2024-04-29T14:34:45.518Z

Ligavorschau
Zuletzt kassierte der SV Wettelsheim eine 0:3-Pleite gegen Pollenfeld. F: Traub
Zuletzt kassierte der SV Wettelsheim eine 0:3-Pleite gegen Pollenfeld. F: Traub

Wettelsheim will die Absberger Siegesserie stoppen

Vorschau 27. Spieltag: Der TSV hingegen hat den Relegationsplatz im Visier +++ Nächster Abstiegskrimi: Ellingen emüfängt die SpVgg Roth

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Je näher das Saisonende in der Fußballkreisliga West rückt, desto spannender wird der Abstiegskampf. Während sich die beiden Rother Vereine momentan beim Tragen der roten Laterne abwechseln, bekommt der – zumindest laut eigener Aussage von Ende April – schon abgestiegene TSV Absberg die zweite Luft und rollt das Feld von hinten auf. Allen drei Mannschaften ist aber eines gemeinsam: Sie jagen die auf dem Relegationsplatz liegende TSG Ellingen, die am Sonntag erst gegen die SpVgg Roth und eine Woche später dann gegen die zweite Mannschaft der TSG Roth ran muss.

SV Wettelsheim - TSV Absberg (So 15:00)

Nach dem glatten 0:3 gegen die DJK Pollenfeld will der SV Wettelsheim am Sonntag nicht auch noch das nächste Aufsteigerduell gegen den TSV Absberg verlieren, den nach drei Siegen in Folge in der Kreisliga Neumarkt/Jura West nur noch ein einziger Punkt vom Relegationsplatz trennt.

Bei der DJK Schwabach war Wettelsheim in der zweiten Halbzeit wesentlich besser als in der ersten und hatte am Ende das 2:2 auch verdient. Zwei Tage später wollten dann die Pollenfelder das Aufsteigerduell unbedingt gewinnen. Ihre robuste Gangart führte beim SVW immer wieder zu individuellen Fehlern, von denen drei eiskalt bestraft wurden. Auf der anderen Seite konnte von den wenigen guten Torchancen selbst die beste nicht genutzt werden, weil der DJK-Keeper einfach nicht zu bezwingen war. Statt der von Trainer Rainer Neubauer aus den zwei Spielen in drei Tagen geforderten vier Punkten, gab es also nur einen einzigen.

Was im pfingstmontäglichen Aufsteigerduell verpasst wurde, soll am Sonntag reguliert werden. Gegen Absberg kommt für Neubauer nur ein Heimsieg in Frage. Dazu muss allerdings eine „enorme Leistungssteigerung in allen Mannschaftsteilen her“.

Absberg ist übrigens der erste Gegner aus dem Schluss-Quartett, gegen das Wettelsheim in den letzten vier Saisonspielen antreten muss. Für Rainer Neubauer wären nach acht Trainerjahren 48 Punkte das schönste Abschiedsgeschenk, wofür nach Absberg aber auch noch zweimal in Roth und dazwischen gegen Ellingen gewonnen werden muss. Weil alle Gegner voll im Abstiegskampf stecken, darf sich der Aufsteiger auf vier heiße Duell einrichten. Personell schaut es gegenüber Pfingsten wieder etwas besser aus, weil Simon Hüttinger aus dem Urlaub zurück ist und Tobias Krois die Leiste nicht mehr zwickt. Im Torhüter-Wechselspiel ist wieder Aaron Obel an der Reihe. ko

Wer hätte das gedacht? Nach der jüngsten Erfolgsserie hat sich Absberg doch noch eine realistische Perspektive im Kampf gegen den Abstieg geschaffen. So sieht es auch Franz Schärtel: „Wir sind wieder im Rennen!“ Der Trainer hat es in den letzten Wochen geschafft, seinen Spielern die Leichtigkeit und den Spaß am Fußball zu vermitteln. Wohl im Gefühl, das rettende Ufer nicht mehr erreichen zu können, haben sich die TSV-Kicker von Spiel zu Spiel gesteigert.

