"Wir haben zwei entscheidende Fehler gemacht und danach sind wir diesen hinterhergerannt", so Gästetrainer Jörg Sachse, "das ist bei diesem Wetter natürlich sehr schwer. Im zweiten Abschnitt hatten wir gefühlte 70 Prozent Ballbesitz, aber mit zwei Kontern macht Bennstedt eben alles klar." Sachse sah in Bennstedt eines der schwächeren Spiele seiner Mannschaft. Das spiegelte sich am deutlichsten in der 17. und 21. Minute wider, als Lukas Habrdle von zwei haarsträubenden Fehlern der Merseburger Hintermannschaft profitierte und mit den Toren zum 2:0 den Weg für den 12. Bennstedter Saisonsieg ebnete.
Nach zuvor drei Unentschieden (je 1:1) wieder ein Erfolgserlebnis für die Elf von Silvio Uhlmann, die sich damit den 2. Platz in der Rückrundentabelle hinter Überflieger Eintracht Elster sicherte. Mit insgesamt 12 Unentschieden stellt Bennstedt übrigens einen Rekord auf in dieser Kategorie. Kein anderes Team teilte sich so oft die Punkte wie der FSV, der mit lediglich sechs Niederlagen jedoch auch gemeinsam mit Bitterfeld-Wolfen die wenigsten Pleiten kassierte.
Von Merseburg war am Donnerstagabend im Bennstedter Strafraum wenig zu sehen. Marcell Siedlers Schuss kurz vor dem Seitenwechsel war die größte Prüfung für Keeper Grotsch. Im zweiten Abschnitt verflachte das Spiel zunehmend, aber zwei schnelle Konter nutzte Bennstedt zur 4:0-Führung. Erst spitzelte Enrico Kricke einen langen Ball vorbei an Torwart Guderitz und vollendete dann sicher zum 3:0 (55.), dann legte Kricke beim 4:0 in der 84. Minute uneigennützig quer auf den eingewechselten Matthias Strohbach. Robby Stucks Tor in der 88. Minute war nur noch Ergbniskosmetik.
"Wir sind froh, dass jetzt die Sommerpause ansteht", sagte Sachse. Als Aufsteiger habe man eine sehr gute Saison gespielt. Aber gerade die letzten Partien mit drei Pleiten am Stück hätten gezeigt, dass die Luft raus ist.
Merseburgs Daniel Rausch (grün) gehörte zu den wenigen Aktivposten seiner Elf. Foto: Rinke