2024-04-29T14:34:45.518Z

Halle
Feiern vor vollen Rängen: Davon Spielertrainer Lucas Kruel (vorne) und die Spieler des SSV Jahn 1889 noch längst nicht genug.  Foto: Brüssel
Feiern vor vollen Rängen: Davon Spielertrainer Lucas Kruel (vorne) und die Spieler des SSV Jahn 1889 noch längst nicht genug. Foto: Brüssel

Auf Jahn-Futsal wartet das erste Finale

Die rasante Entwicklung könnte ihre Krönung erfahren +++ Schaut auch Edelfan Douglas Costa wieder in Regensburg vorbei?

Vom einjährigen Bestehen sind die Futsaler des SSV Jahn noch ein Stückchen entfernt - und doch haben sie sich in Windeseile einen Status erspielt, der ihre in Bayern besonders kritisch beäugte, aber weltweit längst übliche Hallenvariante schnell aus der Ecke der Belächelten zu einer in der Stadt durchaus zur Notiz genommenen Sportart gebracht hat. Befeuert von den ständigen Besuchen des Bayern-Stars Douglas Costa, der seinem Kumpel, Personaltrainer und Jahn-Spielertrainer Lucas Kruel mit seiner Anwesenheit unterstütz, so oft es nur geht, steht den Jahn-Futsalern am Samstagabend ab 18 Uhr mit dem Finalhinspiel gegen den Universitäts-Sportclub in der Sporthalle des Goethe-Gymnasiums der nächste Höhepunkt ins Haus.

Da der Bayernspieler erst am Sonntag im Heimspiel gegen Hoffenheim selbst am Ball ist, ist es durchaus möglich, das Stammgast Costa, der seine Regensburg-Besuche gerade auch in seinem 25-minütigen und über die sozialen Netzwerke verbreiteten Porträtfilm frisch veröffentlicht hat, auch diesmal wieder in Regensburg auftaucht. ,,Natürlich machen seine Besuche etwas her", weiß Oliver Vogel, der Gründer der Futsal-Abteilung des SSV Jahn 1889, um die PR-Wirkung.

Costa, der selbst mit Futsal groß wurde und es als eines seiner Erfolgsgeheimnisse sieht, bringt sein Wissen auch in der Kabine aktiv mit ein. Wie bei der bayerischen Meisterschaft. ,,Da nimmt er seine brasilianischen Landsleute (Lucas und den überragendenden Liga-Torschützen Halison Goncalves, d. Red.) schon mal an der Hand und sagt ihnen, was er sieht. Es ist gut, so ein Feedback zu bekommen. Und zuletzt stand er auf der Bank und hat mit uns mitgefiebert."

Risikotest bei der Bayerischen

Mit Platz vier waren Vogel, Kruel und Co aus Hallbergmoos nach Siegen gegen den VfL Frohnlach (3:2), den 1. FC Passau (1:0) und den Niederlagen gegen den FC Sand (1:3) in der Vorrunde und gegen Penzberg (0:2) im Halbfinale zurückgekehrt, wo sie dank einer Wildcard mitspielen durften - und sammelten wichtige Erfahrungen. ,,Der Test gegen einen Bayernligisten wie Sand bei einer Führung den fliegenden Torwart zu versuchen, war risikoreich", berichtet Vogel. ,,Und gegen Penzberg hatten wir uns ein bisschen verkalkuliert und waren auch müde. Man hat die Enttäuschung gesehen. Außerdem war das kein Kreisligist, sondern die hatten Powerkicker aus Deisenhofen dabei, die wir von einem Futsal-Turnier kannten."

Schon vor Hallbergmoos hatten die drei Aushängeschilder Kruel, Goncalves und Kapitän Johannes Ebert beim Länderpokal das rot-weiße mit dem blau-weißen Trikot der Bayernauswahl getauscht, die in Duisburg beim Länderpokal auch dank der Leistungen der Jahn-Futsaler auf Rang vier unter 22 Mannschaften landete.

Rückspiel am 6. Februar in München

,,Jetzt aber wird es heiß", sagt Oliver Vogel, der von der Rasanz der Jahn-Entwicklung bisweilen selbst überrascht ist. ,,Nur wenn du dich selbst überholst, wird es ungesund", sagt Vogel. ,,Es wäre Wahnsinn, gleich in der ersten Saison in die Regionalliga aufzusteigen. Aber ich denke, dass ich das einordnen kann."

Für den noch 45-Jährigen wäre ein positiver Ausgang der Duelle gegen Bayreuth das Höchste der Gefühle: Vogel feiert am Tag des Rückspiels am 6. Februar (20 Uhr in Neuried/Landkreis München) Geburtstag. ,,Ich bin schon jetzt extrem stolz, was wir erreicht haben. Aber bei einem Aufstieg - auch noch in meiner Heimatstadt - wäre ich der glücklichste Mensch auf dem Planeten."

Aufrufe: 029.1.2016, 21:00 Uhr
Claus-Dieter WotrubaAutor