2024-04-25T14:35:39.956Z

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Marius Bülter spielt seit einiger Zeit in der Bundesliga, mittlerweile für die TSG Hoffenheim.
Marius Bülter spielt seit einiger Zeit in der Bundesliga, mittlerweile für die TSG Hoffenheim. – Foto: Noah Wedel

Regionalliga West: Die Torschützenkönige & was sie heute machen

Regionalliga-West-Torschützenkönige: In der Historie der Regionalliga finden sich einige spannende Stürmer, die es teilweise auch weit gebracht haben - hier gibt es den Überblick über die die bisherigen Torschützenkönige.

Die Regionalliga West ist seit ihrer Neugründung im Jahr 2012 eine Anlaufstelle für viele spannende Spieler in Nordrhein-Westfalen. Aber auch hier stehen die Torjäger insbesondere im Fokus, deshalb verschaffen wir euch in diesem Text einen Überblick über die bisherigen Torschützenkönige der Regionalliga West - und verraten euch, was die Knipser heute machen. Spoiler vorab: Selbst die Scheich-Millionen von Newcastle United spielen in dieser Liste eine Rolle.

Bevor wir auf die besten Torjäger der Spielzeiten seit der Saison 2012/13 blicken, thematisieren wir kurz die ewige Torjägerliste der Regionalliga West. Dort wird euch sicherlich schnell auffallen, dass einige der Namen, die nachfolgend genannt werden, nicht auftauchen. Mit einigen Zweitvertretungen, die bei Fans nicht immer auf Gegenliebe stoßen, wie das außergewöhnliche Spiel von Borussia Dortmund II gegen Rot-Weiss Essen mit Shinji Kagawa und Alexander Isak zeigt, ist die vierte Liga auch immer ein Sprungbrett. Damit aber genug der Vorrede.

2022/23: Serhat-Semih Güler (Wuppertaler SV)

Vor der Saison hätten wohl nicht viele auf Serhat-Semih Güler als Torschützenkönig der Regionalliga West getippt. Im Sommer wechselte die Nummer elf des Wuppertaler SV vom Absteiger Bonner SC in das Bergische Land und schlug direkt blendend ein. Mit 23 Toren und 29 Spielen eroberte er Platz eins der Torjägerliste, das wohl aber erst spät: Acht Treffer in den letzten sechs Partien ließen Güler noch zum besten Knipser der Saison 2022/23 werden. Spielt seit Sommer 2023 für den FC Hansa Rostock in der 2. Bundesliga. Im Winter 2024 wechselte er zum TSV 1860 München in die 3. Liga.

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Serhat-Semih Güler (r.) traf aus allen Lagen für den Wuppertaler SV.
Serhat-Semih Güler (r.) traf aus allen Lagen für den Wuppertaler SV. – Foto: Jochen Classen

2021/22: Simon Engelmann (Rot-Weiss Essen)

Zum vierten Mal in Serie hat Simon Engelmann die Torjägerkanone der West-Staffel gewonnen - und diese 24 Tore waren die wichtigsten seiner bisherigen Laufbahn: Der Routinier hat Rot-Weiss Essen endlich in die 3. Liga geschossen, weshalb es in der kommenden Saison einen neuen Torschützenkönig geben wird. Der Knipser wechselte im Sommer 2023 zurück zum SV Rödinghausen.

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Simon Engelmann nach seinem Tor im Aufstiegsspiel gegen Rot Weiss Ahlen - das 2:0 hat den Titel besiegelt.
Simon Engelmann nach seinem Tor im Aufstiegsspiel gegen Rot Weiss Ahlen - das 2:0 hat den Titel besiegelt. – Foto: Michael Mietz

2020/21: Simon Engelmann (Rot-Weiss Essen)

Simon Engelmann ist der personifizierte Torjäger der Regionalliga West - deshalb ist er auch der Führende der ewigen Torschützenliste. Vor der Saison verpflichtete ihn Rot-Weiss Essen aus Rödinghausen, um mit ihm gemeinsam den Sprung in die 3. Liga zu schaffen. Borussia Dortmund II machte am Ende zwar das Rennen, aber RWE brillierte mit 29 Toren von Engelmann nicht nur in der Liga (40 Einsätze), auch im DFB-Pokal. Unter anderem setzte sich der Traditionsverein gegen Bayer 04 Leverkusen dank des Stürmers durch. Im verspäteten Niederrheinpokal-Finale schoss er 2020 beim 3:1-Sieg über den 1. FC Kleve sogar alle Tore.

