2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview

Aufstiegstrainer unter der Lupe

+++ Sommerserie über besonders erfolgreiche Übungsleiter der heimischen Clubs +++ Heute: Danny Kaliampos (TSG Wieseck) +++

Nachdem sich die Spielzeit 2014/15 schon seit einiger Zeit verabschiedet hat, die Trainer sehr viel über ihre Spieler und die erfolgreichen Saisons erzählen durften, haben wir von FuPa Mittelhessen ihnen jetzt in der Sommerpause eine eigene Serie gewidmet. In unser Interview-Serie "Aufstiegstrainer unter der Lupe“ dürfen die Coaches der heimischen Clubs, die mit ihren Teams den Sprung in die nächsthöhere Klasse schaffen konnten, ausführlich über ihr Trainerleben, ihre Motive, Anforderungen oder aber auch schöne oder kuriose Momente sprechen.

Jeweils montags und donnerstags erfahrt ihr mehr über die erfolgreichen "Männer an der Seitenlinie". Den Anfang macht heute Danny Kaliampos (33), der mit seiner TSG Wieseck zu einer der Überraschungen der Saison zählte und fast sensationell den Aufstieg in die Verbandsliga schaffte

FuPa: Herr Kaliampos, war Ihnen schon immer klar, dass Sie Trainer werden wollten oder war das eine spontane Entscheidung?

Danny Kaliampos: Ich bin schon mit 16 Jahren schon ins Trainerleben eingestiegen, wenn man das so sagen kann. Es war auch die Zeit, als Ralf Rangnick seinen legendären Auftritt im Sportstudio hatte und die Viererkette erklärt hat.

Ich habe zunächst eine E-Jugend trainiert. Der bekannteste der Jungs, die ich damals trainiert habe, dürfte Denis Weinecker (Torjäger beim Neu-Hessenligisten Watzenborn-Steinberg, Anmerkung der Redaktion) sein.

Ich habe dann nicht durchgängig Teams gecoacht, da ich ja auch noch selbst gespielt habe. Die Faszination für den Trainerjob war aber immer da. Besonders die verschiedenen Taktik-Fragen haben mich doch sehr interessiert.


Danny Kaliampos zählte 2014/15 zu "den" Erfolgstrainern in der FuPa-Mittelhessen-Region.

FuPa: Inwieweit haben sich die Anforderungen eines Trainers aus Ihrer Sicht in den letzten Jahren geändert. Und wie bilden Sie sich als Trainer weiter?

Kaliampos: Natürlich haben sich die Anforderungen im Laufe der Jahre deutlich geändert. Zu meiner Zeit als Spieler zum Beispiel sind wir in der Vorbereitung wochenlang nur durch den Wald gerannt. Aber Fußball ist und bleibt natürlich ein Laufspiel, das wird sich nie ändern. Daher sind die physischen Grundlagen zwar wichtig, aber sie werden mittlerweile anders "vermittelt" als unr über stupide Läufe.

Ich habe regelmäßig die Trainerlehrgänge besucht und zuletzt auch die A-Lizenz erworben. Und man erfährt natürlich auch viel über taktische Inhalte übers Fernsehen oder youtube. Da gibt’s heute schon deutlich größere Möglichkeiten.

Generell nimmt man aber als Trainer aber auch immer was von ehemaligen Coaches mit. Von Manfred Lemischko beispielsweise seine offene und ehrliche Art mit Spielern zu sprechen. Oder auch von Niko Semlitsch, der ein absoluter Fachmann und immer „grade heraus“ ist. Aber auch mit Stefan Frels oder Deniz Solmaz jetzt in Wieseck tausche ich mich häufig aus. Das ist mir wichtig!


FuPa: Mal zurück zur vor kurzem zu Ende gegangenen Saison: was war denn so der schönste, vielleicht der emotionalste Moment mit der TSG Wieseck?

Kaliampos (lacht): Generell waren erst einmal natürlich alle Siege schön. Aber sehr emotional war für mich unser Erfolg in Wetter, als wir schnell 0-2 zurücklagen, bereits in Unterzahl waren und das Spiel mit toller Moral in der 92.Minute mit dem letzten Schuss noch 4:3 gewonnen haben. Oder unser Pokalsieg über den Hessenliga-Aufsteiger Watzenborn-Steinberg. Das war so ein Moment, für den man Fußball spielt oder eben Trainer ist. Da haben wir großartigen Fußball gespielt, sowohl spielerisch als auch kämpferisch.


FuPa: Abschließend vielleicht noch ein Wunschtraum des Trainers Kaliampos. Wenn Sie einen Spieler aus dem Weltfußball aussuchen dürften, wen hätten Sie gerne in Ihrem Team?

Kaliampos: Ein Xavi zu seinen Glanzzeiten wäre sicherlich eine Augenweide. Seine Technik, seine Spielordnung. Das war schon herausragend. Oder auch ein Zinedine Zidane.

Wenn ich mich im heimischen Bereich umsehen würde, würde ich Tommy Ried nehmen, den ich in Kinzenbach damals zum „Sechser“ umfunktioniert habe. Ein absolut willensstarker Spieler, der immer vorangeht, marschiert und jedem Team guttut.

Generell habe ich meinen Jungs auchvor kurzem erst wieder gesagt „Fehler dürft ihr alle machen. Aber ihr müsst versuchen, dies durch Kampf und läuferischen Einsatz wieder gutzumachen. Dann ist das für mich gar kein Problem!

FuPa: Herr Kaliampos, wir danken für Ihre Zeit und für den interessanten Einblick in Ihr Trainerleben!

Aufrufe: 025.6.2015, 08:00 Uhr
Marc SteinertAutor