2024-04-25T14:35:39.956Z

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Mit 46 Jahren noch fester Bestandteil beim SCA: Ingo Walther F: Kolb
Mit 46 Jahren noch fester Bestandteil beim SCA: Ingo Walther F: Kolb

Bundesliga meets Kreisklasse

Ex-Profi Ingo Walther vom SC Altenplos exklusiv im FuPa-Interview

In 45 Spielen in der 2. Bundesliga gelangen Ingo Walther drei Tore. In 212 Regionalliga-Partien brachte es der in Jena gebürtige Ex-Profi auf 23 Treffer. Seine Fußballschuhe schnürte er für namhafte Vereine, wie die SpVgg Greuther Fürth, den Chemnitzer FC, den 1. SC Feucht oder die SpVgg Bayreuth. Mit dem Gewinn des DFB-Hallenpokals im Jahr 2000 konnte er während seiner Fürther Bundesliga-Zeit sogar einen Titel feiern. Aktuell hält sich der 46-jährige beim SC Altenplos in der Kreisklasse 4 fit. Im FuPa-Interview lässt der sympathische Mittelfeldspieler seine erfolgreiche Karriere Revue passieren und richtet den Blick ebenso in die Zukunft.

FuPa: Wie kommt's, dass Sie als Ex-Profi für den SC Altenplos in der Kreisklasse 4 auflaufen?

Ingo Walther: Es war schon vor zwei Jahren so, dass ich für den SCA gespielt habe, was sich allerdings durch mein Trainerengagement beim VFC Plauen zerschlagen hat. Der Kontakt zum Verein ist dennoch nie abgebrochen und es war klar, dass ich mich weiterhin aus Fitnessgründen beim SC Altenplos als Spieler engagieren möchte, wenn es zeitlich passt und der Verein das möchte. Im Sommer trat der Verein an mich heran und wir konnten einen Konsens finden. Der Verein hat nach dem Abstieg zwei, drei gute Spieler verloren. Deshalb möchte ich v.a. den jungen Spielern mit meiner Erfahrung helfen.

FuPa: Wie motiviert man sich für die Kreisklasse, wenn man in der Vergangenheit gegen Köln, Nürnberg, Gladbach und Co. gespielt hat?

Ingo Walther: Fakt ist, dass ich unabhängig von der Liga immer meine Leistung abrufen möchte. Natürlich spiele ich nicht mehr auf dem Niveau wie früher, was auch normal ist. Die Qualität ist dennoch vorhanden, so dass ich der Mannschaft helfen kann. Ich gehe in jedes Spiel mit der Einstellung, dass ich gewinnen will. Wenn das nicht mehr so wäre, dann würde ich das nicht mehr machen. Der Ehrgeiz ist unverändert vorhanden.

FuPa: In Ihrer Spielerkarriere können Sie auf eine erfolgreiche Vergangenheit zurückblicken (u.a. die Spiele in der 2. Bundesliga und der Gewinn des DFB-Hallenpokals 2000 stechen hervor). Welche sportlichen Ziele haben Sie persönlich bzw. mit dem Team?

Ingo Walther: Ich bin jetzt 46 Jahre alt. Ich möchte mich fithalten und mich wöchentlich dem Leistungstest mit jüngeren Akteuren stellen. Aber Fakt ist auch, dass ich in meinem Alter natürlich keine persönlichen sportlichen Ziele mehr habe. Ich möchte einfach der Mannschaft mit meiner Erfahrung helfen. Der Fokus liegt aktuell dennoch eher auf der Trainerschiene. Ich finde, wenn man erfolgreich ist, dann sollte man versuchen seine Position zu verteidigen. Nach fünf Spieltagen stehen wir auf Platz eins und den wollen wir ungern wieder abgeben. Wir müssen uns weiterhin als Mannschaft finden und versuche Erfolge einzufahren. Es gibt bei uns ein gutes Teamgefüge und eine herrliche Gemeinschaft. Die Jungs haben Spaß im Training und bei jedem Spiel.

FuPa: Wann und in welcher Liga kommt nach Ihrem Aufstieg als Trainer mit dem FSV Bayreuth in die Landesliga die nächste Trainerstation?

Ingo Walther: Ich sehe mich in der Zukunft auf jeden Fall auf der Trainerbank. Altenplos weiß Bescheid und wir führten vernünftige Gespräche, was das anbelangt. Ich habe keine Zielvorgabe in welcher Liga ich coachen möchte. Meine Maxime ist sicher nicht "je höher desto besser". Ich habe in der Vergangenheit schon bei einigen Vereinen bewiesen, dass ich gute Arbeit liefern kann. Ich bin mit meinen Teams schon dreimal Meister und einmal Hallenmeister geworden. Auch in Plauen habe ich nicht versagt. Dort spielten einige Faktoren mit rein, weshalb es nicht mehr funktioniert hat. Ich denke Richtung Herbst wird es erste Trainerentlassungen geben. Dann bin ich offen für jegliche Gespräche, wenn die Ziele und Voraussetzungen beiderseitig passen. Ich bin bereit mich einer neuen Aufgabe zu stellen.

FuPa: Würden Sie im Falle eines kommenden Trainer-Engagements weiterhin die Schuhe für den SCA schnüren?

Ingo Walther: Sollte ich einen Verein finden, der hauptsächlich samstags spielt, so kann ich mir das durchaus vorstellen. Sollten beide Teams aber am Sonntag antreten, so weiß der SCA, dass das nicht weiterläuft. Jeder weiß woran er ist, so war auch die Diskussionsgrundlage. Das soll aber auch nicht bedeuten, dass ich aus Altenplos flüchten will.

FuPa: Gibt es Kandidaten, die Sie bei einem Trainer-Engagement in einer höhreren Liga mitnehmen wollen würden?

Ingo Walther: Es gibt natürlich viele Kandidaten. Jeder Trainer hat seine Spezis, die das Zeug für mehr haben. Diese habe ich immer im Hinterkopf. Ich werde deren Entwicklung weiter begutachten und eventuell kann man irgendwann auf diese zurückgreifen. Das sind die Spieler, die Potential haben und auf die man immer bauen kann. Namen möchte ich keine nennen.

FuPa: Welchen Platz erreicht Altenplos am Ende der Saison?

Ingo Walther: Meine persönliche Wunschvorstellung ist Platz eins bis drei. Das wäre wunderbar. Und wenn man auf Platz drei steht, dann möchte man auch ganz oben angreifen und vielleicht in die Relegation kommen und eventuell den Wiederaufstieg verwirklichen. Es ist schön wenn die Jungs spüren, dass man etwas erreichen will. Dafür muss man allerdings auch etwas tun. Es wird auf keinen Fall ein leichtes Unterfangen.


Aufrufe: 025.8.2016, 18:42 Uhr
Michael BurkardAutor