2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Avancierte mit seinem Kopfballtreffer beim Spitzenreiter zum Matchwinner: Waldalgesheims Abwehrspieler Eugene Dennis.	Archivfoto: Edgar Daudistel
Avancierte mit seinem Kopfballtreffer beim Spitzenreiter zum Matchwinner: Waldalgesheims Abwehrspieler Eugene Dennis. Archivfoto: Edgar Daudistel

Alemannia Waldalgesheim landet Auswärts-Coup

Oberligist setzt sich bei Tabellenführer Eintracht Trier überraschend 1:0 durch

Trier/Waldalgesheim. „Wir haben in den ersten drei Spielen in diesem Jahr von einem Punkt geträumt. Zwei waren im Vorfeld fast Utopie. Jetzt haben wir fünf, hätten bei einem Sieg gegen Worms sogar sieben haben können.“ Alemannia-Trainer Elvir Melunovic war nach dem überraschenden 1:0 (0:0)-Erfolg seiner Mannschaft beim überlegenen Tabellenführer Eintracht Trier zwar erstaunlich ruhig, die Freude über die stabile Leistung seiner Jungs war in den Worten trotzdem deutlich herauszuhören.

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Es war die 63. Minute im Moselstadion vor 2825 Zuschauern. Tom Gürel lief aufs Trierer Tor zu, hätte nach rechts zum mitgelaufenen Tawfeeq Johnson abspielen können, entschied sich aber zum eigenen Abschluss, den Keeper Radomir Novakovic mit einem Reflex zur zweiten Ecke für die Alemannia abwehrte. Die schlug Nils Gräff und fand Innenverteidiger Eugene Dennis, der aus wenigen Metern keine Mühe hatte, ins lange Eck einzuköpfen.

„Es war ein sehr gutes Spiel. Trier ist nicht ohne Grund Tabellenführer“, so der 27-jährige Torschütze. „Wir haben uns an den Spielplan gehalten und defensiv sicher gestanden. In Spielen wie diesen bekommst du nur eine oder zwei Chancen, und wir haben unsere genutzt.“ Bescheidenheit war Trumpf. Der liberianische Nationalspieler wollte die Teamleistung in den Vordergrund gestellt wissen.

Das Seltsame am Ergebnis: Der Matchplan beider Trainer ging lange Zeit voll auf. „Die erste Halbzeit war das Beste, was wir zu Hause gespielt haben“, sagte Eintracht-Coach Thomas Klasen. Allein eines passte nicht: die Chancenverwertung. Zu viele falsche Entscheidungen traf seine Elf vor dem Tor, zu „schlampig“ war sie bei den Abschlüssen. „Wir haben vor dem Tor gnadenlos versagt und einmal nicht konsequent verteidigt. Dann ist es auch in Ordnung, wenn der Gegner das bestraft und drei Punkte verdient mitnimmt.“ Klasen stellte gegenüber dem eigenen Kader nach dem Spiel sogar die „Qualitätsfrage“.

Bei Elvir Melunovic klang das anders. „Die Mannschaft hat alles perfekt umgesetzt und taktisch so gespielt, wie ich es vorher gesagt hatte.“ Ähnlich wie zuletzt beim 1:1 gegen Wormatia Worms stand die Abwehr stabil, nahm die Mannschaft das Tempo heraus und wartete geduldig auf den gewissen Moment. Der Stolz darüber, dass die Eintracht erstmals in dieser Spielzeit ohne eigenen Torerfolg bleiben musste, war groß. „So habe ich mir das Spiel im Idealfall vorgestellt. Wir haben kämpferisch und läuferisch gegen die beste Mannschaft der Liga überzeugt“, bilanzierte der 52-jährige Coach

Sechs Spiele ist die Alemannia ungeschlagen, hat dabei lediglich zwei Gegentore gekriegt. Der Glaube, den fast schon aus den Augen verlorenen, ominösen zwölften Tabellenplatz zum sicheren Klassenerhalt aus eigener Kraft erreichen zu können, ist wieder da. „Wir haben aber keinen Grund, uns zufrieden zurückzulehnen. Jetzt dürfen wir zwei Tage feiern, dann sind wir in der Pflicht.“ Melunovic und seine Mannschaft haben den Ernst der Lage erkannt und über die Stabilität in der Defensive Vertrauen in die eigene Stärke bekommen. Am kommenden Freitag (20 Uhr) kommt der FC Karbach an die Waldstraße. Gegen die Hunsrücker haben die Grün-Weißen nach zuletzt drei Pleiten etwas gutzumachen.

SV Alemannia Waldalgesheim: Juric – Skenderovic (31. Agovic), Dennis, Braun, Haas, Zeghli – Johnson (90. Günes), Abdiovski, Gräff – Gürel, Merkel (89. Marino).



Aufrufe: 016.3.2024, 08:00 Uhr
Jochen WernerAutor