2024-05-14T11:23:26.213Z

Ligavorschau
Für Lukas Greif (schwarzes Trikot) und die SpVgg Kaufbeuren wird die Luft in der Landesliga immer dünner.	F.: Harald Langer
Für Lukas Greif (schwarzes Trikot) und die SpVgg Kaufbeuren wird die Luft in der Landesliga immer dünner. F.: Harald Langer

Wider der drohenden Krise

SpVgg Kaufbeuren unter Druck +++ Gersthofen seit 665 Minuten ohne Tor +++ Tutschka beim FC Affing im Gespräch

Noch steht die SpVgg Kaufbeuren in der Landesliga Südwest über dem Strich, doch die Tendenz spricht nicht für die Allgäuer. Umso mehr steht die SVK vor der Partie gegen den SV Planegg-Krailling unter Zugzwang. Ähnlich ergeht es im Tabellenkeller dem Schlusslicht TSV Ottobeuren vor dem Heimspiel gegen den Spitzenreiter TSV Kottern - oder dem schon fast chronisch torlosen TSV Gersthofen vor dem Auftritt beim TSV Nördlingen. Ein Comeback könnte es beim FC Affing geben, wo Ex-Coach Stefan Tutschka für eine neue Rolle im Gespräch ist.
SpVgg Kaufbeuren - SV Planegg-Krailling (Sa 16:00)
(Bilanz: Bislang keine Spiele)
Eines hat der SV Planegg-Krailling der SpVgg Kaufbeuren voraus: Der Aufsteiger steht im Gegensatz zur SVK in keiner Weise unter Druck. Mit 15 Punkten liegen die Oberbayern derzeit vier Plätze vor den Wertachstädtern in der Tabelle. Noch wollen die Verantwortlichen der SVK von einer Krise nichts wissen. Doch sollten die Kaufbeurer ihr Heimspiel gegen Planegg verlieren, dürften die Sorgenfalten größer werden.
„Die Situation ist ernst, keine Frage“, sagt Trainer Fred Jentzsch. Seit drei Spielen ist Kaufbeuren ohne Torerfolg, Punkte gab es auch keine. Nur einen Zähler liegt die SVK von den Relegationsplätzen entfernt. Doch bereits in Egg ging die Formkurve des Tabellendreizehnten leicht nach oben. „Wir haben zu viele Misserfolge gehabt. Jetzt hoffe ich, dass wir gemeinsam die Kräfte mobilisieren können, um den Karren aus dem Dreck zu ziehen“, meint Jentzsch.
Die letzten Auswärtsspiele verlor der Aufsteiger in Egg (0:3) und Aindling (0:1). Doch Jentzsch warnt: „Es ist eine junge und spielstarke Truppe. Wir werden sie unter keinen Umständen unterschätzen.“ Wie die drei Punkte erkämpft werden, ist dem Coach letztlich egal. „Hauptsache wir stehen am Ende nicht wieder mit leeren Händen da“, meint der 49-Jährige.
Er kann nicht auf den kompletten Kader zurückgreifen. Neben dem verletzten Alexander Schmidbauer, muss Fabian Freudling nach seinem Platzverweis in Egg gezwungenermaßen zuschauen. Kapitän Benjamin Kleiner hat seine Sperre hingegen abgesessen.
Schiedsrichter: Rico Spyra (FC Erding)


