Weinz sieht noch viel Potenzial

Dem letzten Testspiel gegen Eintracht Frankfurt hatten die Spielerinnen noch eine Funzelfahrt folgen lassen. „Das war in Ordnung, auch so etwas darf nicht zu kurz kommen. Doch jetzt müssen wir uns voll auf die Liga konzentrieren“, will Weinz bei seinen Spielerinnen auch mental etwas bewirken. Denn gerade in der Vorbereitung der Spiele sieht der Trainerfuchs bei allen fußballerischen Fortschritten, die das Team bereits gemacht hat, noch viel Potenzial.

Weil ihm in der Anfangsphase noch einige Spielerinnen verletzungsbedingt, oder auch wegen schon gebuchten Urlauben noch fehlen, will Weinz an anderen Stellschrauben drehen. „Wir müssen jetzt erst einmal den September rumkriegen, dann sehen wir weiter.“ Zu den Spielen, in denen die Wörrstadter noch nicht auf den vollen Kader zurückgreifen können, zählen außerdem das erste Heimspiel der TuS gegen den Dritten der abgelaufenen Saison, den TuS Issel, sowie die Partien gegen den 1. FC Riegelsberg (10.), die Zweite Mannschaft des 1. FC Saarbrückenr (7.) sowie gegen den Aufsteiger SG Medelsheim. Wenn dieses Programm absolviert ist, soll die Marschroute für die weitere Saison festgelegt werden.

Die Gier im letzten Drittel ist noch nicht vorhanden

Spielerisch sieht Weinz nach nun fast abgeschlossener Vorbereitung seine Mannschaft auf einem guten Weg. „Nach fünf Wochen kann ich nicht erwarten, dass die Mädels schon komplett umsetzen, was ich von ihnen will, aber man sieht erhebliche Fortschritte“, sagt Weinz und gibt ein Beispiel. „Wenn ich ihnen predige, sie müssen noch gieriger im letzten Drittel werden, schauen sie mich schon ein wenig komisch an.“ Doch davon, dass seine Spielerinnen vor dem Gegnerischen Strafraum noch nicht ganz in seinem Sinne agieren, lässt sich der Coach wenig beeindrucken und betont, dass immer mehr Aktionen ihn schon an Männerfußball erinnern. Die Viererkette, auch wenn ihm in den ersten Spielen Innenverteidigerin Michelle Gillmann nicht zur Verfügung steht, hat eine erstaunliche Sicherheit erlangt, auch davor werden die Positionen gerade im Spiel gegen den Ball schon gut besetzt, die Laufwege sind aufeinander abgestimmt.

Das alles aber mit tatkräftiger Regie von Weinz, der an der Seitenlinie kaum eine Spielszene unkommentiert lässt und stets verbal Hilfestellung gibt. Irgendwann sollen das seine Spielerinnnen mal alleine regeln, doch noch sieht der Trainer Handlungsbedarf von der Außenlinie. Auch, weil wegen der gebuchten Urlaube und studienbedingten Abwesenheit einiger Spielerinnen noch nicht alle auf einem optimalen körperlichen und taktischen Level sind. „Ein Kader von 24 Spielerinnen klingt eigentlich ganz gut, aber durch die Ausfälle waren wir dann doch bislang eher 18 oder 19“, sagt Weinz. Angreiferin Xueer Chen etwa ist nach langem Urlaub erst gerade wieder mit dabei, aus Lisa-Marie Lauter und Lena Häfner muss er bislang noch ganz verzichten. Auch Cara Stein war in der Vorbereitung wochenlang nicht da. Deshalb hält sich Weinz trotz der meist starken Auftritte in der Vorbereitung bedeckt, was die Ambitionen angeht. Schließlich kennt er die Liga auch noch nicht wirklich, will erst einmal abwarten, wie sich das Ganze anlässt, wenn es wirklich um Punkte geht. Am Sonntag, nach dem Spiel Irmingen, wird er um eine Erkenntnis reicher sein.