2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Stark gekämpft haben die Spieler des SV Türkgücü Königsbrunn (in der Mitte Erdinc Kaygisiz) in ihrer ersten Bezirksliga-Saison und schafften Platz drei.  Foto: Hieronymus Schneider
Stark gekämpft haben die Spieler des SV Türkgücü Königsbrunn (in der Mitte Erdinc Kaygisiz) in ihrer ersten Bezirksliga-Saison und schafften Platz drei. Foto: Hieronymus Schneider

Als Aufsteiger fast durchgestartet

Der SV Türkgücü Königsbrunn erreicht in seiner ersten Bezirksligasaison den dritten Platz +++ Dennoch geht Trainer Ajet Abazi +++ Welche Neuzugänge kommen?

Im siebten Jahr seines Bestehens erreichte der SV Türkgücü Königsbrunn mit der souverän errungenen Meisterschaft in der Kreisliga seinen bisher höchsten Level mit dem Aufstieg in die Bezirksliga. Anfangs war die Unsicherheit noch groß, ob man dort auch mithalten könne und ob sich die Neuzugänge auch in das Erfolgsteam als Verstärkungen einfügen würden.

Die vom Bezirksligaabsteiger TSV Haunstetten geholten René Bissinger und René Hauck erwiesen sich als Volltreffer. Bissinger wurde bald zum Stammtorwart, zumal der Keeper der Aufstiegssaison, Nuri Carpan, öfters beruflich verhindert war. Am Ende kam Bissinger auf 24 Spiele und René Hauck erreichte den Einsatzrekord mit 29 von 30 Spielen.

Zwischen den beiden Neuzugängen erwiesen sich Erdinc Kaygisiz und Kerem Cakin mit 27 und Oguzhan Karaduman mit 26 Spielen als Dauerbrenner. Von den anderen Neuzugängen erkämpften sich Sebastian Spreitzer (21 Spiele), Dominic Britsch, Halim Bal und Mehmet Vural mit je 19 Einsätzen auch einen Stammplatz. Kaan Arkac und Florent Kuci erwiesen sich als wertvolle Ergänzungsspieler.

Mit der übrigen Stammformation aus der Kreisligasaison um Co-Trainer Burak Tok wurde in den ersten fünf Spielen dreimal gewonnen und zweimal Unentschieden gespielt. Den ersten Dämpfer gab es mit der Niederlage in Erkheim. Danach folgte wieder eine Serie von drei Siegen und fünf Remis. Dabei wurde die einzige Schwäche des Teams, die mangelnde Chancenverwertung, sichtbar.

In Babenhausen gab es die zweite Niederlage der Herbstrunde, die dann aber nach drei gewonnenen Spielen bei einem Unentschieden gegen den VfL Kaufering auf dem zweiten Platz beendet wurde. Nur der VfB Durach, bei dem Türkgücü sogar einen Auswärtssieg landen konnte, war mit sechs Punkten Vorsprung noch erfolgreicher. Da war es verständlich, dass die Träume von der Teilnahme an der Relegation zum Aufstieg in die Landesliga wuchsen. Denn von den zehn noch ausstehenden Spielen durfte Türkgücü sieben im heimischen Stadion austragen und alle Konkurrenten mussten in Königsbrunn antreten. Seine hervorragende Verfassung bewies das Team auch mit dem Gewinn der Augsburger Landkreismeisterschaft im Hallenfußball während der Winterpause.

Die ersten Testspiele nach der Winterpause verliefen ganz passabel. Doch dann schlug das Verletzungspech zu. Burak Tok blieb bei einer Drehung im Kunstrasen hängen und zog sich eine Knochenabsplitterung im Sprunggelenk zu. Auch Abwehrrecke Michael Döhner fiel wegen einer langwierigen Leistenverletzung bis zum Saisonende aus. Im Trainingslager in Kroatien erwischte etliche Spieler die Grippe und der erfolgreichste Torschütze Murat Civek wurde nach seinem Platzverweis im Spiel gegen Kaufering gleich für sechs Spiele gesperrt. So ging der Start in die Frühjahrsrunde mit dem 0:4 gegen den TV Erkheim und dem 1:4 bei der Reserve des 1. FC Sonthofen voll daneben. „Wir waren schon auf Wolke sieben, doch jetzt können wir den Aufstieg abschreiben“, sagte Teammanager Mehmet Celik danach ernüchtert.

Von diesem Schock erholte sich die Mannschaft allmählich wieder und holte bis zum Saisonende noch vier Siege und drei Unentschieden. Nur gegen den souveränen Tabellenführer und Direktaufsteiger VfB Durach wurde daheim mit 0:1 verloren. Das bedeutete den hervorragenden dritten Platz in der Abschlusstabelle. Zur Teilnahme an der Aufstiegsrelegation, die sich der TV Erkheim sicherte, fehlten sieben Punkte. Der Angstgegner Erkheim bleibt aber erhalten, denn die Westallgäuer scheiterten in der zweiten Relegationsrunde am FC Garmisch-Partenkirchen.

Vor dem vorletzten Spieltag in Neugablonz überraschte der spielende Erfolgstrainer Ajet Abazi seine Spieler und die Vereinsführung mit der Bekanntgabe, dass er den Verein verlassen und zum Landesligisten SV Mering wechseln werde.

Für die Saison 2019/20 hat Türkgücü keinen neuen Trainer verpflichtet. Das bewährte Duo mit Spielertrainer Burak Tok als Chef auf dem Spielfeld und Teammanager Mehmet Celik als Coach an der Seitenlinie soll das Team in eine möglichst erfolgreiche zweite Bezirksligasaison führen.

Mit Cemal Mutlu und Cemal Nam vom Nachbarverein TSV Bobingen haben sie schon für eine Verstärkung im Sturm gesorgt, und auch die anderen Neuzugänge können sich sehen lassen. Das sind der landesligaerfahrene Abwehrspieler Özgün Kaplan und Rückkehrer Sem Michel vom FC Öz Akdeniz Augsburg, sowie Emre Cevik vom Bezirksligisten SC Bubesheim.

Der SV Türkgücü Königsbrunn scheint also gut gerüstet zu sein, und bisher war er noch nie länger als zwei Spielzeiten in einer Liga, bis es wieder nach oben ging.

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Aufrufe: 010.6.2019, 11:17 Uhr
Schwabmünchner Zeitung / Hieronymus SchneiderAutor