FC Gundelfingen - VfB Durach (Sa 15:00)
(Bilanz seit 2006: 7 Siege Gundelfingen - 2 Remis - 3 Siege Durach)
Fast ein Jahr hatte Stefan Winkler nur zuschauen dürfen. „Bis auf ein Spiel war ich immer dabei“, blickt der Stürmer des FC Gundelfingen auf die leidvolle Zeit zurück, einen Einsatz ließ sein Knie aber nicht zu. Wegen eines Kreuzbandanrisses und weiterer Komplikationen durfte der 26-Jährige nicht auf dem Rasen. „Wenn du draußen bist und nichts machen kannst, ist das echt schlimm. Umso schöner ist es jetzt, dass ich wieder dabei bin“, freut sich der lange verhinderte Torjäger – der vor dem Heimspiel seiner Grün-Weißen gegen den VfB Durach schon wieder regelmäßig in der Startelf auftaucht.
„Damit hätte ich nicht so schnell gerechnet“, gibt Winkler offen zu, „zumal Christoph Müller eine riesen Vorbereitung gespielt hat. Doch danach ging seine Formkurve nach unten, was zurzeit mein Vorteil ist.“ So kam das Gundelfinger Urgestein, das seit den F-Junioren das grün-weiße Trikot trägt, schneller als erwartet zum Zug. „Wobei“, dies räumt er ein, „ich sicherlich noch nicht in der alten Form bin. Nach so einer langen Pause war anfangs sicher Euphorie dabei, endlich wieder auf dem Platz zu stehen, doch jetzt merke ich schon: Es fehlt noch an Luft, an Spritzigkeit. Es wird halt noch ein bisschen dauern, bis die Form wieder da ist.“
Und obendrein muss sich Winkler mit einer Position anfreunden, die er nicht unbedingt liebt: „Etwas hängend hinter der Spitze fühle ich mich wohler, doch die Position gibt es in unserem System aktuell nicht. Also muss ich mich damit arrangieren.“ Wie auch damit, dass ihm durch die Verletzung auch beruflich etwas Zeit verloren gegangen ist. Bei der Ausbildung zum Fachlehrer Sport hat er nun noch knapp zwei Jahre vor sich, dann geht es in den Schuldienst. „Da ist aber auch alles im Lot“, so Winkler.
Nachdem Winkler zuletzt beim sehr hoch stehenden FC Memmingen II (0:0) zur Pause dem schnelleren Christoph Müller Platz machen musste, werden seine Fähigkeiten gegen den deutlich defensiver agierenden VfB wieder mehr gefragt sein. Genauso wie die seines Sturmpartners Stefan Schimmer. Und auch auf den Positionen dahinter hat FCG-Coach Stefan Anderl zwei Alternativen dazu bekommen. Bernd Scheu, zuletzt beruflich verhindert, steht zur Verfügung, und Julian Eberhardt ist nach seiner Australien-Reise voll im Training.
„Die Stimmung könnte natürlich besser sein, aber das liegt eben in erster Linie am aktuellen Tabellenstand“, sagt Peter Dietrich, sportlicher Leiter des VfB Durach. Es sei aber auch gar nicht so schlecht, dass es nun gegen den Tabellendritten geht. Durach jedenfalls hätte in dieser Begegnung überhaupt nichts zu verlieren und sei nur krasser Außenseiter. Wie in den vergangenen beiden Spielzeiten, als der VfB jeweils an der Donau siegte. „Aber wir müssen auf dem Platz die entsprechende Leistung bringen“, sagt er weiter.
Vor allem bezüglich des Engagements sei er in den vergangenen Wochen nicht immer zufrieden gewesen. Dietrich fordert: „Um erfolgreich zu sein, müssen alle gemeinsam an einem Strang ziehen. Vom sportlichen Leiter und dem Trainer bis zu den Ersatzspielern.“ Sollte es am Ende zu einem Punkt reichen, glaubt der sportliche Leiter, werde man die Rückfahrt schon wesentlich zufriedener antreten. Allerdings ist der Kader nicht komplett. Die einen – wie etwa Markus Settele – fallen weiterhin verletzt aus, andere haben sich für ein paar Tage in den Urlaub verabschiedet. Darunter leiden Trainingsarbeit und Aufstellung. Als Ausrede will Dietrich das indes nicht gelten lassen. Er ist überzeugt: „Die elf Spieler, die beim Anpfiff auf dem Platz stehen, haben dennoch die Qualität, in der Landesliga mithalten zu können.“
Schiedsrichter: Leonhard Geisweid (Altomünster)