Simon Engelmann im Einsatz für Essen gegen Rödinghausen.
Simon Engelmann im Einsatz für Essen gegen Rödinghausen. – Foto: Noah Wedel

2019/20: Simon Engelmann (SV Rödinghausen)

Die Regionalliga-Saison 2019/20 fiel der Corona-Pandemie zum Opfer und wurde nach etwa 25 Spielen per Quotientenregel abgebrochen. Engelmanns 25 Tore in 26 Spielen sorgten für den Meistertitel des SV Rödinghausen, der allerdings nicht aufsteigen wollte. Stattdessen nahm der SC Verl an der Aufstiegsrelegation teil und schaffte den Sprung in die 3. Liga.

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2018/19: Simon Engelmann (SV Rödinghausen)

In seinem zweiten Jahr in Ostwestfalen startete der routinierte Stürmer mit 20 Toren in 33 Einsätzen durch und erreichte mit Rödinghausen knapp hinter Viktoria Köln und Rot-Weiß Oberhausen Rang drei in der Liga. Engelmann, der laut FuPa-Datenbank nur in der Saison 2012/13 nicht in der Regionalliga West auflief (BV Cloppenburg), trug außerdem die Trikots von RWO, dem SC Verl und der Sportfreunde Lotte.

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2017/18: Christopher Kramer (Wuppertaler SV) und Marius Bülter (SV Rödinghausen)

Die Saison 2017/18 hat aus Stürmer-Sicht ein Alleinstellungsmerkmal: Mit Christopher Kramer und Marius Bülter gab es gleich zwei Torschützenkönige, denn beide trafen jeweils 20-mal. Runtergerechnet hatte Bülter für den SV Rödinghausen die etwas bessere Quote, da er im Gegensatz zu Kramer (34 Einsätze) nur 30 Spiele benötigte. Angreifer Kramer verbrachte insgeheim zwei Spielzeiten beim Wuppertaler SV und hält sich vorzugsweise im Norden auf. Er spielte beispielsweise für den VfB Oldenburg, den VfB Lübeck und Holstein Kiel in der Regionalliga Nord. Seit 2023/24 läuft er für den Regionalligisten Kilia Kiel auf.

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"Chris" Kramer ist ein wuchtiger Stürmer.
"Chris" Kramer ist ein wuchtiger Stürmer. – Foto: Jochen Classen

Marius Bülter dürfte der breiteren Masse eher ein Begriff sein, immerhin ist der gebürtige Ostwestfalen in der Bundesliga im Einsatz. Über die Stationen Rödinghausen und 1. FC Magdeburg kam der Offensivmann 2019 zu Union Berlin in die 1. Liga und absolvierte 58 Spiele. Nach zwei Jahren verpflichtete ihn 2021 der FC Schalke 04 - und mit Königsblau schaffte er die direkte Rückkehr in die Bundesliga. Als bester S04-Kicker konnte Bülter den Abstieg 2023 aber nicht verhindern - er blieb dem Oberhaus nach seinem Wechsel zur TSG Hoffenheim aber erhalten.

