Vilzing nimmt auch die Hürde TuS

Schwander, Niebauer & Co. hatten sich bei den „Freien“ im Vorfeld auf einen intensiven Fight eingestellt, der blieb aber in der ersten Hälfte zunächst aus. Die Hausherren agierten überraschend passiv, die DJK auf der anderen Seite knüpfte nahtlos an die Galavorstellung vom vergangenen Mittwoch an. So blieb Dieterle´s Freistoß in den Anfangsminuten aus bester Position, der klar sein Ziel verfehlte, über lange Zeit die einzige nennenswerte Aktion der Beigang-Elf. Die Gäste dagegen machten sich den engen Platz zu Nutze und kreuzten durch blitzartige Angriffe und natürlich ihre gewohnte Stärke bei ruhenden Bälle gleich mehrere Male brandgefährlich vor dem Gehäuse von Torsteher Höcherl auf. Bereits nach kanpp zehn Spielminuten hatte Erich Vogl die Führung für seine Farben auf dem Fuß, Vilzing´s Dauerrenner im Mittelfeld wurde allerdings in letzter Sekunde aus bester Schussposition acht Meter vor dem Tor abgeblockt. Zehn Minuten darauf sorgte wieder der Ruhmannsfeldener in Diensten der DJK für Alarmstufe Rot vor dem Hausherrentor. Seinen Freistoß aus 25 Metern kratzte Keeper Höcherl aus dem bedrohen Eck, und auch den Abpraller von David Romminger meisterte er reaktionsschnell. Für Vogl war unmittelbar darauf Schluss, der musste mit einer Muskelverletzung runter, für ihn kam Filip Trantina. Schwarzgelb blieb Herr im fremden Haus, und die Beller-Elf wurde für ihre bis dahin tadellose Vorstellung belohnt. Wieder einmal zeigte sich Vilzing´s Routinier Arpad Raki für einen ganz wichtigen Treffer verantwortlich, er war nach Ecke von Chris Kufner mit dem Kopf zur Stelle und machte das überfällige 1:0 (23.). Exakt zehn Minuten darauf schraubte sein Abwehrkollege David Romminger das Ergebnis gar auf 2:0, er verwandelte einen Foulelfmeter bombensicher für seine Elf. Zoltan Ambrus war zuvor klar, aber ziemlich unnötig an der Strafraumgrenze gelegt worden. Und die Partie wäre wohl schon vor dem Pausenpfiff gelaufen gewesen, hätte auch der nächste Treffer – erzielt von Filip Trantina – gegolten. Doch der Assistent des Unparteiischen schätzte eine Szene völlig falsch ein, als Chris Kufner in den Rückpass des gegnerischen Abwehrspielers lief und entschied auf Abseits, obwohl der Ball vom Gegner gekommen war. So wurden beim Stand von 2:0 für die Gäste die Seiten gewechselt und mit Wiederbeginn drehte sich auch das Geschehen.

Denn TuS-Coach Beigang reagierte in der Pause, er brachte Runge für Fendrich, der Glück gehabt hatte, dass er nicht schon vorzeitig mit der Ampelkarte runter musste. Und vor allen Dingen beorderte er sich selbst in vorderste Front neben Aaron Bice, die fortan mit unzähligen langen Bällen gefüttert wurden. Die erste Chance hatten aber wieder die Gäste, erneut Raki war mit dem Kopf zur Stelle, Keeper Höcherl musste sich mächtig strecken und lenkte das Leder mit den Fingerspitzen um den Pfosten (47.). Die Partie entwickelte sich auf dem schwer bespielbaren Geläuf nun zu dem packenden Fight, wie sie im Vorfeld schon erwartet worden war. Denn spätestens als die Hausherren durch ein Abstaubertor von Nico Beigang den Anschluss herstellten, war das Geschehen wieder völlig offen. Dem 1:2 vorausgegangen war ein Angriff über die rechte Seite, Regensburgs auffälligster Akteur Stefan Ricke hatte Vorarbeit geleistet. Aber auch die Schwarzgelben hatten in der Folge wieder ihre Szenen, Michael Müller spielte nach einer tollen Einzelaktion mustergültig in die Mitte, doch Chris Kufner kam einen Schritt zu spät vor dem leeren Tor (62.). Der offene Schlagabtausch ging weiter, auf der anderen Seite machte Florian Dieterle mit einem Freistoß aus 22 Metern den zwischenzeitlichen Ausgleich (68.). Doch wie mental gefestigt die Huthgartenkicker mittlerweile sind, stellten sie in der Folge unter Beweis. Gerade in dieser Phase des Spiels, als die Partie gar zu kippen drohte, schlugen Hamberger & Co. eiskalt zurück. Nach einem Angriff über die rechte Seite nutzte Zoltan Ambrus nach Foulspiel an Hamberger die Auslegung der Vorteilsregel, hängte zwei Gegenspieler ab und schob das Leder abgeklärt ins lange Eck – die Gäste lagen wieder in Front (72.). Der TuS versuchte es in der Schlussphase erneut mit der Brechstange, auf Seiten der DJK erwiesen sich hier einmal mehr die beiden Abwehrrecken Raki und Romminger als Türme in der Schlacht. So überstanden Kufner, Seidl und ihre Mitstreiter die letzten Minuten schadlos, die gefährlicheren Aktionen verbuchten gar noch die Schwarzgelben: eine Direktabnahme von Müller ging knapp drüber, Trantina rutschte frei vor dem Tor weg und ein Freistoß von Zoltan Ambrus klatschte an den Pfosten. Es blieb aber beim 3:2, unterm Strich verdient für die Gäste. Die Hausherren zeigten vor allem im ersten Durchgang zu viel Respekt, nach Wiederbeginn machten sie aber ebenfalls deutlich, warum sie so heimstark sind in dieser Saison. Umso wertvoller ist natürlich der Dreier für die Schwarzgelben einzuordnen, gegen die in der momentanen Verfassung offensichtlich kein Kraut gewachsen ist.


FrTuS Regensburg – DJK Vilzing 2:3 (0:2)
Regensburg: Höcher – Fendrich (46. Runge), Hackner, Kleiner, Schönsteiner – Ricke, Beigang, Dinauer, Baklan, Dieterle – Bice
Vilzing: Kristoffy – Niebauer, Raki, Romminger, Schwander – Vogl (21. Trantina), Kufner, Seidl – Hamberger (91. Schötz), Müller (85. Zechmann), Ambrus
Torfolge: 0:1 Arpad Raki (23.), 0:2 David Romminger (34., FE), 1:2 Nico Beigang (57.), 2:2 Florian Dieterle (68.), 2:3 Zoltan Ambrus (72.)
Schiedsrichter: Florian Achatz (Arrach)
Zuschauer: 180
Besondere Vorkommnisse: ---