TSV Nördlingen - TSV Gersthofen (Sa 15:30)
(Bilanz seit 2007: 1 Sieg Nördlingen - 0 Remis - 4 Siege Gersthofen)
Seit 665 Minuten ist der TSV Gersthofen ohne Torerfolg. Das sind mehr als sieben Spiele. Ob sich da im Auswärtsspiel beim TSV Nördlingen Besserung einstellt? Vielleicht bringt es ja Motivation, dass das Spiel in einem Stadion angepfiffen wird, das nach einem der größten Torjäger der Fußball-Geschichte benannt ist: Gerd Müller. Der „Bomber der Nation“ stammt aus Nördlingen.
„Wir haben gewusst, was auf uns zukommt und haben das in Kauf genommen. Das ist für uns in Ordnung“, sagt Abteilungsleiter Klaus Assum. „Wir brechen deshalb jetzt auch nicht in Tränen aus.“
Ganz im Gegenteil: „Wir hatten ja zuletzt auch immer unsere Chancen. Da muss nur mal einer reingehen.“ Assum hofft dabei auf den Effekt, der oft bei einer Ketchupflasche auftritt: „Erst kommt lange Zeit gar nichts, und dann alles auf einmal.“ Im Prinzip ist ihm aber ein 0:0 lieber als ein 1:6, wie seinerzeit in Aindling, als der TSV Gersthofen seinen letzten Treffer erzielt hat. Deshalb wird Trainer Ivan Konjevic auch in Nördlingen wieder Beton anrühren.
„Statistiken interessieren mich mehr am Rande. Fakt ist, dass der TSV Gersthofen einen großen Umbruch hinter sich hat und es auch Probleme innerhalb des Vereins gibt. Mein Trainerkollege Ivan Konjevic muss sehr leidensfähig sein“, meint Nördlingens Trainer, der ehemalige Rainer Regionalliga-Coach Tobias Luderschmid, der personell aus dem Vollen schöpfen kann.
Ganz im Gegensatz zu Konjevic, der weiter auf Marco Baur (Rückenprobleme), Mark Huckle (Kreuzbandriss) und Dejan Mijailovic (Muskelfaserriss) verzichten muss. Beim 0:0 gegen den FC Affing hat sich zu allem Übel auch noch Christoph Wagemann ohne Feindeinwirkung einen Mittelfußbruch zugezogen. Er wurde am Donnerstag operiert. Seinen Platz könnte Erik Repennig einnehmen, der ebenso wie Ahmet Yildiz aus dem Urlaub zurückgekehrt ist.
Schiedsrichter: Thomas Gscheidl (Weiherhof)

SC Oberweikertshofen - SV Egg an der Günz (Sa 16:00)
(Bilanz: Bislang keine Spiele)
Entspannt und unbekümmert, diese Worte dürften Stimmung und Situation beim Landesligisten SV Egg gut wiedergeben. Der Aufsteiger fühlt sich als Underdog pudelwohl und hat sich in den ersten elf Partien hervorragend präsentiert. Stolze 20 Punkte hat das Team von Trainer Michael Dreyer bisher gesammelt. „Das zaubert einem schon ein Lächeln aufs Gesicht“, gibt Dreyer schmunzelnd zu. Noch hält er aber am wichtigsten Ziel fest: dem Klassenerhalt. Diesmal fährt er mit seiner Mannschaft zum spielstarken Tabellennachbarn SC Oberweikertshofen. Dreyer ist sich sicher: „Wer sich da durchsetzt, darf sich weiter oben amüsieren.“ Bei den Oberbayern will er zumindest einen Punkt entführen. Weil Christian Binder und Christoph Kees verletzt ausfallen, ist die Personallage in Egg zwar nicht angespannt, ganz sorgenfrei ist Dreyer hier jedoch nicht.
Schiedsrichter: Maximilian Riedel (Horgau)


