2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Joschi Schreyer (li.) in Aktion.  F: Enzesberger
Joschi Schreyer (li.) in Aktion. F: Enzesberger

Joschi Schreyer - der etwas andere Typ

Passaus Goalgetter sorgt als Hobby-Comedian für Furore und erzeugt auch sportlich viel Wirbel

Joschi Schreyer ist ein schlaues Bürschchen - der 23-jährige Jurastudent, der spätestens im Frühjahr 2014 sein Examen ablegen will, ist in der bayerischen Fußballszene mittlerweile bekannt wie ein "bunter Hund". Nicht nur auf dem Fußballplatz sorgt der schnelle Sturmführer des 1. FC Passau für positive Schlagzeilen, auch die von Schreyer verfassten Vereins-Spielberichte der Passauer Landesligamannschaft genießen mittlerweile Kultstatus.

Nicht selten über 3.000 Aufrufe erreichen die "Schreyerschen-Ausführungen" mit leichtem Hang zur Comedy nach Landesliga-Partien des 1. FC Passau - zu finden in den FuPa-Spielprofilen der Dreiflüssestädter. Der wortgewandte Student gießt die Fähigkeiten der Passauer Kicker in seinen Formulierungen gerne in blumige Superlative. Allerdings bekommen auch die Gegner oft ihr Fett weg und nicht jedermann findet die FCP-Spielberichte politisch korrekt. "Man sollte im Amateursport auch mal etwas Spaß verstehen. Es handelt sich ja nicht um eine normale Standardberichterstattung, sondern um eine nicht ganz ernst gemeinte Zusammenfassung des Spielverlaufs. Johannes Süß läuft die 100 Meter leider nicht in 3,5 Sekunden - aber es wird niemand beleidigt und auch die maßgebenden Fakten, wie Torschützen usw. stimmen allesamt", betont Schreyer, der sich pudelwohl in der FCP-Spaßgesellschaft fühlt. "Wir sind eine lustige Truppe, die ihren momentanen Höhenflug in vollen Zügen genießt. Es werden aber auch wieder andere Zeiten kommen."

»Johannes Süß läuft die 100 Meter leider nicht in 3,5 Sekunden.«

Zur Tradition ist es mittlerweile geworden, dass sich das Landesligateam bei Auswärtssiegen am Ortsschild der siegreichen Spielstätte abblichten lässt. "Das ist ein Gag, der schon zu Bezirksoberligazeiten eingeführt wurde. Mittlerweile fahren wir aber die Ortsschilder schon zielgerichtet an", schmunzelt Passaus Sturmführer, der in dieser Saison schon siebenmal einnetzen konnte. Allerdings verballerte der gebürtige Oberbayer schon zwei Elfmeter. "Leider habe ich meine Nervenstärke aus Bad Füssinger Zeiten verloren", scherzt der Ex-Kapitän des jetzigen Passauer Kreisligisten, der in seiner Jugendzeit unter anderem kurz beim TSV 1860 München kickte. In Diensten des 1. FC Passau steht Schreyer seit Anfang diesen Jahres. "Ich wollte einfach nochmal höherklassig kicken. Wenn ich mein Studium abgeschlossen habe, ist es ohnehin fragwürdig, ob ich überhaupt noch Fußball spielen werde." Bis zu diesem Zeitpunkt will der schräge Schreyer allerdings noch richtig Gas geben. "Wir haben eine starke Truppe beieinander, die besser ist, als es viele Leute vermuten." "Nächste Ausfahrt - Regionalliga Bayern", hieß es in Schreyers letztem FC-Spielbericht nach dem 3:0-Erfolg beim SCE Freising am Dienstag. Zugegeben, ein bisschen hochgegriffen, aber zutrauen darf man der Elf um Kapitän Stephan Ziegler in nächster Zeit wohl noch einiges.


Aufrufe: 011.10.2012, 15:18 Uhr
Thomas SeidlAutor