Viele Chancen, aber keine Tore

Es begann munter in der Diözesen-Stadt Rottenburg. Abdulsamed Akin scheiterte in der ersten Spielminute am starken FC-Schlussmann Tobias Wagner. Auf der Gegenseite war es Moritz Grupp, der Giuseppe Greco im Reutlinger Kasten prüfte (17.). Nur vier Minuten später brachte Kevin Nicolaci ein wenig beneidenswertes Kunststück fertig. Nachdem der Young-Boys-Spieler erst zu Ostern wieder von seiner Rotsperre zurückkehrte, kassierte er nach nicht einmal einem Drittel der Partie wieder den dunkelroten Marschbefehl. Abermals bremste er einen gegnerischen Spieler in der Not regelwidrig und musste früher zum Duschen.

Bitter für die Reutlinger Ringelbach-Kicker, mussten sie infolgedessen doch 70 Minuten in Unterzahl agieren. Doch dem Tatendrang der Reutlinger tat der Platzverweis keinen Abbruch. In Minute 39 stand Antonio Tunjic plötzlich im Sechzehner des FCR, brachte aber unter Bedrängnis keinen wirklich gefährlichen Abschluss zustande. Kurz vor der Pause nochmals auf beiden Seiten gute Einschussmöglichkeiten. Zunächst ergab sich nach einem Eckball der Hausherren ein gewaltiges Wirrwarr im Strafraum der Gäste, doch der Ball konnte von Rottenburg nicht ins Tor bugsiert werden. Sabri Gürol wurde dann wenige Sekunden vor dem Pausentee in die Gasse entsendet, stand jedoch in angeblicher Abseitsposition und wurde zurückgepfiffen. Nach der Pause gaben die Reutlinger Fußballer das Spielgerät im Offensivgeschehen leichtfertig ab und hatten es ihrem Keeper Greco zu verdanken, dass der gefahrene Konter keine Früchte trug. Die Gastgeber hatten Blut geleckt und spielten unbekümmert auf. Moritz Glasbrenner versuchte sich aus halblinker Position, doch jagte die Murmel knapp übers Tor.

Nach etwas mehr als einer Stunde kombinierten sich Abdulsamed Akin und Antonio Tunjic im Zusammenspiel durch die Hintermannschaft des FC Rottenburg. Der Young-Boys-Angreifer mit der zehn auf dem Rücken setzte seinen Abschluss allerdings minimal zu hoch. So flog das Leder über den Querbalken. Bis zum Ende entwickelte sich ein Schlagabtausch mit offenem Visier. Doch weder Rottenburg, noch Reutlingen gelang es, nochmals nennenswert Torgefahr auszustrahlen. Reutlingens Pressewart Christoph Anrich meinte nach der Partie: "Ich hatte den Eindruck, dass Rottenburg gegen Ende zufrieden war mit dem 0:0. Uns fehlten zu zehnt die Mittel, um zu gewinnen."

So spielten sie

FC Rottenburg: Wagner - Braun, Schirm (90. Baur), Hirschka, Reichert, Straub, Canpolat (68. Seferoglu), Glasbrenner, Gonsior, Goxhuli, Grupp (58. Weber)

TSG Young Boys Reutlingen: Greco - Kunst, Kern, Akin (68. Ege), Semere, Tunjic, Nicolaci, Anrich, Gaiser, Gürol (78. Pereira Almeida), Gerdes

Rote Karte: Kevin Nicolaci (21., YB, wegen Notbremse)

Schiedsrichter: Stefan Wais