2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines

Derbys in Weinböhla und Radebeul

Die 1. Hauptrunde im Landespokal ist ausgelost. Stahl Riesa erwischt einen starken Brocken. Meißen zieht ein Freilos.

Weinböhlaer Pokaljubel: Nach dem Erfolg im Kreispokal ließen die Akteure ihren Trainer Yves Würgau im wahrsten Wortsinne hochleben. Jetzt geht es in den Sachsenpokal. Und da erwartet die Weinböhlaer gleich in der ersten Runde ein absolutes Highlight. Foto: Archiv/Klaus-Dieter Brühl

Hammerlos in der 1. Hauptrunde des Fußball-Landespokals: Die BSG Stahl Riesa muss gleich zum Saisonauftakt gegen einen alten Bekannten und großen Konkurrenten aus der vergangenen Landesliga-Spielzeit ran. Am 6. oder 7. August empfangen die Stahlstädter das Team des SV Einheit Kamenz. Die Lessingstädter gehören zum absoluten Spitzenfeld der Liga, waren in der Rückrunde bis zum letzten Spieltag sogar Spitzenreiter. Allerdings verzichtete der Verein beizeiten auf den möglichen Aufstieg. In der Endabrechnung verwies Sachsenmeister BSG Chemie Leipzig auf die um einen Treffer bessere Tordifferenz. Der BSG Stahl indes vermasselten die Kamenzer die Rückrunde. Nach dem 1:3 in der Lessingstadt mussten die Riesaer die Aufstiegsträume so gut wie begraben. Im Hinspiel vor eigener Kulisse gelang immerhin ein glücklicher 1:0-Erfolg.

Der neue Sieger des Sachsenpokals 2016/17 wird unter 91 teilnehmenden Mannschaften ausgespielt. Die sächsischen Vertreter der Oberliga, Regionalliga und der 3. Liga erhielten ein Freilos und greifen erst in der 2. bzw. 3. Runde in den Wettbewerb ein. Der FC Erzgebirge Aue kann seinen Titel nicht verteidigen, da die „Veilchen“ in die 2. Bundesliga aufgestiegen und damit nicht startberechtigt sind.

Zwei Derbys auf Kreisebene sind der nächste Hammer beim Pokal-Aufgalopp. Kreispokalsieger TuS Weinböhla empfängt Landesklasse-Vertreter und „Nachbar“ Grün-Weiß Coswig. In Weinböhla spricht man angesichts dieser Konstellation schon jetzt von einem „Traumlos“. Immerhin war TuS neben dem Pokalsieg auch die Mannschaft der Rückrunde in der Kreisoberliga, was im Schlussspurt sogar noch mit dem Vizemeistertitel belohnt wurde. In Coswig wiederum steht eine Zäsur ins Haus. Trainer Daniel Küttner wechselte nach Riesa, das neue Trainer-Duo Frank Selber und Christian Ebert muss auf bewährte Spieler nach deren Weggang verzichten und eine neue schlagkräftige Truppe aufbauen. „Es ist ein Prestige-Duell, in das wir mit sehr viel Respekt, aber ohne Angst hineingehen werden“, sagt Selber. Ein „Selbstläufer“ wird das Pokalspiel in Weinböhla sicherlich nicht. Dort freut man sich in jedem Fall bereits auf „einen spannenden Pokalfight vor einer prächtigen Zuschauerkulisse“.