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2016/17: Mike Wunderlich (Viktoria Köln)

Mr. Viktoria Köln darf in dieser Liste natürlich nicht fehlen. Zwischen 2011 und 2021 leitete Mike Wunderlich die offensiven Geschicke der Domstädter und spielte 2016/17 seine individuell beste Saison. In 33 Einsätzen produzierte er 48 Scorerpunkte - 29 Tore und 19 Vorlagen. Seine konstant starken Leistungen haben den heutigen Kicker des 1. FC Kaiserslautern Rang zwei in der ewigen Torschützenliste beschert. Ohne die Verbundenheit zur Viktoria hätten neben den 28 Einsätzen in der 2. Bundesliga für den FSV Frankfurt wohl auch weitere Runden auf Top-Niveau in Wunderlichs Vita stehen können. Wunderlich beendete 2023 seine aktive Laufbahn und ist jetzt Trainer vom SV Bergisch Gladbach.

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Mike Wunderlich hat für Viktoria Köln immer abgeliefert.
Mike Wunderlich hat für Viktoria Köln immer abgeliefert. – Foto: Henrik Martinschledde

2015/16: Marlon Ritter (Borussia Mönchengladbach II)

23 Tore in 32 Einsätzen hatte Marlon Ritter 2016 für die U23 von Borussia Mönchengladbach am Ende auf dem Konto, doch auf sein Bundesliga-Debüt musste er etwas länger warten. In der Jugend auch für den FC Schalke 04 und Rot-Weiss Essen im Einsatz, wechselte Ritter 2016 zu Fortuna Düsseldorf in die 2. Bundesliga, aber auch da gelang der Durchbruch nicht. Das war dann aber beim SC Paderborn der Fall. Ritter, mittlerweile in der 2. Liga für den 1. FC Kaiserslautern im Einsatz, schaffte mit den Ostwestfalen zwei Aufstiege und lief 2019/20 elfmal in der Bundesliga auf.

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Marlon Ritter spielte für den SC Paderborn in der Bundesliga.
Marlon Ritter spielte für den SC Paderborn in der Bundesliga. – Foto: Fußball-News Saarland

2014/15: Jesse Weißenfels (Sportfreunde Lotte)

Auch Jesse Weißenfels stammt aus der Gladbacher Talentschmiede. Beim SV Sonsbeck empfahl sich der 92er mit 19 Toren in 19 Spielen für höhere Aufgaben und kam über den FC Schalke 04 II zu du Sportfreunde Lotte. 2014/15 zahlte sich diese Verpflichtung direkt aus, denn Weißenfels wurde mit 20 Toren und 34 Einsätzen wahrscheinlich für viele überraschend Torschützenkönig. Auch diese Leistung blieb nicht unbemerkt, Preußen Münster holte ihn in Liga 3. Anschließend kam er über die Stuttgarter Kickers und den SV Waldhof Mannheim 2020 zur SSVg Velbert. Im Sommer 2022 schloss er sich dem VfB Homberg an. 2023/24 bislang ohne Einsatz.

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Hier in Action: Jesse Weißenfels schoss für Lotte das 1:1 bei Viktoria Köln im Herbst 2014.
Hier in Action: Jesse Weißenfels schoss für Lotte das 1:1 bei Viktoria Köln im Herbst 2014. – Foto: gelöscht gelöscht

2013/14: Aziz Bouhaddouz (Bayer 04 Leverkusen II)

Die U23 von Bayer 04 Leverkusen gibt es mittlerweile nicht mehr, deshalb wird Aziz Bouhaddouz wohl der einzige Regionalliga-Torschützenkönig in der Geschichte der Werkself bleiben. Mit 24 Toren in 27 Einsätzen glänzte der Marokkaner 2013/14 unterhalb des Bayer-Kreuzes. In seiner fußballerischen Vita sind einige Stationen zu finden - die meiste Zeit spielte Bouhaddouz in der 2. Bundesliga. Seine Klubs: FSV Frankfurt, Erzgebirge Aue, SV Wehen Wiesbaden, Viktoria Köln, SV Sandhausen, St. Pauli und der MSV Duisburg. Seit 2023/24 wieder in der Regionalliga im Einsatz - beim FSV Frankfurt. Das größte Highlight seiner Laufbahn war sicherlich die WM-Teilnahme mit Marokko 2018 in Russland. Er wurde zweimal eingewechselt.

