2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht
Vor dem Anpfiff: die Kapitäne Steven Schrottge vom SV Woltersdorf (links) und Christian Gramsch (Victoria Seelow II), in der Mitte Schiedsrichter Stephan Schindler aus Strausberg  ©Marion Thomas
Vor dem Anpfiff: die Kapitäne Steven Schrottge vom SV Woltersdorf (links) und Christian Gramsch (Victoria Seelow II), in der Mitte Schiedsrichter Stephan Schindler aus Strausberg ©Marion Thomas

Woltersdorfer Traumstart in die Rückrunde

Gegen den Ligaprimus kann der SV Victoria Seelow II nur eine Halbzeit lang mithalten

Der Tabellenführer SV Woltersdorf hat einen Traumstart in die Rückrunde der Ostbrandenburgliga erwischt. Sie bezwangen im Heimspiel den viertplatzierten SV Victoria Seelow II souverän mit 3:0 (0:0), auch wenn es dafür viel Geduld und Konzentration bedurfte.

Die Gäste kamen nach der 2:5-Hinspielpleite hoch motiviert an die Woltersdorfer Fuchsberge und begannen entsprechend furios. Mit temporeichem Angriffsspiel suchten sie den schnellen Führungstreffer, doch es fehlte der entscheidende Druck aufs Tor. Der SVW stand sicher in der Verteidigung, auch wenn Abwehrchef Thomas Döhring diesmal verletzungsbedingt auf der Bank saß.

Nach einer Viertelstunde fand dann auch Woltersdorf erstmals den Weg zum gegnerischen Tor, doch auch hier fehlte dem Abschluss die nötige Gefährlichkeit. Dennoch entwickelte sich ein sehenswertes, schnelles Spiel auf technisch hohem Niveau und mit Chancen auf beiden Seiten. Die Größten davon hatten die Gastgeber: Steven Schrottge traf nach einem Eckball nur die Latte (20.), Matthias Baganz behielt kurz vorm Pausenpfiff allein vor dem gegnerischen Keeper nicht die Nerven und vergab.

Baganz war es auch, der rund zehn Minuten nach Wiederbeginn die nächste Großchance am gegnerischen Kasten vorbeizog, als die Woltersdorfer Zuschauer schon zum Jubel angesetzt hatten. Doch Baganz gab nicht auf, kämpfte und bereitete nur eine Minute später den ersten Treffer vor: mit einem genialen Pass in den Lauf von Felix Westphal, der dann den Ball im Tor versenkte.

Damit schienen die Seelower geknackt, denn nun lief das Spiel der Platzherren nach Belieben, gekrönt von zwei weiteren Treffern. Der eine durch eine prima Einzelleistung von Tobias Scheibner, der sich auf links kraftvoll durchgesetzt und den Ball übers halbe Spielfeld getrieben hatte, abzog und traf (66.). Der andere fiel nur zwei Minuten später, nachdem der Seelower Keeper den ersten Schuss noch abwehren konnte, Felix Westphal aber die zweite Chance nutzte und eiskalt vollendete.

Am Ende ein verdienter Sieg des Spitzenreiters, wie beide Trainer nach dem Spiel resümierten. Mark Ehrlich aus Seelow machte die Niederlage vor allem an individuellen Fehlern seiner Spieler fest: "Eine Halbzeit haben wir gut mitgehalten und auf Augenhöhe gespielt. Doch nach dem Rückstand sind wir eingebrochen, haben aufgegeben, was ärgerlich ist. Viele Fehlpässe in der Vorwärtsbewegung machten den Gegner stark. Uns fehlte der letzte, entscheidende Pass vors Tor. Und ich habe bei meiner Mannschaft heute auch den unbedingten Siegeswillen vermisst."

Thomas Meyer hingegen freute sich, dass seine Taktik aufgegangen war: "Unser Spiel sah zunächst sehr passiv aus", sagte der SVW-Coach. "Doch wir wollten hinten sicher stehen und vor allem nicht mehr so hektisch agieren, wie es teilweise in den Spielen vor der Winterpause war. Manchmal braucht es Geduld, um eigene Chancen zu kreieren."

Aufrufe: 023.2.2016, 07:53 Uhr
MOZ.de / Marion ThomasAutor