2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
F: Schlitz
F: Schlitz

Es war (wieder) einmal in Winterbach

SPIEL DER WOCHE Jochen Schäfer markiert spätes 2:1 für SVW +++ Vorbereitung mit „Kaffee-Kränzchen“

Winterbach. Sie haben es schon wieder getan: Der Underdog zwang den Favoriten in die Knie. Die Bezirksliga-Fußballer des SV Winterbach haben die Zweitvertretung der SG Eintracht Bad Kreuznach mit 2:1 besiegt. Und das nicht zum ersten Mal. Wie auch in der vergangenen Rückrunde verlieren die Bad Kreuznacher wichtigen Boden im Kampf um den Aufstieg.

Erneut heißt der Stolperstein Winterbach. Die Gastgeber machen damit einen weiteren Schritt in Richtung Klassenerhalt. „Man hat ab dem ersten Zweikampf gemerkt: Heute holen wir was. Wir waren direkt im Spiel, es war sofort Feuer drin“, berichtet Winterbachs Torhüter Bastian Kessel. Jochen Schäfer traf zur frühen Führung (3.). Die Eintracht, die laut Kessel in der ersten Hälfte ein leichtes, spielerisches Übergewicht zu verzeichnen hatte, antwortete jedoch schnell. Christian Hoffmann markierte nach 13 Spielminuten den Ausgleich.

Mit diesem ging es in die Pause. Danach ein anderes Bild: Winterbach war stärker und spielte auf Sieg, musste aber zunächst einen herben Rückschlag hinnehmen. Niklas Götz sah die Gelb-rote Karte (76.). „Wir waren aber auch in Unterzahl die bessere Mannschaft“, so Kessel.

Was folgte, ist eine immer wieder zitierte Geschichte, die so nur der Fußball schreibt. Es lief die letzte Spielminute, der SV Winterbach hätte mit einem Punkt in Unterzahl gegen den Tabellendritten eigentlich gut leben können. Doch Jochen Schäfer sah das anders. Ein weiter Schlag der Winterbacher kam zu Kreuznachs Hoffmann, der erwartete, dass sein Torhüter eingreifen würde. Deshalb klärte er den Ball nicht. Schäfer nahm das Geschenk dankend an und versenkte den Ball in den Maschen. Damit machte er sich selbst zum Matchwinner und die Sportanlage in Winterbach zu einem Tollhaus. „Das war genial, einfach geil. Die Stimmung in der Kabine und unter den Zuschauern war heute einmalig“, zeigte sich Kessel überglücklich.

Teamleistung als Schlüssel zum Erfolg

Der Schlüssel zum Winterbacher Sieg sei die überragende Mannschaftsleistung gewesen. Die Kicker vom Soonwald hätten sich schon zweieinhalb Stunden vor Spielbeginn getroffen, zusammen Kaffee getrunken und sich eingestimmt. Es folgte eine Ansprache der Abteilungsleitung und des Trainers. Der Rest ist Geschichte. „Wir haben uns heute den Frust der vergangenen Wochen von der Seele geschossen. Jeder von uns wollte heute bis zum Schluss den Sieg“, zieht Kessel ein durchweg positives Fazit.

Eintracht-Trainer Ercan Ürün zeigt sich als fairer Verlierer: „Winterbach hat verdient gewonnen, sie haben bis zum Umfallen gekämpft, haben mehr Willen gezeigt und jeden Zentimeter Rasen beackert.“ Ürün verweist aber auch auf zwei klare Fehler des Schiedsrichtergespanns, die den Spielverlauf entscheidend beeinflusst hätten. Nach fünf gespielten Minuten sei Michael Gilles alleine auf Winterbachs Torwart Kessel zugelaufen und kurz vor einem möglichen Abschluss gefoult worden. Laut Ürün eine klare Rote Karte, der Schiedsrichter zeigte nur Gelb. „Außerdem müssen wir beim Stande von 1:1 einen glasklaren Elfmeter nach Foul an Sascha Becker bekommen. Das sahen sogar die Winterbacher so. Trotz allem dürfen wir uns nicht hinter Schiedsrichterentscheidungen verstecken. Wir haben es selbst verpasst Tore zu erzielen, deshalb gehen die drei Punkte unter dem Strich verdient an Winterbach.“


SV WINTERBACH 2 SG EINTRACHT 1

SV Winterbach: B- Kessel – Augustin – Großkopf – Weichel – P. Kessel (76. Lenhart) – Lubitz – Götz – Schäfer – M. Kunz – J. Kunz – Bernd.

SG Eintracht Bad Kreuznach II: M. Becker – Lamb – Azzaoui – Hoffmann – Wagner (69. S. Becker) – Kraus (46. Huth) – Oertel – Sperling – Gilles – Kuba – Scharnow (85. Darcan).

Tore: Jochen Schäfer 1:0, 2:1 (3./90.) , Christian Hoffmann 1:1 (13.).

Gelb-rote Karte: Niklas Götz (76.).

Schiedsrichter: Alexander Raider (VfL Sponheim).

Aufrufe: 08.4.2018, 22:01 Uhr
Aaron NeumannAutor