2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Fragwürdige Vorgehensweise: SVP-Trainer Andreas Steinweg hätte gerne früher davon erfahren, dass sein Vertrag in Planegg nicht verlängert wird. Foto: Fred Rauscher
Fragwürdige Vorgehensweise: SVP-Trainer Andreas Steinweg hätte gerne früher davon erfahren, dass sein Vertrag in Planegg nicht verlängert wird. Foto: Fred Rauscher

„Gehe erhobenen Hauptes“: Planegg trennt sich von Steinweg

„Habe Scherbenhaufen zusammengekehrt“ 

In der Winterpause deutete noch alles auf einen Verbleib von Trainer Andreas Steinweg beim SV Planegg-Krailling hin. Mit dem damaligen Abteilungsleiter Stefan Suchanke und dem Sportlichen Leiter Stefan Sobocan war sich Steinweg im Prinzip über eine Verlängerung der Zusammenarbeit einig.

Unterschrieben wurde aber noch nichts. „Es war so gut wie durch, aber ich wollte noch abwarten und mit einigen Leuten aus der Mannschaft sprechen, was die in der nächsten Saison machen, da ich nicht wieder einen kompletten Umbruch mitmachen wollte“, so Steinweg.

Die Situation änderte sich am 16. März, als eine neue Sportliche Leitung gewählt wurde. Abteilungsleiter Volker Daul, Stellvertreter Jörg Pantke und Großfeldkoordinator Helmut Lehnert hatten andere Vorstellungen. Zum einen sollte Steinweg einen neuen Co-Trainer bekommen, der Coach wollte aber mit Oliver Bock weitermachen. „Die Zusammenarbeit ist super. Das passt einfach. Der Verein kann froh sein, dass er einen Co-Trainer hat, der mal in der 2. Liga gespielt hat und zu dem man aufschauen kann“, sagt Steinweg. Zum anderen hatte die neue Leitung die Vision, zwei durchgängige Spielsysteme in allen Teams durchzusetzen. Auch damit war Steinweg nicht glücklich. „Wir sind eine Bezirksliga-Mannschaft. Da ist man immer abhängig von den Spielern, die im Training und an Spieltagen da beziehungsweise fit sind“, sagt er.

"Für mich stand immer der Verein im Vordergrund"

Die Zeichen standen auf Abschied. „Ich habe gesagt, dass ich den Weg so nicht mitgehen werde“, berichtet Steinweg. Das war vor vier Wochen. Am Dienstag der vergangenen Woche teilte die Abteilungsleitung Steinweg plötzlich mit, dass sein Vertrag nicht verlängert werde. „Es ist ja kein Problem, einen Vertrag auslaufen zu lassen“, meint der Coach. Das hätte man allerdings auch früher entscheiden können, zumal bereits Gerüchte über seinen Nachfolger kursierten. Michael Lelleck, U19-Trainer des SVP, soll angeblich angekündigt haben, den Verein zum Saisonende verlassen zu wollen, sollte er nicht Trainer der Bezirksliga-Elf werden. „Das stimmt überhaupt nicht“, sagt Lelleck. Zwar habe er schon vor einem Jahr kein Geheimnis aus seinem Wunsch gemacht, gerne Trainer der ersten Mannschaft zu werden. „Dann sage ich natürlich nicht nein, wenn sich jetzt die Möglichkeit ergibt. Aber für mich stand immer der Verein im Vordergrund. Ich hätte auch an anderer Stelle geholfen.“

Zeitpunkt und Kommunikation waren "schon kurios"

Auch Daul dementiert, dass es eine solche Drohung gab: „Uns hat er das so nicht kommuniziert, eher im Gegenteil.“ Dass die Entscheidung erst vergangene Woche gefällt wurde, hätte andere Gründe gehabt. „Wir befinden uns noch in der Übergangsphase von der alten Abteilungsleitung zur neuen. Es war abgesprochen, dass wir erst mal im Jugendbereich die Trainersituation klären“, sagt Daul. Der Entschluss zum Trainerwechsel in der ersten Mannschaft sei danach erfolgt. „Der Zeitpunkt und wie die Kommunikation abgelaufen ist, das war schon kurios“, sagt Steinweg. Nach dem Heimspiel gegen den TSV Oberalting-Seefeld am vergangenen Sonntag erfuhr auch die Mannschaft von Steinwegs Abschied. „Michael Lelleck hat in den letzten beiden Jahren in der U19 hervorragende Arbeit geleistet, bewiesen, dass er mit jungen Spielern umgehen kann. Wir erhoffen uns einen weiteren Schub, um unsere Nachwuchsspieler weiter erfolgreich im Verein auszubilden“, so Daul.

Als Steinweg im Sommer 2016 den SVP übernahm, stand der Verein vor einem Scherbenhaufen. „Diesen Scherbenhaufen habe ich zwei Jahre lang zusammengekehrt, hoffentlich mit dem Klassenerhalt am Ende dieser Saison“, sagt der Trainer. „Daher gehe ich erhobenen Hauptes.“

Aufrufe: 09.5.2018, 09:38 Uhr
Starnberger Merkur / Niko AretinAutor