2024-04-25T14:35:39.956Z

Transfers

"Aufstieg kann passieren"

Wie Ingo Walther als Trainer beim FSV gelandet ist und was er dort vorhat

Er ist wieder da. „Eigentlich war ich ja in den letzten Jahren nie richtig weg, immer in Bayreuth gemeldet“, sagt Ingo Walther, der neue Trainer des FSV, zum Eindruck einer „Rückkehr“. Seit Walthers Jahren bei der SpVgg (2005 bis 2011) hat die Wagnerstadt den „Fußballgott“ aus Thüringen quasi als Aushängeschild adoptiert. Nun wird er – wie berichtet – nach Stationen in Kulmbach und Plauen aber auch sportlich wieder in und für Bayreuth tätig.

Der FSV, Spitzenreiter der Bezirksliga mit guten Aufstiegschancen, soll vom Fußball-Know-how des 46-jährigen früheren Zweitligaspielers profitieren. „Viele Komponenten kamen zusammen“, sagt Ingo Walther über diese Entwicklung. Die beiden hauptsächlichen: Markus Zeitlers Rückzug als Trainer der Mannschaft von der Prellmühle, Walthers vorzeitiges Job-Ende („leider Gottes“) beim Oberligisten VFC Plauen. Man kommt ins Gespräch, es gibt erste Kontakte – „die noch gar nicht ins Detail gingen“, wie der Trainer sagt, dann zwischen Weihnachten und Neujahr Konkreteres mit dem Resultat, dass der FSV einen neuen Coach hat.

„Dass die Mannschaft an der Tabellenspitze steht, spricht für die Qualität der Arbeit, die Zeitler dort geleistet hat, und für das Potenzial der Spieler“, verteilt Walther Lob. Nun also der Aufstieg, wie er dem Routinier bereits mit dem ATS Kulmbach (aus der Kreisklasse in die Bezirksliga) gelungen war? Walther: „Abwarten! Man muss sich erst finden, alles muss zusammenpassen. Dann kann der Aufstieg passieren, aber er ist keine Pflicht beim FSV.“ In den Gesprächen mit dem Vorsitzenden Volker Beck gewann der Trainer freilich den Eindruck, dass sein neuer Club versuchen würde, einen Ausflug in die Landesliga zu stemmen. „Klar, die Bezirksliga ist reizvoll. Aber weiter oben bekommt man ja auch eine Art Renommee, mit Teams aus Pegnitz, Neudrossenfeld oder Kasendorf um Platz zwei in der Region zu kämpfen“, formuliert es Ingo Walther.

Platz eins ist an die Altstädter vergeben, den früheren Verein des gebürtigen Jenensers. Wie ist sein Verhältnis zur SpVgg, die ihn im März 2011 als Trainer entließ? „Natürlich ist nach all den Jahren eine Bindung da, vielleicht nicht gerade die große Liebe“, sagt Walther. Nun ist der FSV der Verein des Post-Angestellten, der im Südosten von Bayreuth heimisch geworden ist. „Eine junge, hungrige Mannschaft“, lautet Walthers Urteil über den Bezirksliga-Spitzenreiter, von dem er in dieser Saison – sein Engagement in Plauen endete nach neun Spieltagen – schon einige Partien gesehen hat. Dass der FSV gern weiter auf den eigenen Nachwuchs setzt, wird Ingo Walthers Arbeit prägen.

Aufrufe: 06.1.2016, 12:00 Uhr
Jürgen Schott / Nordbayerischer KurierAutor