2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Florian Ey | Foto: Verein
Florian Ey | Foto: Verein

Florian Ey: "Kaltschnäuziger vor dem Tor"

BZ-Interview zum Spieltag mit Florian Ey, Spielertrainer des SC Orschweier, nach einer überraschenden Heimniederlage

Es war nicht das Wochenende des SC Orschweier. Mit einer überraschenden und zugleich deutlichen 0:3-Niederlage gegen die SG Nonnenweier-Allmannsweier verlor der Tabellendritte sein Heimspiel. Daniel Weber unterhielt sich am Tag danach mit Spielertrainer Florian Ey über die Niederlage und den bisherigen Verlauf von Orschweiers erster Saison unter seiner Regie.
BZ: Haben Sie die Niederlage schon verdaut?
Ey: Ja, inzwischen schon. Man muss ja klar sagen, dass der Sieg von Nonnenweier-Allmannsweier verdient war, auch wenn er vielleicht etwas zu hoch ausgefallen ist. Der Gegner war kaltschnäuzig, und wir nicht. Das war einfach nicht unser Tag, wir haben überhaupt nicht zu unserer normalen Form gefunden. Wir hatten viele Unkonzentriertheiten drin. Die Bälle in die Tiefe haben gefehlt, wir haben insgesamt nur vier Mal aufs Tor geschossen. Das war einfach keine Leistung, mit der man ein Spiel gewinnen kann.

BZ:
Wie erlebt man als Spielertrainer auf dem Platz 90 Minuten dieser Art, wenn es nicht läuft?
Ey: Man denkt natürlich die ganze Zeit darüber nach, wie es besser laufen könnte, das ist klar. Zugleich muss man sich auf das eigene Spiel konzentrieren, das macht die Aufgabe nicht leichter. Aber so ist es eben, das gehört dazu. Ich habe früh gemerkt, dass wir keinen Zugriff auf das Spiel bekommen, aber ich war trotzdem auch noch nach dem 0:1 optimistisch, dass wir noch ins Spiel zurückkommen können.

BZ:
Es ist Ihre erste Saison als Spielertrainer des SC Orschweier. Sind Sie zufrieden mit der bisher gezeigten Leistung?
Ey: Wenn man jetzt nicht den Fokus so sehr auf diese aktuelle Niederlage legt, dann ist das bisher alles absolut zufriedenstellend. Ich glaube nicht, dass viele Beobachter damit gerechnet hätten, dass wir zu diesem Zeitpunkt auf dem dritten Tabellenplatz stehen. Aber die Qualität in der Mannschaft ist da, um oben in der Tabelle mitzumischen. Damit meine ich jetzt nicht, dass wir um den Aufstieg spielen, aber unter die ersten fünf, sechs Mannschaften können wir kommen. Dass die Mannschaft aktuell so weit oben steht, das hat sie sich verdient.

BZ:
Womit vor allem?
Ey: Die Mannschaft hat meine Philosophie, die ich als Trainer habe, inzwischen besser verinnerlicht. Ich lege viel Wert darauf, in Ballbesitz zu sein und das Spiel so zu bestimmen. Mit dem Spielaufbau und der Spieleröffung klappt es immer besser. Davor war die Taktik in Orschweier eher defensiv und auf Konter ausgelegt. Das war also eine Umstellung, die gar nicht so einfach für die Spieler war. Am Anfang der Saison haben wir auch viele Tore kassiert, inzwischen stehen wir hinten stabiler. Wieder: Wenn man vom Spiel gestern mal absieht.

BZ:
Wo gibt es noch Verbessrungsbedarf?
Ey: Wir müssen kaltschnäuziger vor dem Tor werden, das ist unser Manko. Und wir müssen es schaffen, mehr Zugriff auf das Spiel zu bekommen.

BZ:
Es war die dritte Saisonniederlage, zusammengerechnet haben Sie in diesen Partien zwölf Gegentreffer bekommen. In der Pokalniederlage gegen den Bezirksligisten Oberschopfheim waren es acht. Es Wenn es mal nicht läuft, ist Ihre Mannschaft dann ein sehr labiles Gebilde?
Ey: Wenn man sich die Ergebnisse der verlorenen Spiele anschaut, dann scheinbar schon, das sieht natürlich blöd aus, keine Frage. An diesen Tagen war es einfach so, dass wir immer mehr Gegentore kassiert haben. Aber ich kann der Mannschaft da keine Vorwürfe machen, sie hat sich nicht hängen lassen.
Aufrufe: 016.10.2016, 23:00 Uhr
Daniel Weber (BZ)Autor