2024-05-02T16:12:49.858Z

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Stolz auf sein Team: TuS-Spielertrainer Benjamin Gallmann. | Foto: Wolfgang Scheu
Stolz auf sein Team: TuS-Spielertrainer Benjamin Gallmann. | Foto: Wolfgang Scheu

Bonndorf feiert durch

Jubel in der Nacht, Freude in der Früh und Essen mit dem Trainer

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Benjamin Gallmann ist von Berufs wegen zu strukturiertem Denken verpflichtet. Akribisch arbeitet der Bankkaufmann auch, wenn es um sein liebstes Hobby geht: den Fußball. Beim TuS Bonndorf hat der 29-jährige Spielertrainer, assistiert durch seinen Bruder Michael, der als kongenialer Co-Trainer an der Seitenlinie steht, eine kleine Sensation geschafft.
Nach mühsamem Saisonstart und drei torlosen Spielen in Folge prophezeiten Liga-Experten dem TuS eine Saison in den Bezirksliga-Niederungen. Und gar den Abstiegskampf. Jetzt ist der TuS raus aus der Bezirksliga – nicht zuletzt dank des Bruder-Duos. In einem denkwürdigen Spiel gelang den Bonndorfern am Samstagabend nach dem 2:2 im Hinspiel gegen die vor allem im ersten Durchgang überlegen auftretenden Salemer per Elfmeter durch Kay Schlageter in der 89. Minute ein schmeichelhaftes 1:1 – und damit nach drei Jahren im Bezirksoberhaus die Rückkehr in die Fußball-Landesliga.

Dass neben dem langjährigen Platzhirsch FC Neustadt, der sich in der Frühjahrsrunde meist waidwund präsentierte, nun auch Bezirksligameister Löffingen und der TuS Bonndorf in der Landesliga vertreten sind, ist ein starkes Signal. Fußball im Hochschwarzwald hat Zukunft. Prickelnde Lokalderbys scheinen garantiert. Weder die Löffinger Fußballer, die den TuS am Samstag im finalen Aufstiegsspiel von der Seitenauslinie lautstark anfeuerten („super Bonndorf, super, hey“), noch die TuS-Kicker sehen sich eine Liga höher als Punktelieferanten. Mitspielen, drinbleiben, heißt die Losung.

Doch jetzt ruht der Ball, wenn auch nur kurz. Kondition war bei den Bonndorfer Fußballern aber auch nach der 19. ungeschlagenen Partie in Folge gefragt. „Es ist viel passiert“, erinnert sich Benjamin Gallmann, „das war eine Riesenparty“. Morgens um fünf war das TuS-Klubheim am Sonntag noch bis auf den letzten Platz besetzt. Weiter feiern ist in dieser Woche in der Löwenstadt ausdrücklich erwünscht. Danach heißt es Beine hoch legen. Abschalten. Faulenzen. Und dann wartet noch ein zünftiges Abendessen in Riedern am Wald, zu dem der Spielertrainer die ganze Mannschaft eingeladen hat. Danach ist erst mal Pause, allerdings nur kurz. Schon am 4. Juli bittet Gallmann wieder zum Training, auch wenn er weiß, dass die Regenerationszeit für seine Fußballer eigentlich zu kurz ist.

Doch die Vorfreude auf die Landesliga werde das mehr als wettmachen, ist Gallmann überzeugt. „Das ist kein Problem, die Euphorie ist riesig, die Jungs freuen sich schon jetzt, dass es bald losgeht“. Nur punktuell soll der TuS-Kader verstärkt werden, Gallmann setzt auch in der Landesliga auf sein Bezirksliga-Überraschungsteam. Sehnsüchtig zurückerwartet werden zwei Langzeitverletzte: Florian Isele, der in der vergangenen Saison nur im ersten Saisonspiel auf dem Platz stand und Uwe Knaak. Gesucht wird beim TuS noch ein Torwarttrainer, zudem will der Spielertrainer einen weiteren Mannschaftsbetreuer.

Und dann ist da noch die Sache mit dem dritten Gallmann. Während Cheftrainer Benjamin und Bruder Michael weiterhin beim TuS die Richtung vorgeben, ist Klaus G., gerade mal 25 alt und Trainer des FC Neustadt, plötzlich nicht mehr nur Bruder, sondern Konkurrent. „Da wird jetzt familienintern nicht mehr alles erzählt“, verspricht Benmin Gallmann. „Der Klaus hört ja immer mit.“
Aufrufe: 016.6.2014, 22:00 Uhr
Johannes Bachmann (BZ)Autor