2024-05-29T12:18:09.228Z

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F: Paulus
F: Paulus

Feld von hinten aufgerollt

VL MITTE: +++ Verkorkster Saisonstart verhindert ein noch besseres Abschneiden des SC Waldgirmes +++

Waldgirmes (bir). Hätte, wenn und aber - der Konjunktiv wird im Fußball oft benutzt, um einen meist zerknirschten Blick zurückzuwerfen. Von Zerknirschung sind Verantwortliche und Fans des SC Waldgirmes angesichts des abschließenden Rangs drei weit entfernt, aber die Frage drängt sich am Ende der Saison auf: Wo würden die Lahnauer in der Tabelle stehen, wenn sie von der Punktausbeute her nur einigermaßen den Erwartungen entsprechend gestartet wären? Vermutlich wäre das Team von Trainer Peter Bätzel längst Meister. Doch schlechter Start hin und her - am neunten Spieltag war der SC Schlusslicht - der ehemalige Hessenligist kann zufrieden auf die mit dem 3:1-Sieg gegen die TSG Wörsdorf abgeschlossene Runde sehen. ,,Wir wollten nicht schlechter abschneiden als in den letzten Jahren, das ist uns trotz des schlechten Starts gelungen. Wir sind dicht dran an den beiden Ersten", zieht Bätzel insgesamt ein zufriedenes Fazit, zumal ,,es die beste Saison unter meiner Leitung ist".

Zudem haben die Lahnauer die beste Auswärtsbilanz und sind erfolgreichstes Rückrundenteam. Das ist umso bemerkenswerter, wenn man berücksichtigt, dass die Mannschaft am neunten Spieltag gerade mal vier Punkte auf dem Konto hatte. Unruhe oder Infragestellung des Trainers gab es in dieser prekären Situation nicht. Auch weil erkennbar war, dass die Niederlagen oft unglücklich zustande kamen. Mit ausschlaggebend für das bis dahin ernüchternde Abschneiden war die miserable Heimbilanz. Dafür punkteten Langholz, Schneider, Lang und Kollegen auswärts fleißig und lagen zur Winterpause schon auf Platz sechs. Eine nachhaltige Wirkung hatte neben der Änderung der Defensivstrategie die Rückkehr von Routinier Mario Schappert aus dem U 23-Team. Er sorgte für Ordnung und Inspiration im Mittelfeld.

Torgarant Langholz

,,Vor allem die jungen Spieler hatten lange Probleme, sich mit der Situation des drohenden Abstiegs auseinanderzusetzen", war Bätzel in dieser Zeit auch als Psychologe gefragt, ,,da man auch nie weiß, wie sich solch eine Abwärtsspirale plötzlich entwickeln kann." Doch diese Situation habe die Spieler auch weitergebracht, glaubt der SC-Coach, der im elften Jahr in der Lahnaue tätig ist, davon drei als Trainer. ,,Vor allem einige junge Spieler wie Dennis Lang, Daniel Roskosz und Tolga Duran haben in den Augen von Bätzel eine positive Entwicklung genommen. Auch Lucas Hartmann, der während der längeren Verletzung von Leif Langholz gezeigt hat, dass er als Vorbereiter und Vollstrecker zu einem Aktivposten geworden ist. Apropos Langholz, ja wenn der 31-jährige Torjäger nicht so lange verletzt gewesen wäre, hätte er sich wahrscheinlich erneut die Torjägerkanone gesichert. Aber 29 Treffer und Platz zwei in der Ligaliste sind auch aller Ehren wert.

Dass es am Ende nicht sogar noch zu einem der ersten beiden Plätze gereicht hat, lag auch an den verletzungsbedingten Ausfällen von Stammkräften wie Andreas Schäfer, Fatih Celiksoy, Steffen Schneider und Volkan Öztürk,. ,,Der Anfang war zwar sehr schlecht, aber dann war es eine richtig gute Saison", resümiert auch Manfred Klas, der Sportliche Leiter des SC, dem auch wichtig ist, dass ,,die Mannschaft gut eingespielt ist und sich stabilisiert hat".



Aufrufe: 03.6.2016, 19:06 Uhr
Rolf Birkhölzer (Gießener Anzeiger)Autor