2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Der Lichenröther Tim Mulfinger (2. v. re.) feiert mit seinen Kameraden von der SG Bad Soden den Aufstieg in die Verbandsliga Nord. Foto: KN
Der Lichenröther Tim Mulfinger (2. v. re.) feiert mit seinen Kameraden von der SG Bad Soden den Aufstieg in die Verbandsliga Nord. Foto: KN

Bad Sodens Meisterparty

GL FULDA: +++ Tim Mulfinger schießt SG in die Verbandsliga Nord +++ Ausgelassener Jubel nach Sieg beim schärfsten Verfolger +++

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NEUHOF (red). Mit einem 1:0 (1:0)-Erfolg bei ihrem ärgsten Verfolger, dem SV Neuhof, sicherte sich die SG Bad Soden am viertletzten Spieltag der Fußball-Gruppenliga Fulda den Meistertitel und kehrt in die Verbandsliga Nord zurück, aus der sie 2012 abgestiegen war.

Als am Samstag um 17.48 Uhr der nach zwei vergeblichen Anläufen endlich bewerkstelligte Aufstieg amtlich war, gab es kein Halten mehr. Noch eine Dreiviertelstunde nach Spielende, als sich das weite Rund der Neuhofer Glückaufkampfbahn längst geleert hatte, trieben Spieler, Fans und Offizielle Schabernack an der Stätte des Triumphs, überschütteten sich mit Sekt, sangen aus vollem Hals und waren in ihrer Glückseligkeit nicht zu bändigen.

Mittendrin: der Vorsitzende Martin Berg. Eine Stunde zuvor war der Vereinschef noch nervös auf und ab getigert und nur leidlich ansprechbar, nun strahlte er, pudelnass von Sektduschen, die auch er munter ausgeteilt hatte, wie ein Honigkuchenpferd und ließ sich eine fette Meisterzigarre schmecken. Den Wettbewerb um den tropfnassesten, klebrigsten Sodener hätte Sead Mehic gewonnen.

Der Trainer machte einen gerührten Eindruck, umarmte seine Schützlinge innigst und ließ auch noch so heftige Sektattacken über sich ergehen, wie etwa die des nicht mehr zu bremsenden Energiebündels Taner Harmancioglu.

„Es ist hervorragend, was die Jungs geleistet haben. Wie sie heute mit dieser Drucksituation umgegangen sind, wie cool sie das heruntergespielt haben, das hat Reskept verdient“, lobte Sead Mehic nach einem Spitzenspiel, das den Erwartungen nur deshalb nicht gerecht wurde, weil der SV Neuhof auf ganzer Linie enttäuschte.

„Bad Soden hat mehr gewollt“, stellte Neuhofs Sportlicher Leiter Alexander Bär fest. SVN-Trainer Edgar Nix, selbst langjähriger Sodener Spieler und Trainer, drückte es so aus: „Um aggressiv spielen zu können, muss man auch in die Zweikämpfe kommen.“ Das war nicht einmal als Vorwurf an die eigene Mannschaft gemeint, sondern Hochachtung vor einem Gegner, der es in tatsächlich meisterlicher Manier beinahe 90 Minuten lang verstand, den Ball laufen zu lassen und die Gegenspieler von sich fernzuhalten.

Nur ein einziges Mal geriet Bad Sodens Tor ernsthaft in Gefahr. Radek Görner trat einen Freistoß, scharf und platziert, doch Arturo Gonzalez-Garcia fischte den Ball derart spektakulär aus dem Winkel, dass ein Raunen durch die Menge ging. Ansonsten beherrschte das von Sven Hassler strategisch klug und von Samet Degermenci so geschickt wie elegant geführte und im Kern von Tuna Moaremoglu sowie einer hellwachen Innenverteidigung zusammengehaltene Bad Sodener Team das Geschehen.

Dass Tim Mulfinger der Siegtreffer gelang, verwunderte nur insofern, als der Führende der Gruppenliga-Torschützenliste von Rückenbeschwerden beeinträchtigt war, nachdem er unter der Woche, beim Versuch sein Töchterchen aus dem Auto zu heben, einen Hexenschuss erlitten hatte.

Ein Pass aus der Tiefe erreichte nach 23 Minuten Samet Degermenci auf dem rechten Flügel. Degermenci ließ den Ex-Sodener Edin Hasanagic aussteigen, zog in die Mitte und bediente Tim Mulfinger, der keine Mühe hatte, den Ex-Sodener Dogus Albayrak im Tor des SV Neuhof zu überwinden.


Bad Soden: Gonzalez-Garcia; Purcell, Kress, Römmich, Harmancioglu - Moaremoglu, Scheller - Degermenci (86. Özyer), Hassler, Kutlu (55. A. Albayrak) - Mulfinger (89. Schulz).

SR: Sebastian Poth (VfR Hainchen).

Z.: 450. Tor: 0:1 Tim Mulfinger (23.).

Aufrufe: 011.5.2015, 23:06 Uhr
Gelnhäuser TageblattAutor