2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview

Baris Saglam: Der neue MSV-Chefcoach im Interview

Vom Assistenten zum Chetrainer: Baris Saglam trägt jetzt die Hauptverantwortung beim Meiendorfer SV. Foto: Stefanie Balle.

Paukenschlag beim Meiendorfer SV! Chetrainer Fatih Ergün (49) hat am gestrigen Donnerstag sein Amt aus beruflichen Gründen niedergelegt. Sein Nachfolger ist der bisherige Co-Trainer Baris Saglam. Wir sprachen mit dem 31-jährigen über die veränderte Situation beim MSV.

Hallo Baris, wir sind sehr überrascht über den Rücktritt von Fatih Ergün. Seit wann hast du darüber gewusst?

„Da ich mit Fatih ein sehr, sehr enges Verhältnis habe, war mir aufgrund der jüngsten Entwicklungen leider klar, dass es zu dieser Entscheidung kommen würde. Schon in der Rückrunde der vergangenen Saison war er als selbstständiger Bauträger beruflich sehr stark eingespannt und teilweise Probleme gehabt, alles unter einen Hut zu bringen. Als er gestern ohne Sportklamotten zum Training erschien, hatte ich schon ein mulmiges Gefühl und habe geahnt, dass Fatih seine Entscheidung verkünden würde. Letztlich ist es der beste Weg, der Mannschaft und dem Umfeld reinen Wein einzuschenken und nichts unnötig hinauszuzögern.“

Ihr habt in den vergangenen Wochen zahlreiche Spieleverpflichtungen getätigt. Waren die Neuen über mögliche Veränderungen informiert?

„Wir haben den Spielern mitgeteilt, dass sich im Funktionsteam etwas tun könnte. Genauer formulieren konnten wir es nicht, weil durchaus die Chance bestand, dass Fatih weitermachen würde. So wollten wir keine Unruhe stiften.“

Besteht die Gefahr, dass frisch getätigte Transfers nun platzen könnten?

„Nein, die Gefahr sehe ich nicht. Ich war derjenige, der die Neuverpflichtungen abgewickelt und mit den Spielern gesprochen hat. Was die finanzielle Schiene anbelangt, war Präsident Jens Malcharczik informiert. Fatih habe ich aus sportlichen Gesichtspunkten über den Ablauf der Gespräche auf dem Laufenden gehalten.“

Vom Co zum Chef: Was ändert sich für dich persönlich?

„Eigentlich nicht viel. Nach außen wurde es so verkauft, dass Fatih der Cheftrainer war und ich sein Assistent. Tatsächlich war es so, dass wir uns alle Aufgaben geteilt haben. Als sogenannter Hauptverantwortlicher musste Fatih seinen Kopf hinhalten. Jetzt rutsche ich in diese Rolle rein. Auch wenn ich noch lernen muss, weiß ich, was ich kann. Da brauche ich mich nicht zu verstecken. Ich bin überzeugt davon, dass wir mit der zusammengestellten Mannschaft eine erfolgreiche Saison spielen werden.“

Abschließende Frage: Gibt es eine Hintertür, eine Chance für ein Comeback von Fatih Ergün, wenn sich dessen berufliche Situation etwas entspannt?

„Wenn es nach mir geht, steht die Tür 24 Stunden offen. Für mich ist er nicht nur ein Trainerkollege, sondern wie ein großer Bruder. Man kann da schon von Familie sprechen.“

Interview: Seweryn Malyk

Aufrufe: 016.6.2017, 19:15 Uhr
Seweryn MalykAutor