Gründau . Die Fußballer des Kreisoberligisten SKG Mittel-Gründau bewegen sich seit einigen Spielzeiten im Windschatten der Aufstiegsplätze. In der Vergangenheit waren es immer katastrophale Saisonstarts, die letztendlich den großen Wurf verhinderten. So auch in dieser Runde. Ein Punkt aus den ersten achten Spielen lautete der ernüchternde Ertrag aus den ersten Partien. Erst mit einem 1:0-Auswärtssieg bei Germania Rothenbergen war die Wende eingeläutet. Von da an lief es wie am Schnürchen. Die Gründauer heimsten weitere Zähler ein und kletterten bis zur Winterpause auf den neunten Platz nach oben. Mit 26 Punkten bewegt sich die SKG allerdings ein wenig im Niemandsland der Tabelle. Der Rückstand zu den Aufstiegsplätzen scheint nicht aufholbar, in Abstiegsgefahr wird der qualitativ gut besetzte Kader nicht geraten. Spielertrainer Lars Kuhn kann die Restrunde nutzen, um einiges auszuprobieren.
Der schwache Saisonstart hat bei der SKG Tradition. Die schwächere Torquote jedoch nicht. „Wir haben erst 26 Treffer erzielt, das waren zu wenig. In der Rückrunde wollen wir mehr schießen“, so Spielertrainer Lars Kuhn. Bezeichnend: Sebastian Häfner ist mit gerade mal fünf Toren der beste Schütze des Tabellenneunten. Das große Plus beim Kreisoberligisten ist der Zusammenhalt. Mit 25 Mann machten die SKG-Fußballer vor wenigen Tagen das nordhessische Willingen unsicher. „Wir waren da schon häufiger, eine perfekte Teambuilding-Maßnahme“, berichtet Lars Kuhn.
PersonalienEs hat sich im Winter im Kader der SKG ein bisschen was getan. Mit Waldemar Kaufmann (zuletzt SV Altwiedermus) stößt ein erfahrener Offensivakteur dazu. Auch die Rückholaktion von Thomas „Bommel“ Wohlfahrt freute die Verantwortlichen. Der von Germania Rothenbergen geholte Offensivakteur ist allerdings seit September angeschlagen. „So richtig plane ich mit ihm erst ab Sommer“, erzählt Kuhn.
Gleiches trifft auch auf die A-Jugendlichen Jonas Wolf und Lukas Wüstenberg zu. Sie kamen ebenfalls aus Rothenbergen, erhielten aber keine Freigabe. Mit Oliver Kraus, Tim Weiser und Joshua Bode stehen jedoch drei weitere Akteure aus dem eigenen Nachwuchsbereich ab sofort zur Verfügung. Der Kader der SKG ist gut bestückt, viele junge Spieler haben laut Lars Kuhn Interesse, für die Mittel-Gründauer zu spielen. Der Abgang von Richard Lairich zum Verbandsligisten SG Bad Soden ist sportlich ein Verlust, kann aber im Kollektiv aufgefangen werden.
Trainer und UmfeldLars Kuhn und B-Teamtrainer Peter Wohlfahrt haben dem Verein frühzeitig ihre Zusage für eine weitere Saison gegeben. Für Kuhn wird es bereits die sechste Spielzeit sein. „Ich habe von meiner Frau Doreen das grüne Licht bekommen, noch ein Jährchen dran zu hängen. Das funktioniert auch deshalb, weil unsere kleine Tochter Martha so brav ist und uns als Eltern wenig Probleme bereitet“, schmunzelt Kuhn und freut sich, dass sich in seinem Falle Hobby und Familienglück vereinbaren lassen.
So kann der frühere Gruppenliga-Spieler eifrig die Planungen für die neue Saison vorantreiben. „Ich sehe noch Entwicklungspotenzial und es ist für mich auch sehr reizvoll, mit den Jungs noch bessere Tabellenplätze anzupeilen. Heißt übersetzt: Kuhn liebäugelt damit, in naher Zukunft richtig um die Aufstiegsplätze mitmischen zu können.
Das Umfeld ist bei der SKG dafür vorhanden. Nicht nur aufgrund seiner tipp-toppen Sportanlage zählt der Kreisoberligist zu den führenden Adressen im Fußballkreis. Für Kuhn zählt die Erfolgsstory des B-Teams dazu. „Dass wir mit der zweiten Mannschaft in die B-Liga aufgestiegen sind, ist auch ein Teilerfolg des A-Teams. Peter Wohlfahrt und ich haben sportlich gesehen in Mittel-Gründau noch einiges vor.“
VorbereitungSeit 25. Januar läuft bei der SKG Mittel-Gründau die Wintervorbereitung. Die Trainingsbedingungen sind gut, viele Einheiten können auf dem grünen Rasen stattfinden. Dazu sind viele Testspiele gegen Gegner auf Augenhöhe angesetzt. Nach dem gestrigen Match gegen den Büdinger A-Ligisten VfR Hainchen sind noch weitere Tests gegen Niedermittlau (12. Februar), Germania Wächtersbach (19. Februar), Germania Bieber (22. Februar) und den SV Herolz (1. März) geplant. Das Mitte März stattfindende Kreispokal-Spiel gegen den Hessenligisten FC Bayern Alzenau ist für Lars Kuhn ein weiterer Vorbereitungshöhepunkt, auch wenn zu diesem Zeitpunkt die Punktrunde schon wieder läuft.
StatistikPlatzierung: 9. Platz (26 Punkte, 26:30 Tore)
Siege: 8
Unentschieden: 2
Niederlagen: 9
Heim-Punkte: 11
Auswärts-Punkte: 15
Höchster Sieg: 3:0 gegen Birstein
Höchste Niederlage: 1:4 in Hailer
Spiele ohne Gegentreffer: 5
Spiele ohne erzieltes Tor: 1
Bester Torschütze: Sebastian Häfner (5)
AuftaktprogrammSG Altenhaßlau/Eidengesäß (A / 5. März), FSV Bad Orb (H / 12. März), SV Altenmittlau (A / 19. März)
PrognoseMittel-Gründau hat den katastrophalen Saisonstart korrigiert und kann somit in der Restrunde befreit aufspielen. Nach „hinten“ wird nichts mehr anbrennen, nach „vorne“ ist der Rückstand zu groß. Ein paar Plätze kann sich die Kuhn-Elf allerdings schon noch verbessern.