2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Hat auch mit 41 Jahren noch nicht genug vom Kicken: Wenzenbachs Spielertrainer und Ausnahmestürmer Nico Beigang.
Hat auch mit 41 Jahren noch nicht genug vom Kicken: Wenzenbachs Spielertrainer und Ausnahmestürmer Nico Beigang. – Foto: Redaktion Regensburg

Nico Beigang hat noch Saft im Tank – Aufsteiger ist Siebter

Die Mannschaft des SV Wenzenbach ist angekommen in der Bezirksliga, hat aber auch noch Verbesserungsbedarf

2020 noch in der Kreisklasse auffindbar, hat sich der SV Wenzenbach sukzessive nach oben gearbeitet. Seit Kurzem kämpft man in der Bezirksliga um Tore und Punkte – zum ersten Mal im neuen Jahrhundert, zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte. Rückholaktionen von Einheimischen oder ehemaligen Jugendspielern entpuppten sich als Glücksgriffe. Spielertrainer der Wenzenbacher ist seit inzwischen mehr als vier Jahren Ex-Profi Nico Beigang.

Der 41-jährige gebürtige Berliner fühlt sich wohl in Wenzenbach und kann sich eine noch längerfristige Zusammenarbeit gut vorstellen. Unter Beigang gelangen zwei Aufstiege. In der Bezirksliga Süd hat der Liganeuling bereits unter Beweis gestellt, dass er mithalten kann. 18 Punkte aus 12 Spielen (5/3/4) macht gegenwärtig Platz sieben. „Vor der Saison hätten wir das mit Handschlag genommen“, so der Spielertrainer, der eine kleine Systemumstellung vornahm, mit der seine Mannschaft gut fährt: „Dadurch tun wir uns momentan ein bisschen leichter, verteidigen besser.“ Die Reduzierung von Gegentoren war beim SVW ein großes Thema. Hier macht Beigang „definitiv“ eine Steigerung aus, sieht aber schon noch Verbesserungsbedarf. Man müsse sich noch an das Tempo der Liga gewöhnen, sagt er.

Ein Problempunkt deckten die bisherigen Saisonspiele auf: Oft machte sich das Team mit einer 15- bis 20-minütigen Nachlässigkeit das Leben selbst schwer. Solche Phasen werden von den Gegnern nun viel schneller bestraft als noch zu Kreisligazeiten. „Das darf uns nicht passieren. Dafür ist die Liga zu gut“, spricht Nico Beigang, „Letzte Saison konnten wir solche Phasen zum Teil noch wettmachen, da waren die Gegner nicht so konsequent. Hier müssen wir eine andere Intensität hinbekommen, als wir sie vielleicht in den letzten ein, zwei Jahren gebraucht haben. Es wäre vermessen zu sagen, dass wir in der Bezirksliga als Aufsteiger einen 3:0-Rückstand umbiegen können.“ Offensiv sieht der Ex-Profi die Mannschaft gut aufgestellt, man sei in jedem Spiel in der Lage, ein Tor zu erzielen.

Das Tabellen-„Mittelfeld“ von Platz 4 bis 14 ist eng gedrängt, dementsprechend weiß Beigang, dass es nach einer kleinen Negativserie schon wieder ganz anders aussehen kann: „Der Punkt gegen Kosova war sehr wichtig für die Moral, den nehmen wir gerne mit. Wichtige Spiele sind für uns die gegen Teams aus unserer Tabellenregion. Die Liga ist eng beisammen und es kann ganz schnell gehen: Wenn du drei, vier Spiele nicht gewinnst, kannst du unten reinrutschen.“ Personell hat Wenzenbachs Spielertrainer wie einige seiner Trainerkollegen momentan mit Problemen zu kämpfen. Beigang hat das Gefühl, dass die Zahl der Verletzten über die Jahre generell nach oben geht, was er schade findet. Etwas Positives bringt es aber auch mit sich: Junge Spieler können sich in Wenzenbach mit überraschend viel Einsatzzeit ins Rampenlicht spielen.



Gegenüber der Kreisliga macht Beigang große Unterschiede in Sachen Physis der Spieler („eine komplett andere“) sowie der qualitativen Breite der Kader aus: „In der Bezirksliga hast du gefühlt 15, 16 Spieler ohne großen Qualitätsunterschied. Da muss man schon mehr über das Fußballerische kommen und die eigenen Stärken nutzen.“

Am morgigen Dienstag (16 Uhr) ist der SV Wenzenbach beim arrivierten Bezirksligisten VfB Bach zu Gast. Mit dessen neuen Trainer Tom Sommer befindet sich Nico Beigang regelmäßig im Austausch, gibt ihm Tipps zu den Gegnern. Der Kontrahent sei nur schwer einzuschätzen, findet Beigang, der mit seinem Team „in Bach wieder erfolgreich spielen und mindestens einen Punkt mitnehmen will“. Trotz seiner 41 Jahre hat Beigang noch Saft im Tank. Irgendwann ist aber natürlich auch für den Ausnahmestürmer die Zeit reit für das Karriereende. Wichtig sind da Leistungsträger in der Mannschaft, „Fixpunkte“, wie Beigang sagt. Mit Benjamin Berger oder auch dem noch sehr jungen Matteo D'Errico wachsen Spieler in diese Rolle hinein. An sich möchte Beigang Fußball spielen, so lange er der Mannschaft auf dem Feld noch weiterhelfen kann. „Wobei ich nicht mehr 90 Minuten wie ein Geisteskranker marschiere wie mit 25 Jahren“, lacht Beigang.


Das sind die weiteren Partien des 13. Spieltags in der Bezirksliga Süd:













Aufrufe: 02.10.2023, 18:15 Uhr
Florian WürtheleAutor