2024-05-24T11:28:31.627Z

Analyse
Im letzten Spiel vor der Winterpause schaffte der SC Ichenhausen nach 0:2 und 3:3 noch einen 4:3-Auswärtssieg in Gundelfingen. Daniel Dewein, Stefan Strohhofer und Max Lamatsch (von links) würden gern so weitermachen.  Foto: Walter Brugger
Im letzten Spiel vor der Winterpause schaffte der SC Ichenhausen nach 0:2 und 3:3 noch einen 4:3-Auswärtssieg in Gundelfingen. Daniel Dewein, Stefan Strohhofer und Max Lamatsch (von links) würden gern so weitermachen. Foto: Walter Brugger

Jubelt der SC Ichenhausen weiter?

Mit neuem Trainer wollen die Königsblauen möglichst schnell die nötigen Punkte für den Klassenerhalt sammeln +++ Wie die Vorbereitung lief und wo der SCI am Ende landen wird

Pünktlich zum Ende des kalten Winters ist auch die Landesliga wieder in vollem Gange. Der SC Ichenhausen startet am Samstag (Anpfiff 15 Uhr) beim TV Bad Grönenbach in die Frühjahrsrunde. Die bisherige Spielzeit verlief für die Königsblauen ziemlich turbulent. Wie es bis zum Saisonende im Mai weitergeht, verrät die Günzburger Zeitung im Frühjahrscheck.

Das ist die Ausgangslage: Furios gestartet, dann abgestürzt, Rücktritt des langjährigen Trainers Oliver Schmid, Stabilisierung im Mittelfeld unter den Interims-Coaches Martin Wenni und Markus Riesenegger. Langweilig war die bisherige Spielzeit beim SC Ichenhausen sicher nicht. Doch pünktlich zur Winterpause haben sich die Gemüter wieder beruhigt. Jetzt kann der SCI mit einem angenehmen Polster von elf Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge in die Frühjahrsrunde gehen.

Das ist neu: Vor allem der Trainer. Mit Oliver Unsöld hat Abteilungsleiter Rudi Schiller zu Beginn der Winterpause den neuen Mann an der Linie vorgestellt. Das ermöglichte es dem Ex-Bundesligaprofi, die komplette Vorbereitung mit seinem neuen Team zu absolvieren.
Ansonsten vertrauen die Verantwortlichen weitgehend auf die Mannschaft aus der Hinrunde. Lediglich Angreifer Timo Pape hat sich in Richtung Kreisliga zur SG Reisensburg-Leinheim verabschiedet. Dafür verstärken mit Luca Sabbarese und Resul Özmutlu zwei Talente aus der zweiten Mannschaft das Mittelfeld der Königsblauen. Außerdem wurde Abwehrspieler Benjamin Kräutter vom TSV Langenau zurückgeholt.

Das war die Vorbereitung: Die Ichenhauser verzichteten heuer auf die Teilnahme an Hallenturnieren. Trainer Unsöld hatte sich bereits zu seinem Antritt froh darüber gezeigt. Die Verletzungsgefahr sei zu groß, sagte der 44-Jährige damals. So konnte der neue Coach in Ruhe mit der Mannschaft trainieren.
Drei Vorbereitungsspiele lassen kaum einschätzen, wo der SCI steht – auch weil Unsöld in den Tests viel wechselte und ausprobierte. Einem drögen 1:1 gegen Bezirksligist SSV Glött folgte ein mitreißendes 4:0 beim TSV Offingen. Hier zeigte sich Vierfachtorschütze Max Lamatsch in guter Form, ihm gelang sogar ein lupenreiner Hattrick mit drei Treffern innerhalb von sechs Minuten. Ein wenig Ernüchterung brachte der letzte Test. Beim 0:3 gegen Schwaben Augsburg hielten die Königsblauen fast eine Stunde stand, ehe ein Dreifachschlag innerhalb von acht Minuten die Pleite gegen den Bayernliga-Fünften besiegelte.

Das sagt der Trainer: SCI-Trainer Oliver Unsöld zeigt sich trotz der Pleite gegen Schwaben zufrieden mit der Vorbereitung. Abseits der Probleme mit dem Winterwetter, das alle Mannschaften traf, habe man gut trainieren können und gute Ergebnisse erzielt. „Die Jungs sind alle voll in Ordnung, da ist Potenzial da“, sagt Unsöld über seine Mannschaft. Sein Ziel für die Frühjahrsrunde: „Möglichst schnell die Punkte sammeln, um nicht mehr unten rein zu rutschen.“ Da passt es ins Bild, dass Unsöld mit Blick auf den ersten Gegner sagt: „Ich nehme die Favoritenrolle nur ungern an. Die Truppe ist nicht zu unterschätzen. Aber wir kommen damit klar.“

Das sind die ersten Gegner: Denn zunächst geht es zum Abstiegskandidaten Bad Grönenbach. Die Allgäuer haben in der Winterpause den Trainer gewechselt, um doch noch das Unmögliche möglich zu machen und zumindest die Relegation zu sichern. Die Vorbereitung lief aber mit drei Testspielniederlagen eher mäßig. Im Hinspiel überrollte der SCI den Aufsteiger mit 6:0. Alles andere als ein königsblauer Sieg wäre also eine Überraschung. Das weitere Auftaktprogramm der Ichenhauser hat es dafür in sich. In den ersten fünf Spielen kommen vier Gegner aus der oberen Tabellenhälfte.

Das wird passieren: Wo landet der SCI also am Saisonende? Als Geheimtipp im Kampf um die Meisterschaft gestartet, kann mittlerweile nur noch der frühzeitige Klassenerhalt das Ziel sein. Und auch wenn noch nicht klar ist, wie die Ichenhauser unter ihrem neuen Trainer spielen werden, in ernsthafte Abstiegsnöte werden sie wohl nicht mehr geraten. Das Gerüst der Mannschaft steht, das Team hat Qualität und ist mental stark. Außerdem ist der Abstand zum Kellerquartett angenehm groß.

Aufrufe: 09.3.2018, 11:41 Uhr
Günzburger Zeitung / Alexander SingAutor