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Aziz Bouhaddouz (r.) nach seinem Tor für den MSV Duisburg gegen Wehen Wiesbaden im Winter 2022.
Aziz Bouhaddouz (r.) nach seinem Tor für den MSV Duisburg gegen Wehen Wiesbaden im Winter 2022. – Foto: Pressefoto Eibner

2012/13: Sven Michel (Borussia Mönchengladbach II, Sportfreunde Siegen)

Die angesprochenen Newcastle-Millionen kommen zum Schluss. Sven Michel wechselte im Januar 2022 vom SC Paderborn in die Bundesliga zu Union Berlin, weil Max Kruse die Hauptstädter gen VfL Wolfsburg verließ, die Wölfe verkauften Stürmer Wout Weghorst an den FC Burnley, weil dieser Chris Wood per Ausstiegsklausel an eben Newcastle United verlor. Das Kapitel Hauptstadt ist seit dem Sommer 2023 auch wieder beendet, denn Michel stürmt fortan für den FC Augsburg.

Viele Jahre vor diesem Millionen-Kreislauf feierte die Regionalliga West zur Saison 2012/13 ihre Neuauflage mit dem Meister Sportfreunde Lotte. Seiner Zeit im Fokus stand Michel zunächst bei Sportfreunde Siegen, denn für den Aufsteiger schoss er in der Hinrunde 14 Tore in 20 Einsätzen. Grund genug für Borussia Mönchengladbach II ihn zu verpflichten. Nach weiteren sechs Toren in 15 Begegnungen war Michel mit insgesamt 20 Treffern erster Torschützenkönig. In Gladbach blieb er ohne Bundesliga-Einsatz, das änderte sich erst über den Umweg Energie Cottbus beim SC Paderborn, denn gemeinsam mit Ritter schaffte der haarlose Stürmer den Durchmarsch in die Bundesliga. 2019/20 traf er im deutschen Oberhaus in 29 Duellen fünf Treffer. Bei Union Berlin soll der Jahrgang 1990 wieder durchstarten, nachdem er sich erneut mit einer starken Halbserie bei einem anderen Verein (14 Tore, sieben Vorlagen in 19 Spielen) auf sich aufmerksam machen konnte.

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Bei Borussia Mönchengladbach II wurde Sven Michel erster Torschützenkönig der Regionalliga West.
Bei Borussia Mönchengladbach II wurde Sven Michel erster Torschützenkönig der Regionalliga West. – Foto: Andreas Reimer

Die Torschützenkönige / Top-Torjäger der Regionalliga West in Zahlen

  • 2012/13: Sven Michel, Borussia Mönchengladbach II: 20 Tore
  • 2013/14: Aziz Bouhaddouz, Bayer 04 Leverkusen II: 24 Tore
  • 2014/15: Jesse Weißenfels, Sportfreunde Lotte: 20 Tore
  • 2015/16: Marlon Ritter, Borussia Mönchengladbach II: 23 Tore
  • 2016/17: Mike Wunderlich, Viktoria Köln: 29 Tore
  • 2017/18: Christopher Kramer, Wuppertaler SV, und Marius Bülter, SV Rödinghausen: 20 Tore
  • 2018/19: Simon Engelmann, SV Rödinghausen: 20 Tore
  • 2019/20: Simon Engelmann, SV Rödinghausen: 25 Tore
  • 2020/21: Simon Engelmann, Rot-Weiss Essen: 29 Tore
  • 2021/22: Simon Engelmann, Rot-Weiss Essen: 24 Tore

Die Torjäger-Datenbank der Regionalliga West

Wer sich einen Überblick über alle Torschützen der einzelnen Spielzeiten verschaffen möchte, kann das über die Regionalliga-Chronik der West-Staffel machen. Wählt die entsprechende Saison aus, navigiert dann auf "Rankings" und wählt "Torjäger", um die Torjägerlisten der Regionalliga West für die jeweilige Saison aufzurufen.

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Aufrufe: 030.3.2024, 22:25 Uhr
André NückelAutor