2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Achim Rodtheut (SV Eilendorf) beobachtet fokussiert die Partie. Foto: Boris Hempel.
Achim Rodtheut (SV Eilendorf) beobachtet fokussiert die Partie. Foto: Boris Hempel.

Zeit, die Köpfe frei zu bekommen

Aufsteiger SV Eilendorf spielt in der Fußball-Mittelrheinliga tolle erste Saisonhälfte. Hertha Walheim überwintert auf Abstiegsplatz.

Erst Mitte Januar müssen die Fußballer bei den meisten Klubs die Fußballschuhe wieder schnüren. Dann startet die Vorbereitung auf die zweite Hälfte der Mittelrheinliga. Gelegenheit, eine Zwischenbilanz zu ziehen.

SV Eilendorf

Der Aufsteiger ist der große Gewinner der ersten Saisonhälfte. „Ich finde es außergewöhnlich, was wir uns erarbeitet haben. Vor dem Start wurden wir doch als Abstiegskandidat Nummer 1 angesehen. Auch wir hatten damit gerechnet.“ Achim Rodtheut kann selbst das aktuell so schlechte Wetter in diesen Tagen die gute Laune nicht verhageln. Der SVE-Trainer ist glücklich über sein Team, das aktuell mit 24 Punkten und 23:30 Toren auf Platz 8 steht. „Acht Siege und acht Niederlagen haben wir bisher verbucht. Das ist toll und klasse, und im Jubiläumsjahr unseres Klubs das absolute Highlight.“

Aber Rodtheut hebt auch warnend den Zeigefinger. „Unsere Situation ist aber auch gefährlich, weil sie dazu verleitet, die Konzentration zu verlieren. Wir müssen weiter mit Demut an die Aufgabe herangehen.“ Vor der Winterpause war der Kräfteverschleiß seinem Team anzumerken. „Es ist gut, dass wir jetzt sechs Wochen Zeit haben, um die Köpfe wieder frei zu bekommen und wieder Kraft zu schöpfen.“ Nach dem Motto „Never change a winning team“ wird es beim SVE keine personellen Veränderungen im Winter geben.

Alemannia Aachen II

„Positiv über durchwachsen bis hin zu positiv.“ Sven Schaffrath blickt auf ein wechselvolles Halbjahr zurück. Die junge U 21 von Alemannia Aachen startete gut in die Saison, die Aufbauarbeit trug schnell Früchte. Doch dann folgte eine Phase ohne Sieg.

„Wir haben nicht schlecht gespielt, aber die Ergebnisse haben einfach nicht gestimmt“, so der Alemannia-Coach, der sein Team in der vergangenen Saison ebenfalls durch ein Wellental und zum Schluss auf einen hervorragenden vierten Platz geführt hatte. „Die Mannschaft hat auch in dieser Phase nicht schlecht gespielt, aber entweder haben wir kein Tor erzielt oder wir haben unsere eigenen Treffer hinten nicht clever genug verteidigt.“

Die Schlussphase geriet mit drei überzeugenden Siegen – darunter das 3:0 im Derby bei Hertha Walheim – dann wieder sehr positiv. Mit 23 Punkten und 26:25 Toren stehen die jungen Alemannen auf Platz 9. „Für die Rückrunde wünsche ich mir, dass wir da weitermachen, wo wir aufgehört haben“, sagt Schaffrath nicht ganz überraschend. Was aber wichtiger als die nackten Ergebnisse ist: „Ich hoffe, dass der Reifeprozess wieder so gut gelingt wie in der Rückrunde der vergangenen Saison.“

Das Team verlassen hat Gerrit Wiff, der den Aufwand von Studium und Training nicht mehr stemmen konnte. Zwei Kollegen werden ihm wohl im Januar noch folgen. Neuverpflichtungen sind aktuell nicht angedacht.

Hertha Walheim

Der Aufsteiger überwintert auf dem ersten Abstiegsplatz: 15 Punkte und 14:33 Tore reichten nur zu Rang 13. „Schon in der Landesliga hatte das Team viele Gegentore kassiert, daher war mir klar, dass wir es eine Klasse höher in der Defensive schwer haben würden. Zumal unsere ‚Tormaschine‘ Heinz Putzier anfangs verletzt und der Rest noch nicht so weit war“, sagt Trainer Alejandro Medina, der im Sommer als Nachfolger von Mirko Braun kam. „Mit Ausnahme von Eilendorf (0:3) hatten wir zu Beginn alle dicken Brocken, da ist es klar, dass die mentale Stärke nach den Niederlagen fehlte. Im Oktober hatten wir ein Zwischenhoch mit nur einer Niederlage aus fünf Spielen“, sah Medina eine Stabilisierung. „Der Sieg im Rückrunden-Derby gegen SVE (2:0) hat uns gutgetan. Leider konnten wir gegen Aachen II (0:3) nicht nachlegen.“

Trotzdem ist Medina ungebrochen optimistisch: „Ich hoffe, dass die Jungs in der Rückrunde ein Stück weiterkommen und an sich glauben. Wir werden mit Sicherheit eine super Vorbereitung hinlegen. Ich denke, dass die Mannschaft dann ein Stück weit zusammengekommen ist.“

Mindestens vier Spieler – es gibt noch ein, zwei Fragezeichen – werden dann nicht mehr dabei sein: Mergim Statovci bat um Vertragsauflösung und geht nach Inde Hahn. Von Sulayman Dawodu, Hakim Aikar und Nasrulla Derneden trennte sich der Klub. „Wir wollen die Klübchenbildung unterbinden“, erläutert Geschäftsführer Harald van Ameln, dessen interne Äußerungen von der „Muslim-Gruppe“ für einige Irritationen gesorgt hatte: „Ich meinte nur, dass diese Spieler ein Team im Team bilden. Ich habe keine Probleme mit der Nationalität oder der Religiosität. Uns geht es nur darum, dass wir in der Rückrunde eine homogene Mannschaft haben.“

Dagegen wird die „Japan-Gruppe“ mit Matsui Ryota und Keisuke Minami bleiben, Takuya Morita wurde ein Angebot über die Winterpause hinaus gemacht. „Wir werden zudem Spieler aus der zweiten Mannschaft und der A-Jugend hochziehen.“

Aufrufe: 020.12.2014, 15:44 Uhr
rau I AZ/ANAutor