SF Dinkelsbühl - FV Illertissen II (Sa 17:00)
(Bilanz seit 2013: 0 Siege Dinkelsbühl - 1 Remis - 1 Sieg Illertissen)
Den Schwung der vergangenen Wochen mit an die romantische Straße nehmen: Wenn der FV Illertissen II bei den Sportfreunden Dinkelsbühl antritt, soll die Serie von vier Siegen in Folge fortgeführt werden. Allerdings hat FVI-Trainer Roland Regenbogen nicht die besten Erinnerungen an die Dinkelsbühler: „Ich habe meine Jungs bereits gewarnt. Das wird kein Selbstläufer.“ Regenbogen weiß noch gut, dass es dort in der vergangenen Saison nur mit Ach und Krach zu einem 2:2 gereicht hat. Jetzt sind die Mittelfranken noch nicht wirklich in Tritt gekommen. Erst eine desolate Vorstellung und eine 0:7- Packung gegen Memmingen II im eigenen Stadion. Vor einer Woche ließ das Team dann einen knappen Sieg beim VfB Durach folgen. Konstanz sieht anders aus. Regenbogen rechnet mit einer defensiv eingestellten und auf Konter bedachten Dinkelsbühler Mannschaft. „Wir werden uns trotzdem nicht nach dem Gegner richten“, sagt der Trainer. Personell hat Regenbogen wieder einmal keine Probleme.
Schiedsrichter: Sven Bode (Eibach)



Dominik Fabinger wird den Ball in gegen den FC Memmingen II nicht so führen können. Der Ichenhauser ist verletzt. F.: Marcel Sahlmen

SC Ichenhausen - FC Memmingen II (So 15:00)
(Bilanz: Bislang keine Spiele)
Wohl kein Spieler hat die Entwicklung des SC Ichenhausen in den vergangenen Jahren so intensiv miterlebt und mitgestaltet wie Dominik Fabinger. Der 25-jährige Mittelfeldspieler musste dabei immer wieder längere Verletzungspausen einlegen. Im bisherigen Saisonverlauf blieben Fabinger diese Ausfälle allerdings erspart. Von elf Partien des Aufsteigers konnte er zehn absolvieren. Doch vor dem Heimspiel der Königsblauen gegen den FC Memmingen II erwischte es Fabinger wieder. Er fällt wegen einer Knieverletzung voraussichtlich einige Wochen lang aus.
„Ich habe mich seit dem vergangenen Jahr durchgeschleppt und auch durchgequält. Jetzt wird es aber wegen der Knieprobleme nicht mehr gehen. Am Sonntag falle ich definitiv aus und wie es in den kommenden Wochen aussieht, werden wir sehen", so Fabinger, der findet, dass sein Trainer Oliver Schmid großen Anteil an den SCI-Erfolgen hat - und auch an seiner persönlichen sportlichen Weiterentwicklung. Dass in der Landesliga schneller und auch härter gespielt werde als in der Bezirksliga, hat Fabinger so nicht festgestellt. Die Landesliga sei eher spielerisch geprägt. Der große Unterschied ist aus seiner Sicht, dass taktisch auf einer anderen Ebene agiert wird. Doch weil die Ichenhauser eine eingespielte Truppe sind, fiel die Umstellungen nicht so schwer. „Wir wollen immer das Bestmögliche erreichen und alles geben. Dann werden wir sehen, was am Ende rauskommt", will sich Fabinger auf konkrete Ziele mit dem Neuling nicht festlegen.
Nach dem Unentschieden gegen Gundelfingen (0:0) wartet auf den FC Memmingen II gleich die nächste Spitzenmannschaft. Wobei es ein Wiedersehen mit dem im Sommer zum SCI gewechselten Ex-Memminger Marco Schlittmeier gibt. FCM-Trainer Andreas Köstner sieht seine Mannschaft trotz der jüngsten Erfolgsserie – sechsmal in Folge ungeschlagen – nur in der Außenseiterrolle. Er selbst kann aus privaten Gründen nicht dabei sein und wird von Regionalliga-Coach Thomas Reinhardt an der Linie vertreten. Neben den Langzeitverletzten fehlen Jörg Redle und Robin Lhotzky (beide krank).
Schiedsrichter: Luka Beretic (TSVFriedberg)

