2024-05-08T14:46:11.570Z

Vereinsnachrichten
Horst König (Links) und Hans Herff. Fotos: Ratajczak
Horst König (Links) und Hans Herff. Fotos: Ratajczak

Wohin führt der Westwacht-Weg?

Traditionsverein hat nach einigen Querelen mit Hörst König einen neuen Vorsitzenden.

Wenn man so will, gab es am Ende dieser denkwürdigen Mitgliederversammlung des Aachener Traditionsvereins Westwacht Aachen zumindest namentlich einen Gewinner. Der heißt Horst König. Der vor wenigen Monaten noch per Gerichtsbestätigung vom Verein ausgeschlossene ehemalige Vorsitzende ist nun wieder offiziell Mitglied der Westwacht. Und er ist auch wieder deren Vorsitzender.

Was König sich zunächst vorgenommen hat, formulierte er so: „Ich möchte einen Neuanfang. Dies unter Beteiligung aller Abteilungen.“ Am Tag danach fügte er an: „Mit den anderen Abteilungen im Boot ist es für mich einfacher, den Verein zu führen.“ König kündigte an, in drei bis vier Monaten eine weitere Mitgliederversammlung einzuberufen, auf der die noch vakanten Positionen des Geschäftsführers und des Schatzmeisters besetzt werden sollen. „Und wir werden den Vermögensstatus des Vereins offenlegen“, wie er sagte. Den nämlich sah er nicht genau genug definiert vom bisherigen Vorstand, forderte die 113 stimmberechtigten Mitglieder, darunter ein Großteil Jugendlicher, daher auf, das bislang verantwortliche Quartett nicht zu entlasten.

Der bisherige Vereinschef Hans Herff, sein Stellvertreter Rudi Hommelsheim, Schatzmeister Stephan Hoffmann und Geschäftsführer Hans Peters hatten lange vor der Versammlung angekündigt, nicht zuletzt wegen der Querelen und gerichtlichen Auseinandersetzungen, aber auch aus gesundheitlichen Gründen (Herff) kein Vorstandsamt mehr bekleiden zu wollen, wohl aber dem Verein erhalten zu bleiben.

Königs Antrag auf eine Nichtentlastung scheiterte, die Versammlung entlastete den bisherigen Vorstand per Akklamation mit großer Mehrheit. Zu Beginn des Abends baute Herff ein Brücke, ließ die Anwesenden entscheiden, ob König wieder aufgenommen werden soll in den Klub mit 686 Mitgliedern (davon 592 aktive Sportler in verschiedenen Abteilungen). 112 gültige Stimmen wurden nach geheimer Wahl ausgezählt, 52 Anwesende antworteten mit einem Ja, 41 sagten nein, 19 enthielten sich.

Der Weg für König war somit frei, sich auch der Wahl zum Vorsitzenden zu stellen. Einen Gegenkandidaten gab es nicht. Von dann 111 gültigen Stimmen entfielen 54 auf ihn (48,6 Prozent), 45 stimmten mit nein, zwölf enthielten sich ihrer Stimme. Die einfache Mehrheit reichte, um das Amt anzutreten und die Leitung einer Versammlung zu übernehmen, auf der es zuweilen zwar laut und emotional wurde, die von einigen befürchtete „Schlammschlacht“ aber ausblieb.

Der neue Vereinschef schlug Gottfried Jagmann als zweiten Vorsitzenden vor, der bei sieben Gegenstimmen und 31 Enthaltungen das Amt übernahm, während sich niemand fand, der die beiden nun zunächst vakanten Positionen ausfüllen könnte.

Für die Wahlen hatte der einstige Vorsitzende Ulrich Ropohl die Versammlungsleitung übernommen, sprach von „Dank und Respekt“, den vor allem „Hans Herff und Hans Peters verdienen, die den Verein Jahrzehnte lang geprägt haben“. Beifall aus beiden Lagern. Den gab es dann auch für Hörst König. Ihm wünschte Herff „einen guten Anfang – zum Wohle des Vereins“.

Aufrufe: 017.12.2014, 10:12 Uhr
wp I AZ/ANAutor