2024-06-14T14:12:32.331Z

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Nicht zu ersetzen: Der Ausfall von Ljubo Dragun (rechts), hier im Derbyeinsatz gegen Bretzenheims Felix Rentschler, hat die Hechtsheimer erheblich geschwächt.	Archivfoto: hbz/Jörg Henkel
Nicht zu ersetzen: Der Ausfall von Ljubo Dragun (rechts), hier im Derbyeinsatz gegen Bretzenheims Felix Rentschler, hat die Hechtsheimer erheblich geschwächt. Archivfoto: hbz/Jörg Henkel

Bald wieder aufwärts

Landesligist TSG Hechtsheim will im Abstiegsfall neu angreifen

HECHTSHEIM. Achim Groß weiß, dass kaum noch etwas zu retten ist. Dafür ist die Situation viel zu verfahren. Trotzdem möchte der neue Sportliche Leiter der TSG Hechtsheim noch nicht die Flinte ins Korn werfen. Groß will alles dafür geben, dass der Fußball-Landesligist doch noch die Klasse hält.

Die Hechtsheimer haben zuletzt sieben Niederlagen in Folge kassiert und sind Schlusslicht der Tabelle. Es sieht zappenduster aus. „Natürlich wird es schwer, den fünftletzten Platz noch zu erreichen“, ist sich Achim Groß der fast unlösbaren Aufgabe bewusst.

Nur der fünftletzte Platz dürfte in dieser Saison zum sicheren Ligaerhalt reichen. Der Rückstand der TSG auf den Zwölften TSG Bretzenheim 46 beträgt fünf Spieltage vor Schluss bereits satte acht Punkte. Im Saisonendspurt warten unter anderem noch die Spitzenteams RWO Alzey und VfR Grünstadt als Gegner. „Die Tendenz im Verein ist sehr negativ. Es ist schwierig, den Spielern jetzt noch Motivation einzutrichtern“, sagt Groß, der sein Amt in Hechtsheim erst Mitte März übernommen hatte und bei der TSG zuvor bereits als Torwarttrainer arbeitete. Zu früheren Zeiten in der Bezirksklasse war Groß zudem als Hechtsheimer Coach tätig.

„Der Verein liegt mir am Herzen. Sonst würde ich es nicht machen“, sagt der Ex-Keeper, der unter anderem mit der Spvgg. Ingelheim und Hassia Bingen in der Oberliga spielte und auch schon Trainer bei der SV Gau-Algesheim und beim TV Mainz 1817 war. Eine derart komplizierte Situation wie aktuell in Hechtsheim hat Achim Groß aber noch nie zuvor erlebt.

„Wir müssen schauen, dass wir hier wieder Ordnung reinbringen. Sowohl der Vorstand als auch ich als Sportlicher Leiter“, sagt er. Der Hauptgrund für den Absturz liegt laut Groß daran, dass die TSG Hechtsheim zu viele Spieler verlassen haben – und die Zahl der Verletzten obendrein nicht kompensiert werden konnte. „Dass Spieler wie Ljubo Dragun und Ivan Idzan dauerhaft ausfallen, spielt eine große Rolle. Auch Mathias Bochenek hat lange Zeit nicht gespielt. Es kam eins zum anderen“, blickt der Sportliche Leiter zurück. Die Mannschaft sei derzeit einfach zu jung und unerfahren, um ohne echte Führungsspieler zu bestehen und auf dem Platz die Ordnung zu halten.

Beim 1:5 gegen Rülzheim auseinandergebrochen

Das wiederum habe man auch bei der jüngsten 1:5-Heimpleite gegen den SV Rülzheim am Sonntag gesehen, als die TSG völlig auseinanderbrach, gleich mehrere Platzverweise kassierte und sich hilf- und wehrlos in ihr Schicksal ergab. „Vieles bauscht sich in unserer Situation auf, bei den jungen Spielern sitzt der Frust sehr tief. Das Ganze macht offenbar etwas mit der Psyche. Dass die Jungs so die Nerven verlieren, ist ihrer Jugend und fehlenden Cleverness geschuldet“, analysiert Achim Groß, der sich in der ein oder anderen Situation aber auch etwas mehr Fingerspitzengefühl seitens der Schiedsrichter wünschen würde.

Zeit, das Team in den verbleibenden Wochen zu stabilisieren, gibt es nicht wirklich. Fast alles spricht dafür, dass der frühere Verbandsligist Hechtsheim ab der kommenden Runde in der Bezirksliga antreten muss. Denn der angepeilte sportliche Erfolg ist fast komplett ausgeblieben. Dennoch will Achim Groß TSG-Coach Tobias Rieger und seinem Co-Trainer Donald Lepper nicht die alleinige Schuld für den drohenden Abstieg geben. „Gerade die alten Spieler wären enorm wichtig gewesen, sind aber weggebrochen. Es hat leider nicht funktioniert, das Ruder nur mit Jungen noch herumzureißen“, hält Groß fest.

Sein Ziel ist klar umrissen: Sollte Hechtsheim wie erwartet absteigen, will er in der neuen Bezirksliga-Saison oben mitspielen. „Sollten einige Spieler zurückkommen und wir eine starke Truppe zusammenbekommen, wollen wir uns im vorderen Drittel festsetzen“, kündigt Achim Groß an. Der Sportliche Leiter will die TSG Hechtsheim schließlich unbedingt wieder auf Vordermann bringen. So schnell es geht.

Aufrufe: 011.4.2017, 20:00 Uhr
Andreas RiechertAutor