Hinzu kam auch, dass die Mannschaft in personeller Hinsicht endlich von langwierigen Verletzungen und sonstigen Ausfällen weitgehend verschont geblieben ist. Als dann mit Pavol Zemanovic auch noch ein spielstarker und torgefährlicher Mann zum Kader gestoßen ist, eröffneten sich neue, ungeahnte Möglichkeiten. Kein Wunder, dass sich Franz Schärtel über die Auftritte seines Teams richtig freuen konnte. Drei Matches in Serie wurden nicht nur hoch gewonnen. Vor allem der Umstand, dass die jeweiligen Gegner „nicht den Hauch einer Chance hatten“, findet der TSV-Trainer bemerkenswert..

Logisch, jetzt soll in Wettelsheim der nächste Streich folgen. Doch dies dürfte ein schwieriges Unterfangen sein. „Nach dem 0:3 gegen Pollenfeld will sich der SVW im Aufsteigerduell sicher rehabilitieren“, vermutet Schärtel. Unabhängig davon scheinen die Absberger momentan so gefestigt zu sein, um auch bei den heimstarken Wettelsheimern bestehen zu können. Insofern erwarten die Verantwortlichen im TSV-Lager ein kampfbetontes Match, in der am Ende Nuancen über Wohl oder Wehe entscheiden werden. Im Hinspiel kassierte Absberg eine happige 0:4-Klatsche. Auch diese Scharte gilt es auszuwetzen. ug

TSG 1893 Ellingen - SpVgg Roth (So 15:00)

Dabei hatte alles so gut angefangen für die Schützlinge von Utz Löffler. Als Tabellenvierter verabschiedete sich die TSG Ellingen Ende vergangenen Jahres in die Winterpause. Doch als im März der Spielbetrieb wieder aufgenommen wurde, ging es im freien Fall Richtung Tabellenkeller. 2016 steht bislang noch kein einziger Sieg zu Buche, überhaupt holten die Ellinger in den letzten elf Ligaspielen nur zwei magere Zähler. In der Zwischenabrechnung reicht es mit dieser Leistung nur zum zwölften Rang, dem Relegationsplatz.
Nach den Gründen für die Negativserie gefragt, muss Utz Löffler nicht lange überlegen. Natürlich gebe es nicht die eine, alles entscheidende Ursache. Vielmehr seien da mehrere Dinge zusammengekommen, die zu dieser prekären Situation geführt haben. Ein Auslöser ist seiner Meinung nach ganz klar die Begegnung am 18. Spieltag gegen die SG Ramsberg/St. Veit gewesen. Nach einer eigentlich unaufgeregten Partie war es unmittelbar nach Abpfiff zu Rangeleien zwischen Spielern beider Mannschaften gekommen. Wobei aus Löfflers Sicht „sehr viel Schauspielerei“ von Ramsberger Seite dabei gewesen war.

Das Kreissportgericht sah das anders und verhängte im Nachhinein insgesamt drei Sperren. Dabei fielen die gegen die TSGler verhängten Strafen deftig aus: Kapitän Sven Späth wurde wegen einer Tätlichkeit für sechs, Robert Prohaska für das gleiche Vergehen sogar für acht Partien aus dem Verkehr gezogen. Damit fehlten auf einen Schlag zwei zentrale Offensivkräfte.

Der zweite Grund, der den Ellinger Übungsleiter kaum weniger ärgert, hat ebenfalls mit der SG Ramsberg/St. Veit zu tun. In der Winterpause verließ mit Torjäger Markus Dietze ein offensiver Leistungsträger den Verein Richtung Ramsberg – „abgeworben“ vom Ligakonkurrenten, wie Löffler glaubt. „Aus sportlicher Sicht kann ich das sogar nachvollziehen“, meint er, davon abgesehen ärgert es ihn aber ordentlich. Nicht zuletzt auch deshalb, weil Ellingen und Ramsberg sogar im Jugendbereich zusammenarbeiten. Daher seien hier im Sommer „Konsequenzen denkbar“.

