2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Emotionaler Abschied: Trainer Babak Keyhanfar (rechts) nimmt seinen Spieler und Co-Trainer Ertan Ekiz nach dessen Auswechslung noch einmal in den Arm.  Foto: hbz/Jörg Henkel
Emotionaler Abschied: Trainer Babak Keyhanfar (rechts) nimmt seinen Spieler und Co-Trainer Ertan Ekiz nach dessen Auswechslung noch einmal in den Arm. Foto: hbz/Jörg Henkel

Der letzte Vorhang

Ertan Ekiz und Frank Specht verabschieden sich nach 3:3 gegen FV Diefflen

GONSENHEIM. Zum Saisonausklang in der Fußball-Oberliga hat der SV Gonsenheim seinen 80 Zuschauern am Wildpark nochmal einen spannenden Nachmittag geboten. Nicht nur ein torreiches 3:3 (3:1)-Remis gegen FV Diefflen, das den Rheinhessen mit Rang neun einen einstelligen Tabellenplatz sicherte. Gleichzeitig verabschiedete Präsident Joachim Mayer mit Maziar Namavizadeh, Ertan Ekiz, Shun Shibata, Yuya Okuda, Maxim Bujnov und Fahim Shahed ein halbes Dutzend Spieler.

Und da war vor allem Manager Frank Specht, der die Mainzer ebenso – aus beruflichen Gründen – verlässt und nach dem Spiel auf dem Vereinsgelände noch zu einer zünftigen Grillparty einlud. Von Mayer wurde er gebührend verabschiedet. „Das trägt alles seine Handschrift“, sprach Mayer dem 41-Jährigen das allergrößte Lob aus. Specht, der inzwischen in München wohnt, hatte die Sportliche Leitung im Juni 2001 übernommen und nicht zuletzt die Geschicke beim Aufstieg in die Verbandsliga in 2004 und in die Oberliga in 2010, der der SVG seitdem ununterbrochen angehört, gemanagt. „Da mein Vater und die Familie hier wohnen, werde ich es ab und zu einrichten können, bei Heimspielen vorbeizuschauen“, betonte er. Und schob humorvoll nach: „Aber wir haben mit meinem Nachfolger Marvin Bylsma jemanden, der das gut weitermacht – da muss ich nicht andauernd herkommen.“

Ach ja – Fußball wurde auch noch gespielt. Abwechslungsreich, spannend und fair. Das Ergebnis durfte dennoch in den Hintergrund treten. Denn beide Kontrahenten hatten einen Platz im gesicherten Mittelfeld schon lange sicher. Der Spielfilm: 1:0 Alexander Rimoldi nach Zuspiel von Namavizadeh (6.); 2:0 Mustafa Yilmaz nach feiner Kombination (9.); 2:1 Folz, Ball wurde unglücklich abgefälscht (21.); 3:1 Abstauber von Ekiz nach Querpass von Halil Ibrahim Yilmaz (34.); 3:2 Hofer (52.); 3:3 Haase (72.); Pfosten: Bujnov (SVG/85.); Latte: Groß (FVD/90.).

„Wir haben eine klasse erste Halbzeit gespielt“, resümierte SVG-Trainer Babak Keyhanfar. „Ein Tor aus unseren acht glasklaren Chancen hätte schon zum Sieg gereicht“, beschrieb der 32-Jährige die zweiten 45 Minuten, in denen er die Seinen wiederum spielfreudiger gesehen hatte. „Aber die Gäste waren halt sehr effizient.“

Mit dem Saisonergebnis zeigte er sich dagegen hochzufrieden: „Wir haben nach Pirmasens die zweitjüngste Mannschaft und einen der kleinsten Etats. Dennoch hat sich die Mannschaft prima entwickelt.“ Und zu Ekiz sagte er: „Mit Ertan geht uns eine Top-Persönlichkeit verloren – menschlich wie sportlich. Aber der Beruf geht halt immer vor.“

Und was kann es Schöneres für Spieler und Co-Trainer Ekiz geben, als selbst noch ein Tor zu schießen und von allen bei seiner Auswechslung kurz vorm Abpfiff einen riesigen Applaus bekommen zu haben? „Ich erinnere mich an viele positive Momente und spielte sehr gerne mit den jungen Leuten zusammen“, betonte der 31-Jährige.

SV Gonsenheim: Simon; Beck, Eichbladt, Bektasevic, H. I. Yilmaz, Letz (89. Meslem), Rimoldi, Itjeshorst, M. Yilmaz, Namavizadeh (65. Bujnov), Ekiz (84. Okuda).

Aufrufe: 021.5.2017, 18:54 Uhr
Martin GebhardAutor