2024-06-03T07:54:05.519Z

Spielbericht
Gianluca Rizzo spielt seit dem Sommer für den SV Straelen.
Gianluca Rizzo spielt seit dem Sommer für den SV Straelen. – Foto: Heiko van der Velden

"Bei Rudi wissen wir, wo wir dran sind"

Gianluca Rizzo darf endlich wieder auf seiner Lieblingsposition im Angriff ran. Der Stürmer des SV Straelen erzielte im Pokalspiel in Monheim den Siegtreffer und hofft, dass Rudi Zedi etwas länger auf der Bank sitzt.

Endlich wieder ein Erfolgserlebnis. Das 1:0 beim Oberligisten 1. FC Monheim und der damit verbundene Einzug ins Viertelfinale um den Niederrheinpokal hat der zuletzt arg gebeutelten Mannschaft des Regionalligisten SV Straelen gut getan.

Schütze des entscheidenden Treffers war am Mittwochabend Gianluca Rizzo, der seine eigene Sicht auf diese Partie hat: „Das Spiel hat endlich mal wieder Spaß gemacht. Die Aggressivität, die Laufbereitschaft war bei allen da. Wir haben gut Fußball gespielt, den Ball in den eigenen Reihen gut laufen lassen. Wir waren nicht so sehr in einem Korsett von taktischen Zwänge gefangen. Unser Trainer hat uns Raum für Kreativität gelassen.“

Rizzo will in der Spitze spielen

Der 25-jährige gebürtige Krefelder wurde zu Saisonbeginn als prominente Verstärkung verpflichtet, blieb jedoch in seinen bisherigen 22 Einsätzen etwas hinter den Erwartungen zurück. „Da bin ich selbstkritisch genug, das auch einzuräumen“, so Rizzo. „Nach wie vor gehe ich auf den Platz, um jedes Spiel unbedingt gewinnen zu wollen. Leider war ich am Ende mehrmals von mir und meiner Leistung selber enttäuscht.“ Dabei führt er nicht als Entschuldigung, aber als mögliche Ursache an, dass er gelernter Mittelstürmer ist und auf dieser Position oder alternativ als echte hängende Spitze nicht eingesetzt wurde. „Zu oft habe ich auf der ,Acht‘ oder sogar auf der ,Sechs‘ gespielt. Die Rolle habe ich angenommen, aber es sind halt nicht meine Positionen.“

Fehlende Beständigkeit in den Leistungen und Ergebnissen ist in dieser Saison die Parade-Disziplin des SV Straelen, für die der stellvertretende Kapitän mehrere Lösungsansätze anbietet: „An erster Stelle müssen wir Spieler uns da an die eigene Nase fassen, und damit meine ich auch mich. Wir haben es als Kollektiv zu oft nicht geschafft, an unsere Leistungsgrenze zu kommen. Nach einem Erfolg waren wir vermutlich zu schnell zufrieden und haben nicht an gute Leistungen anknüpfen können.“

Lob für Rudi Zedi

Die häufigen Trainerwechsel während der Saison, erst Benedict Weeks, dann als Interimscoach Rudi Zedi, danach Thomas Gerstner und nun wieder Rudi Zedi, spielen seiner Meinung nach auch eine Rolle: „Trainerentlassungen bedeuten immer was Negatives, gehören aber leider zum Geschäft dazu. Aus meiner ganz persönlichen Sicht muss ich sagen, dass ich zum jetzigen Zeitpunkt keinen neuen Trainer verpflichten würde. Rudi macht seine Sache sehr gut und wird von allen akzeptiert. Er kennt uns sehr genau und weiß, wie er uns anpacken muss. Ein neuer Trainer würde uns wieder mit neuen Abläufen und Automatismen konfrontieren. Rudi Zedi kennen wir, bei ihm wissen wir, wo wir dran sind. Ich glaube, dass ich da nicht nur für mich, sondern auch für die Mannschaft spreche, denn über die Trainerfrage wird natürlich auch unter uns Spielern gesprochen.“

Nicht zu vergessen das große Verletzungspech, von dem die Mannschaft während der gesamten Spielzeit verfolgt wird: „Teilweise hatten wir nur zehn Leute beim Training. Wichtige Spieler, wie beispielsweise Kevin Wolze, Ferry de Regt, Jelle van Benthem oder Noah Holtschoppen, haben uns praktisch gar nicht helfen können. Nicht zu vergessen Irwin Pfeiffer. Solche Spieler sind auf Dauer nicht zu ersetzen und fehlen uns an allen Ecken und Kanten.“ Trotz allem attestiert Gianluca Rizzo dem Straelener Kader absolutes Regionalliga-Format und sieht der Partie gegen die U23-Auswahl des Zweitligisten FC Schalke 04 zuversichtlich entgegen. „Die leicht angespannte Tabellensituation ist mir bekannt. Es ist ein sehr wichtiges Spiel, aber ich betrachte es nicht als Endspiel. Ich glaube fest daran, dass wir auch gegen Schalke wieder alles abrufen können, was uns im Spiel gegen Monheim ausgezeichnet hat. Von Anfang an müssen wir präsent sein und durch unser Zweikampfverhalten schnell deutlich machen, dass für die Schalker an der Römerstraße nichts zu holen ist. Mit einem Sieg können wir an Schalke vorbeiziehen“, formuliert Rizzo das Ziel, das für einen früheren Dortmunder selbstverständlich ist.

Aufrufe: 04.3.2022, 18:45 Uhr
RP / Heinz SpützAutor