Vom Zuckerhut zum Pfingst-Event

In der Fußballszene gibt es ja schon einen „weißen Brasilianer“, mit dem könntest du locker mithalten, wie lange hast du dich in Brasilien aufgehalten.

Daniel Frank: Das ist schon richtig, ich kann wahrscheinlich nicht so gut Fußballspielen aber über genügend Brasilien - Erfahrung verfüge ich. Ich war ab August 2013 in Rio in Brasilien hab da zwei Auslandssemester absolviert und es war wirklich toll. Im ersten halben Jahr hab ich die Sprache gelernt und das hat auch gut geklappt. Danach hab ich dann richtig gearbeitet. Ich war in einer Favela hab dort mit Jugendlichen viel englisch unterrichtet und natürlich auch viel Sport gemacht. Es war super , wir haben wie man in den Reportagen oft sieht am Strand Fußball gespielt und dann auch das Tennisspielen probiert. Übrigens ich bin auch heute noch in unserer Gegend als ausgebildeter Tennislehrer unterwegs und bringe den Leuten das Tennisspielen bei. Die jungen Brasilianer waren begeistert. Natürlich hab ich auch viele Ausflüge gemacht,das gehört dazu. Mit dabei auch oft mein Kumpel Robert Keller und dessen Zwillingsbruder.

Zuvor warst du ja auch schon in den USA, was studiert du eigentlich?

Daniel Frank: Ich studiere in Tübingen Sport – Management und da ist auch ein BWL – Studium angegliedert, ich werde im Sommer den Bachelor machen und im Oktober mit dem Master begingen. Bei solch einem Studium sind natürlich Fremdsprachen unheimlich wichtig. Ich hab in Brasilien Portugiesisch gelernt und in den USA mein Englisch enorm verbessert, wie gesagt ganz, ganz wichtig. Die Geschichte mit San Antonio in Texas ist auch kurios. Alle Bürger von Bieringen, können ein Stipendium in San Antonio bekommen. Meine Oma kommt hat Vorfahren aus Bieringen und so hab ich auch ein Stipendium bekommen. Ich war ein Semester in den Staaten .Übrigens hat auch Moritz Glasbrenner, der ja in Nehren gespielt hat und nun für den FC Rottenburg spielt, sein Auslandssemester in San Antonio absolviert.

Inzwischen bist du wieder in Deutschland und schon wieder bei einem großen Event tätig. Bei deinem Jugendverein TuS Ergenzingen absolvierst du ein Praktikum, gut dass da gerade die Vorbereitungen zum 44. Internationalen Pfingstturnier in Ergenzingen laufen.

Daniel Frank: Ich hab schon in den letzten Jahren immer wieder ausgeholfen und kleinere Arbeiten beim Turnier erledigt. So hab ich auch einmal die Mannschaft des SC Freiburg betreut. Ich war immer mit dem früheren Turnierchef Hermann Baur und dem jetzigen Cheforganisator Jürgen Schäfer in Verbindung. Da bei mir noch ein Praktikum anstand, war das natürlich toll. Ich mache beim TuS Ergenzingen das Praktikum und kann bei der Turniervorbereitungen voll einsteigen. Wie alle hier natürlich im Ehrenamt. Man kann sich als Außenstehender kaum vorstellen, wie viel Arbeit hinter dem Ganzen steckt, und die gesamten Leute stecken hier ihre Freizeit voll in dieses Turnier, das verdient vollen Respekt. Ich bin mit Jürgen Schäfer, von dem ich extrem viel mitnehmen kann, jetzt natürlich voll eingebunden. Die Sponsor - Betreuung und auch die Suche nach neuen Sponsoren braucht viel Zeit. Die Mannschaften die teilnehmen aussuchen und dann die gesamte Abwicklung, das ist schon viel Arbeit.

Wie viele Mannschaften haben ihre Zusage für dieses bedeutende Turnier gegeben.

Daniel Frank: Es werden acht Mannschaften in Ergenzingen um den Pokalsieg spielen. Mit dabei auch Titelverteidiger FC Zürich aus der Schweiz und von deutscher Seite aus, der 1. FSV Mainz 05, die schon oft im Finale gestanden haben aber glaub nur einmal gewonnen haben. Dann der VfB Stuttgart und natürlich unsere U19 vom TuS Ergenzingen. Dabei sind auch noch Roter Stern Belgrad, Ajax Kapstadt aus Südafrika, Wolverhampton Wanderes aus England und der Geheimfavorit, Chivas Guadalajara. Bei den Mexikanern spielen keine Ausländer, nur junge Mexikaner, eine eingespielte Truppe auf höchstem Niveau. Schade, dass der FC Proto abgesagt hat, da hätte ich mit meinem Portugiesisch bestimmt gut landen können.

