DJK Eintracht Süd Nürnberg - TSV 1861 Zirndorf 0:0
Mit der makellosen Bilanz von vier Siegen und einem Torverhältnis von 22:4 in vier Spielen war der A-Klassen-Tabellenführer aus Zirndorf an die Germersheimer Straße nach Nürnberg gereist. Nach dem Spiel bei der DJK Eintracht Süd stand das erste Unentschieden für den TSV 61 zu Buche, die Elf von Gerd Boetticher musste sich mit einem 0:0 begnügen. Doch Zirndorfs Trainer war nach der Nullnummer gar nicht allzu sehr verärgert. „So schlecht sind die nicht, das habe ich meinen Jungs schon vor dem Spiel gesagt“, sagte Boetticher. Eine auf den ersten Blick verwunderliche Einschätzung über einen Gegner, der mit erst einem Zähler in der unteren Tabellenhälfte stand. Bei genauerer Betrachtungsweise wurde aber ein Schuh daraus.
Rückblende: Am ersten Spieltag der A-Klasse 7 lag die DJK gegen die zweite Mannschaft des ESV Rangierbahnhof zur Pause bereits mit 0:4 zurück, schaffte aber tatsächlich noch ein 4:4-Unentschieden, gewann dann ihr zweites Spiel beim FC Serbia mit 3:2 und war vorne mit dabei. Doch dann trat das Sportgericht in Erscheinung. Die DJK hatte im Spiel gegen Rangierbahnhof einen nicht spielberechtigten Akteur eingesetzt. Das 4:4 wurde in ein 0:2 aus Eintracht-Sicht umgewandelt, drei Punkte zusätzlich abgezogen. Was folgte war ein Unentschieden gegen Sparta Noris und eine Niederlage gegen die DJK Bayern, in der Summe also ein Zähler auf dem Konto statt deren fünf. „So gesehen haben sie heute ihren sechsten Punkt geholt“, rechnete Gerd Boetticher vor. Jedoch, seine Mannschaft hatte es sich mit einer dürftigen Chancenverwertung auch selbst zuzuschreiben, dass sich die Gastgeber am Ende über ein Remis freuen durften.
Zunächst allerdings konnte sich keine Mannschaft einen Vorteil verschaffen, die fahrige Partie plätscherte vor sich hin. Die von Co-Trainer Petar Brainovic in Abwesenheit des erkrankten Sascha Bauer betreute DJK hatte sogar – wenn auch unverschuldet – die erste Chance des Spiels. Einen kapitalen Quer-Flugball des TSV am eigenen Strafraum nahm Benjamin Hacker volley, das Leder strich um Zentimeter am Zirndorfer Pfosten vorbei (14.). Das war es dann allerdings für lange Zeit mit der Torgefahr der Hausherren.
Zirndorf glänzte zwar nicht, übernahm aber zusehends die Kontrolle und kam auch zu Chancen. Die beste hatte Daniel Löslein nach einer Ecke, doch Christian Lottes klärte auf der Linie. Nach dem Seitenwechsel wurde es noch einseitiger. Amar Okanovic spielte mit TSV-Kapitän Tony Keene Doppelpass, war dann aber zu eigensinnig und scheiterte am guten Eintracht- Schlussmann Florian Kulhanek (53.). Der ist zudem Spielführer der Nürnberger und war in der zweiten Spielhälfte deren besten Akteur.
Toll, wie er im Eins-gegen-Eins gegen den alleine auf ihn zulaufenden Markus Hornberger parierte (63.). Und war Kulhanek doch einmal geschlagen, rettete eben Nicholas Warren auf der Torlinie (64.). Als diese Zirndorfer Offensive irgendwann verpufft war, ergab sich plötzlich für die Gastgeber die Chance zum Siegtreffer, Sebastian Skiba entschärfte aber den Versuch von Mike Kißkalt (77.).
„Die wollten nur kein Gegentor kriegen, das haben sie erreicht“, sagte Boetticher. Zumal der Trainer des Spitzenreiters auch die Siegesserie zuvor nicht zu hoch hängen wollte. „Das war nicht immer so überzeugend. Außerdem sollten wir uns immer schön daran erinnern, wo wir herkommen. Vor gar nicht langer Zeit standen wir mit elf Mann da und waren kurz davor, den Laden zuzumachen.“ Es ist also wie so oft eine Sache der Betrachtungsweise. Wie der Punktestand der DJK Eintracht Süd eben.