Radebeuler stellen Kader um

Im zweiten Lokalderby empfängt der Radebeuler BC die Mannschaft des FV Gröditz 1911. Zwar spielen beide Teams in der Landesklasse – doch eher selten tatsächlich gegeneinander. Denn der RBC gehört zur Ost-Staffel, Gröditz in die Mitte. Nimmt man die Platzierungen beider Mannschaften in der letzten Saison, dann ist der RBC wohl leicht favorisiert. Doch niemand sollte die Gröditzer, die am Wochenende in einem Test 4:4 gegen Rot-Weiß Bad Muskau (Vizemeister der Landesklasse Ost) spielten, unterschätzen. Nach durchwachsener Saison will das Schuster-Team ganz sicherlich einiges anders und vor allem besser machen. Dagegen hat RBC-Trainer Matthias Müller seinen Kader gehörig umgestellt, u. a. Torhüter Toni Bunzel aus Bischofswerda zurückgeholt sowie Erik Talke (Heidenauer SV), Willi Richter (FSV Lohmen) und Felix Helm (Pirna-Copitz) verpflichtet, die allesamt schon Oberliga bzw. Landesliga gespielt haben. Im Gegenzug stehen zehn Akteure aus dem Aufgebot von 2015/16 nicht mehr zur Verfügung. „Ich sehe das Pokalspiel eher als Vorbereitungsspiel, da die Sommerpause sehr kurz ist“, sagt „Lotte“ Müller. Wer den 61-Jährigen kennt, weiß aber, dass er mit seinem Team unbedingt in die zweite Runde will, zumal man dann auf den Heimvorteil gegen Landesklasse-Aufsteiger SG Weixdorf bauen kann.

Beim Großenhainer FV dürfte man sich nach der Gastgeberrolle des Testspiels der SG Dynamo Dresden gegen die U23 von Hertha BSC vergangene Woche auf der heimischen Jahnkampfbahn jetzt auch intensiver mit dem ersten Gegner befassen. Und der heißt FV Dresden 06 Laubegast, wo Ex-Profi Boris Lucic als neuer Trainer vorgestellt wurde. Die Großenhainer müssen dabei auf Reisen gehen und tun gut daran, den Kontrahenten aus dem Dresdner Osten nicht zu unterschätzen. Immerhin wurden die Laubegaster in der Landesklasse Ost vergangene Saison in der Endabrechnung Dritter. Auf den Großenhainer FV würde im Erfolgsfall ein Heimspiel gegen Ligakonkurrent SG Motor Wilsdruff warten. Nichts zu verlieren hat in der 1. Hauptrunde Landesklasse-Aufsteiger SG Kreinitz. Er muss ebenfalls reisen – und zwar ins Dresdner Heinz-Steyer-Stadion. Dort wartet der Traditionsverein Dresdner SC auf den Kreismeister. Chancenlos gehen die Kreinitzer ganz sicher nicht in das Aufeinandertreffen, denn der DSC entging in der Vorsaison in der Landesklasse Ost nur knapp dem Abstieg. Allerdings dürfte der neue Trainer Stefan Steglich für frischen Wind bei den Landeshauptstädtern sorgen.

Meißner SV 08 zieht ein Freilos

Ein Freilos erwischte der Meißner SV 08 zum Auftakt. Ob man in der Domstadt darüber so richtig glücklich ist? Zumindest hat das neu formierte Team um Trainer Nikica Maglica eine Woche mehr Zeit zur Saison-Vorbereitung. Die Spiele der 1. Hauptrunde finden am 6. und 7. August statt. Danach folgt der Punktspielauftakt, ehe es am 20. und 21. August in die zweite Runde geht. So die Kreisvertreter diese erreichen, warten erneut attraktive Gegner. Der Meißner SV trifft auf auf den Gewinner der Partie BSV Sebnitz/Gelb-Weiß Görlitz. Stahl Riesa könnte auf den Heimvorteil gegen Landesliga-Aufsteiger FV Eintracht Niesky zählen. Die SG Kreinitz hätte als Gegner Sokol Ralbitz/Horka oder den SV Oberland Spree. Und der Derbysieger zwischen Weinböhla und Coswig wäre der Gastgeber für den Sieger der Begegnung zwischen Stahl Freital und Neusalza-Spremberg.

Aufrufe: 019.7.2016, 12:56 Uhr
Thomas Riemer und Jürgen SchwarzAutor