Ohne Dietze, Späth und Prohaska, die zusammen immerhin mehr als die Hälfte der Ellinger Tore erzielt hatten, ging zum einen nach vorn nicht mehr viel. Zum anderen war bald auch das alte Selbstvertrauen des Teams aus der Vorrunde weg. Probleme in der Abwehr, die „nicht mehr so stabil“ wie noch in der Hinrunde war, kamen hinzu, so wurde der Verein sukzessive nach hinten durchgereicht.

Prohaska und Späth sind nun seit Kurzem zwar wieder spielberechtigt. Zu einer Trendwende führte das bis dato aber noch nicht. Man merke jetzt einfach ganz klar, erklärt der 57-jährige Löffler, dass den beiden „die Spielpraxis fehlt“. Dennoch ist er „optimistisch, dass wir wieder besser werden“ und den Klassenerhalt schaffen. „Die nächsten Spiele“, vor allem jene gegen die beiden Rother Mannschaften, „sind dafür absolut entscheidend“, meint der Trainer, der jüngst seinen Vertrag bei der TSG verlängert hat, „egal für welche Liga“.

Dass der Verein die Klasse halten kann, daran zweifelt Löffler nicht wirklich. „Wir haben noch alles selber in der Hand und alle Vorteile auf unserer Seite.“ Neben einem kleinen Punktevorsprung (einen auf Absberg, zwei auf die TSG Roth und vier auf die SpVgg) habe man beispielsweise sowohl gegen Peter Buckels Spielvereinigung wie auch gegen die Reserve der TSG Roth am Sonntag darauf Heimrecht. Die Zielsetzung für die kommenden Partien ist jedenfalls klar: „Wir wollen die beiden Heimspiele siegreich gestalten.“ Und es damit dem TSV Absberg gleichtun, der gegen die beiden Rother Teams „eine kleine Serie gestartet hat“, wie Löffler mit Respekt feststellt. Dass seine Ellinger vergangenes Wochenende selbst Teil dieser Aufholjagd geworden sind, freut ihn hingegen weniger.

Gegen die Buckel-Elf, die gegen Ramsberg am Pfingstmontag seit Längerem wieder einmal gepunktet hat, erwartet Löffler eine Partie, in der es „mit allen Mitteln“ zur Sache gehen wird. Begegnungen gegen die Spielvereinigung seien oft unangenehme, weil „enge und nicklige Spiele“. Daher wollen die Ellinger „über das Kämpferische Akzente setzen“, verrät Löffler.

Die SpVgg Roth wiederum ist als Tabellenletzter praktisch zum Siegen verdammt. Von allen Abstiegskandidaten hat sie zudem – zumindest laut Statistik – das schwerste Restprogramm zu absolvieren, wobei mit der TSG Ellingen an diesem Wochenende bereits der leichteste Gegner wartet. Allerdings scheint die Löffler-Truppe den beiden Rother Teams generell zu liegen: Die SpVgg behielt im Hinspiel mit 2:1 die Oberhand.

Noch besser lief es für die TSG-Reserve, die damals sogar einen 5:1-Kantersieg feierte. Überhaupt scheint sie im Kreisstadtvergleich aktuell die TSG-Reserve die besseren Chancen auf den Klassenerhalt zu haben. Lediglich zwei Punkte trennen die Mannschaft von Mario Wild derzeit vom Relegationsplatz. Der 5:2-Sieg gegen Stopfenheim sowie zuletzt das gewonnene Stadtderby sollten beim Heimspiel gegen den TSV Spalt am Sonntag außerdem für zusätzliche Motivation sorgen. Andreas Regler

Aufrufe: 020.5.2016, 13:48 Uhr
AB / RHVAutor