TSV Ottobeuren - TSV Kottern (So 15:00)
(Bilanz seit 2013: 0 Siege Ottobeuren - 1 Remis - 1 Sieg Kottern)
Der TSV Kottern hat seine Form zuletzt mit dem 6:1-Heimsieg gegen den TSV Aindling bestätigt. Dennoch hat es die Aufgabe in sich, die auf das Team von Trainer Kevin Siegfanz wartet - obwohl bis auf den weiterhin gesperrten Marc Hänschke alle Spieler an Bord sind. In der Vorsaison gab es mit viel Glück einen Heimsieg gegen Ottobeuren. Im Unterallgäu reichte es zu einem eher schmeichelhaften Unentschieden und in der ersten Pokalrunde schied Kottern nach Elfmeterschießen aus.
Ottobeuren hat in den letzten sechs Partien keinen einzigen Punkt gewonnen, verfügt aber mit Michael Aurbacher und Julian Frei ein gutes Mittelfeld. In der Vorsaison hatte das Team von Trainer Bernhard Scherer einen ähnlich schwachen Start, schaffte aber den Ligaerhalt.
Fürchten muss der Spitzenreiter diesen Gegner allerdings nicht, wenn man Manuel Purschke (24), Mittelfeldspieler des TSV Kottern, glauben darf. Für den vom Kreisligist SV Wald gekommenen Elektroniker ist ein Sieg Pflicht. Purschke: „Wir sind zur Zeit so gut drauf, dass es einem schon fast unheimlich werden könnte. Alle sind topfit, von Nummer eins bis Nummer 16, da passt die Leistung des gesamten Teams. Wir müssen aufpassen, dass wir den Gegner nicht unterschätzen. Immerhin haben wir uns die letzten Male nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Wir gehen motiviert, aber nicht überheblich ins Spiel. Ich bin sicher, dass wir gewinnen.“
Schiedsrichter: Florian Riepl (Altenerding)


Dieser Treffer von Amir Mozaffari hatte keine Anerkennung gefunden. Ob der Meringer Defensivmann in Affing wieder die Gelegenheit haben wird, sich in die Offensive einzuschalten, bleibt abzuwarten: Mozaffaris Einsatz ist noch ungewiss. F.: Rudi Fischer

