Lengsfeld mit viel Stolz zurück: "Ich durfte beim ASV Cham sechs tolle Jahre verbringen. Nach meiner Zeit als Spieler hat hat mich die Spartenleitung Anfang 2018 als Trainer zurückgeholt und mir - obwohl es im Verein ein paar Personen gab, die davon nicht begeistert waren - großes Vertrauen entgegengebracht. Der Aufstieg im Sommer 2019 war ein absolutes Highlight, das ich immer in positiver Erinnerung behalten werde. Mein Dank gilt Meph Altmann und seinem Team, das in den vergangenen Jahren großartige Arbeit geleistet und dem ASV Cham zu einer richtig guten Adresse entwickelt hat. Es war mir eine Ehre, ein kleiner Teil dieser Erfolgsgeschichte sein zu dürfen."

Wie es mit Lengsfeld sportlich weitergehen wird, steht komplett in den Sternen: "Prinzipiell macht mir der Trainerjob am meisten Spaß, aber auch die Aufgaben im Funktionärsbereich sind durchaus interessant. Für mich ist entscheidend, dass mich ein Projekt interessiert. Die Spielklasse spielt eine untergeordnete Rolle, ich möchte in erster Linie etwas bewegen können. Wenn ich eine spannende Anfrage bekomme, werde ich mich auf alle Fälle damit auseinandersetzen. Ein Zeitfenster für eine Rückkehr ins Fußballgeschäft lasse ich mir aber komplett offen. Vielleicht greife ich nach der Winterpause schon wieder an, vielleicht aber auch erst in ein oder zwei Jahren."