Du selbst hast ja vor langer Zeit auch einmal aktiv an diesem Turnier teilgenommen, wann war das und hattest du damals auch bekannte Gegenspieler.

Daniel Frank: Ich hab gleich zweimal an diesem Turnier teilgenommen und das war bislang der absolute Höhepunkt in meiner Karriere. Ich habe 2007 und 2008 gespielt. Ich kann mich noch erinnern. Damals war Jürgen Klopp Ehrengast und einer meiner Gegenspieler hieß Andre Schürrle. Es war ein tolles Erlebnis das ich nie vergessen werde.

Mit Jürgen Schäfer organisiert ja ein erfahrener Mann dieses Event, mit wie vielen Zuschauern rechnet ihr eigentlich.

Daniel Frank: Das ist immer ein großes Ereignis und wie gesagt Jürgen Schäfer hat die Zügel mit Sachverstand in der Hand. Wir rechnen so mit 10000 bis 12000 Zuschauern an diesem Pfingstwochenende. Das wäre toll, wenn es mehr sein sollten bitte. Übrigens kann man sich noch im Facebook unter https://www.facebook.com/pages/Pfingstturnier-TuS-Ergenzingen/116324678448813?ref=aymt_homepage_panel informieren und noch mehr Details erfahren.

Am Pfingstwochenende kann man ja sicherlich bekannte Jugendspieler beobachten. Welche Stars von heute haben schon in Ergenzingen gespielt.

Daniel Frank: Das sind wirklich einige, die heute zu der Kategorie Topstars gehören. Wie gesagt Andre Schürrle, dann Erik Durm vom BVB, Daniel Didavi, Serdar Tasci , Andreas Beck, Dennis Aogo. Thomas Rosicky, Julian Schieber, Christian Gentner und auch Kevin Kuranyi damals alle für den VfB Stuttgart am Start. Auch Oliver Kahn und Mehmet Scholl waren hier. Und natürlich auch der heutige Real - Madrid Star Sami Khedira. Dazu die alle jetzt schon als Trainer tätigen Klopp ,Tuchel und Schmidt. Wir haben hier sogar richtige All – Star Teams aufgestellt, das kann man dann noch detaillierter im Programm nachlesen.

Ganz „nebenbei“ spielst du ja auch noch Fußball beim Landesligisten SV Nehren. Zur Zeit liegt die Mannschaft eher im Mittelfeld , was ist los, in der letzten Saison ging es da noch um den Aufstieg.

Daniel Frank: Ich denke in dieser Saison lag es fast ausschließlich an uns Spielern selbst, natürlich kann unser Trainer durch Verletzungen oder Auslandsaufenthalte nicht immer das Idealteam präsentieren, aber oft könnten die Spieler auf dem Platz dann noch ein bisschen mehr bringen. Ich denke zu 100 Prozent Leistung, da ist noch viel viel Luft nach oben. Bei mir selbst sieht es ähnlich aus, durch den Auslandsaufenthalt war ich natürlich aus der Spur, ich finde jetzt erst wieder zu meiner alten Stärke zurück. Aber Nehren ist schon ein toller Klub, all meine Kumpels sind dort und das ist eine richtig starke Truppe.

Der SV Nehren hat sich ja auch bei dem SKY- Wettbewerb „Spiel des Lebens „ beworben und ist unter die letzten 10 Teams gekommen. Hat es für die Top 3 und damit für das Finale gereicht.

Daniel Frank: Nein, zum Finale hat es leider nicht gereicht. Wir haben wirklich alles mobilisiert was machbar war. Und unser Co - Trainer Dennis Murr hat die Film – Präsentation auch perfekt gemacht, wir haben viel Lob bekommen und ich denke auch diese Aktion hat uns noch mehr zusammengeschweißt. Ich denke einfach ,auch das war ein tolles Stück Arbeit und unter die letzten Zehn in Deutschland zu kommen und mit dem vierten Platz knapp an den Top Drei zu scheitern, ist doch letztendlich auch ein Erfolg.

Daniel wir wünschen dir für deine weiteren Pläne viel Erfolg und alles Gute und natürlich dem SV Nehren noch einige Punkte und der TuS Ergenzingen beim Internationalen Pfingst - Turnier viele Zuschauer und guten Sport.