FC Affing - SV Mering (So 15:30)
(Bilanz seit 2011: 1 Sieg Affing - 0 Remis - 1 Sieg Mering)
Elf Spieltage sind in der laufenden Runde absolviert, elf Partien stehen im Herbst noch aus. Dennoch beschäftigen sich die Verantwortlichen des FC Affing längst mit der Winterpause und der Bedeutung, die ihr zukommen soll. Bis dahin will Spielertrainer Marco Küntzel mit seinen arg gebeutelten Fußballern irgendwie „durchrumpeln“ und das Beste aus der verkorksten Saison machen; bis dahin will der kommisarische Sportliche Leiter Peter Lechner auf einem Nichtabstiegsplatz stehen und dann mindestens zwei Neuzugänge holen.
In der Weitsicht der Funktionäre wird deutlich, wie ereignisreich und erfolglos der bisherige Saisonverlauf für die Affinger war. Küntzel ist der dritte Trainer der Saison, ein Sportlicher Leiter wird nach dem Berchtenbreiter-Rücktritt weiter gesucht und die Mannschaft steckt nach dem Bayernliga-Abstieg erneut im Tabellenkeller.
Dass die Zusammenarbeit mit Küntzel vorerst bis zum Winter begrenzt ist, stellt für Lechner kein Problem dar. Das sei nicht tragisch und auch ein Stück weit erklärbar. „Er wusste nicht, wie es in Affing läuft. Jetzt bewegen wir uns in geregelten Bahnen“, erklärt Lechner. Küntzel hatte seine Zukunft offengelassen und angekündigt, erst in der Saison-Unterbrechung zu entscheiden, ob er beim FC Affing bleiben werde. Personalien erweisen sich beim FC Affing weiter als interessant. Womöglich holt sich Peter Lechner demnächst Hilfe von einem alten Bekannten. Für den Posten des Sportlichen Leiters bringt er Stefan Tutschka ins Gespräch, der jahrelang als Trainer in Affing fungierte. Lechner sagt: „Ich würde mich freuen, wenn er das übernimmt. Er ist fast ein Affinger. Man sollte niemals nie sagen.“ Was Tutschka von diesem Vorschlag hält, war nicht zu erfahren. Der Wulfertshauser war beim FC Affing vor rund einem Jahr als Trainer zurückgetreten und hatte wenig später den damaligen Regionalligisten TSV Rain übernommen. Nach dem Abstieg musste er dort gehen. Inzwischen coacht er die Landesliga-U19 des TSV Aindling. Derweil bemühen sich Affings Fußballer auf dem Rasen um eine bessere Ausgangslage im Abstiegskampf. Im Vorfeld der Partie gegen den Favoriten Mering dämpfte Spielertrainer Küntzel aber die Erwartungen. Es werde immer wieder Rückschläge geben, meinte er vielsagend.
Mit dem 1:0 gegen Ichenhausen haben die Meringer zuletzt den Anschluss zur Spitzengruppe gewahrt – und auch in Affing möchte der MSV gerne einen weiteren Dreier schreiben. Doch diese Aufgabe dürfte nicht minder schwer werden, wie das zurückliegende Match gegen den bärenstarken Aufsteiger.
Merings Trainer Günter Bayer wird sein Team jedenfalls auf einen „hoch motivierten“ Gegner einstellen. „Ich weiß schon, was da auf uns zukommt“, betont der 61-Jährige. Die Affinger haben turbulente Tage hinter sich und nach der Trennung von Trainer Klaus Wünsch und dem sportlichen Leiter Markus Berchtenbreiter sowie dem kurzen Trainer-Intermezzo von Jürgen Schmid hat nun mit Marco Küntzel ein Ex-Profi das sportliche Sagen. „Der sorgt natürlich für neuen Schwung und ist zudem auch ein zusätzlicher Spieler, den der FCA nun zur Verfügung hat. Und dass Marco auch mit seinen 38 Jahren noch kicken kann, ist kein Geheimnis“, zollt Bayer dem Kontrahenten Respekt. Der Meringer Übungsleiter erwartet für die seinen also ein mehr als hartes Stück Arbeit – und Ausrutscher sollte sich der MSV tunlichst nicht leisten, will man den Anstand zu „ganz vorne“ nicht zu groß werden lassen. Wenigstens kann Bayer in Sachen angeschlagene Spieler vom Vorsonntag fast Entwarnung geben. Wiedemann und Lutz dürften wohl wieder im Kader stehen, eventuell steht diesmal auch Anil Zambak von Anfang an auf dem Platz. Der könnte helfen, die Abschlussmisere der Rot-Weißen zu beheben. Traininert hat man beim MSV das Toreschießen, ob’s hilft bleibt abzuwarten. „Jeder weiß doch, wie es läuft. Du kannst im Training ein Schusstraining machen und es bringt nix, oder du lässt es bleibe und dann geht der Knopf auf – es gibt kein Patentrezept“, so Bayer.
Der hat allerdings auch vor diesem Spiel wieder einige Sorgen. Amir Mozaffari hat das Lauftraining zuletzt abgebrochen, hier muss man die letzte Trainingseinheit abwarten. Und große Bedenken plagen Bayer im Fall von Albert Lopatkiewicz. Der hatte zuletzt in der „Zweiten“ gespielt und sich dort gegen Gersthofen II verletzt. „Da könnte eine größere Kniegeschichte im Anmarsch sein – das wird sich nächste Woche mit einer Computert-Tomografie klären. Das macht mir jedenfalls Sorgen“, meinte Bayer.
Schiedsrichter: Fabian Härle (Germaringen)

Aufrufe: 013.9.2014, 07:25 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor