2024-05-02T16:12:49.858Z

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Wollen mit den Frauen der TuS Wörrstadt einiges erreichen: Bodenheims ehemaliger Trainer Jockel Weinz hat sich besonders den mentalen Bereich und das Coaching als Aufgabenbereich ausgesucht, Jessica Wissmann fungiert als Cheftrainer  und soll das Sagen haben.
Wollen mit den Frauen der TuS Wörrstadt einiges erreichen: Bodenheims ehemaliger Trainer Jockel Weinz hat sich besonders den mentalen Bereich und das Coaching als Aufgabenbereich ausgesucht, Jessica Wissmann fungiert als Cheftrainer und soll das Sagen haben.

Aufbruch in eine neue Erfolgszeit

Wissmann und Weinz wollen in Wörrstadt schlummernde Potenziale wecken

Wörrstadt. Wer Jockel Weinz ein bisschen besser kennt, der hat Schwierigkeiten, sich den impulsiven aber auch perfektionistischen Trainer im Frauenfußball vorzustellen. Doch auch für etwas anderes steht der ehemalige Bodenheimer Landesliga-Coach: Er ist immer für eine Überraschung gut. Und dann passt es auch wieder, dass er sich ab der kommenden Spielzeit bei den Regionalliga-Fußballerinnen der TuS Wörrstadt engagiert. ,,Maria Breuer hat mich angesprochen", erzählt er vom Beginn dieser zumindest auf den ersten Blick verwunderlichen Konstellation. Kurze Bedenkzeit und dann die Antwort: ,,Ja, aber nicht an vorderster Front. Ich bin keiner der rummosert, wenn was nicht funktioniert", sagt Weinz. ,,Dann pack ich lieber mit an. Aber ich habe auch immer gesagt, dass den Cheftrainerposten jemand anders übernehmen soll." Für sich selbst hat Weinz den Platz in der zweiten Reihe reserviert.

Ein Deal, mit dem sich TuS-Abteilungsleiterin Breuer anfreunden konnte. Gemeinsam auf Trainersuche wurden sie schnell fündig: Sie kamen auf Jessica Wissmann, ehemalige Zweitligaspielerin der Wörrstadter und jetzt im zweiten Jahr Spielertrainerin bei den Verbandsliga-Frauen des TSV Gau-Odernheim. ,,Eigentlich hatte ich schon entschieden, in Gau-Odernheim ein weiteres Jahr dranzuhängen", war die 25-Jährige zunächst hin- und hergerissen. Doch die Neugier auf die neue Aufgabe und der sportliche Ehrgeiz gaben den Ausschlag, die ,,Komfortzone" Gau-Odernheim schweren Herzens zu verlassen. ,,Ich hatte dort zwei ganz tolle Jahre" sagt sie im Bewusstsein, dass jetzt eher eine spannende Zeit bevorsteht. Zwar kennt sie die meisten der Spielerinnen und vermag den Charakter der Mannschaft einzuschätzen. Doch Wissmann und Weinz haben langfristig viel mit dem Team vor, wollen ambitioniert arbeiten, immer nach oben schauen.

Wer die Begeisterung der Beiden in den Augen sieht, stellt fest, dass ein Wandel jetzt möglich ist. Wissmanns Ansatz ist, dass man beim großen fußballerischen Talent, dass sie all ihren neuen Schützlingen und Mitspielerinnen attestiert, in der Spielanlage noch einiges machen kann. ,,Ich bin ein richtiger Taktik-Fuchs", sagt die Spezialistin für Videoanalyse, die im Hauptberuf im Nachwuchsleistungszentrum des 1. FC Kaiserslautern arbeitet und in diesem Jahr noch ihren B-Trainer abschließen will.

A-Schein-Inhaber Weinz hingegen will seine Erfahrung einbringen, gerade auch auf dem Gebiet des Mental-Coachings. Am wichtigsten ist ihm aber, seiner jungen Kollegin den Rücken freizuhalten. Ein bisschen sieht er sich auch als Mentor für deren Trainerkarriere: ,,Ich hab ihr gesagt: Ein Ziel hab ich. Wenn sie 30 ist, ist sie Erstliga-Trainerin." Doch zunächst einmal wollen die beiden dem Verein TuS Wörrstadt und im besonderen der Mannschaft wieder eine Vision geben. ,,Das brauchst du, wenn du Erfolg haben willst", sagt Weinz der selbst zugibt, dass der Frauenfußball für ihn Neuland ist. ,,Aber die stoppen auch den Ball, passen flach und wählen wie ihre männlichen Kollegen schon mal die falsche Entscheidung", ist der Unterschied für ihn dann doch nicht so groß. Und daher auch die Schlussfolgerung: ,,Die muss man genauso trainieren wie Männner." Wobei dieser Satz sich eher auf Inhalte als auf Intensität bezieht. Und auch Breuer bestätigt: ,,Die Mannschaft hat sich ja einen Trainer gewünscht, bei dem sie viel dazulernen können."

Was das angeht, sollten die Beiden mit ihrem Elan und den großen Plänen genau die richtigen sein. Nun müssen sie nur noch die Spielerinnen von ihren gemeinsamen Visionen überzeugen. Und wenn gerade Weinz eines richtig gut kann, dann ist es begeistern.



Aufrufe: 011.5.2016, 19:00 Uhr
Carsten DietelAutor