2024-05-02T16:12:49.858Z

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F: Volkhard Patten
F: Volkhard Patten

VfL-U21 gewinnt unglaubliches Spiel in Jeddeloh mit 8:4

Torreichstes Spiel der Ligageschichte

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Es gibt Spiele, an die erinnert sich ein Fußballer sein Leben lang, so geschehen am späten Samstagnachmittag vor den Toren von Oldenburg. Denn mit dem unglaublichen Endergebnis von 8:4 (4:2) gewann die U21 des VfL Osnabrück das schwere Auswärtsspiel beim SSV Jeddeloh und schob sich dadurch einen Spieltag vor Ende der Vorrunde endgültig ins Tabellenmittelfeld der Oberliga vor.

Das Spiel war übrigens das torreichste der Oberliga Niedersachsen seit Bestehen im Jahr 2010. Zweimal gab es zuvor elf Tore, einmal beim 8:3 der VfL-U21 gegen den SV Ramlingen-Ehlershausen am 29. Mai 2011.

,,Verrückt und nervenaufreibend", so die knackige Beschreibung von Trainer Marko Tredup. ,,Nach dem 4:1 vor der Pause habe ich zum ersten Mal gedacht, dass wir gewinnen, nach dem 6:3 das zweite Mal. Aber erst mit dem 7:4 war das Spiel dann für uns entschieden."

Teambetreuer Silvio Urner kam nicht mehr mit dem Schreiben nach. ,,Das war ein Spiel mit offenem Visier. Vorne war Jeddeloh richtig gut. Das Spiel hätte auch 8:8 oder 10:10 ausgehen können. So viele Chancen gab es." Der zweifache Torschütze Deniz Taskesen konnte es kaum fassen. ,,Tag der offenen Tür. Die Spieler aus der Ersten haben bei uns angerufen und gefragt, ob das Ergebnis überhaupt stimmt. So ein Spiel habe ich noch nie erlebt." Krönender Abschluss einer verrückten Partie war der Treffer von Geburtstagskind Maik Odenthal drei Minuten vor Schluss.

Nach vorne stark, hinten mit großen Problemen, so präsentierten sich die Lila-Weißen in hektischer Flutlichtatmosphäre in Jeddeloh. Die erste Hälfte begann für den VfL mit zwei frühen Toren durch Gündogan (5.) und Taskesen (14.), die allerdings keine Sicherheit brachten. Der SSV Jeddeloh, der ebenfalls eine enorme Offensivstärke entwickelte, profitierte von langen Bällen und deren Abprallern sowie von vielen brandgefährlichen Standardsituationen. Das VfL-Team überspielte seinerseits immer wieder die hochstehende SSV-Viererkette, sodass sich ein offener Schlagabtausch entwickelte. Das 1:2 durch Ansgar Schnabels Kopfball (19.) konterten die Lila-Weißen mit zwei weiteren Treffern von Gündogan (36./40.), der jeweils von Aaron Goldmann auf die Reise geschickt wurde. Der Ex-Osnabrücker Kevin Samide nutzte auf der anderen Seite eine der vielen VfL-Schwächen im Zweikampf zum 2:4-Halbzeitstand (45.). Es hätte aber auch Unentschieden stehen können, denn mit glänzenden Aktionen hatte VfL-Keeper Bernd Düker seine Elf vor weiteren Gegentoren bewahrt.

Durch den Anschlusstreffer motiviert, kamen die Gastgeber ins Rollen und trafen zum 3:4 durch den torgefährlichen Julian Bennert nach einem Eckball (58.). ,,Wir sind nicht eingebrochen, was man bei jungen Spielern oft sonst kennt", freute sich U21-Trainer Tredup über die Reaktion seiner Kicker. Taskesen mit seinem zweiten Treffer (64.) und Briggs Zustra (68.) erhöhten auf 6:3. Als das 4:6 für die Gastgeber durch Malte Müller fiel (74.), musste der verletzt ausgewechselte Taskesen seinen nervösen Trainer erstmal an der Linie besänftigen. ,,Trede, bleib ruhig, wir gewinnen." Pascal Richter mit einem satten Schuss in den Winkel (83.) und Maik Odenthal (87.) machten tatsächlich den Deckel drauf auf einen denkwürdige Oberligapartie mit Happy End für den VfL.

,,Ein absolut verrücktes Spiel. In meinem Umfeld hat so etwas noch niemand erlebt", sagte Tugay Gündogan, der die 90 Minuten mit seinen Teamkollegen am Samstagabend im Rahmen eines Mannschaftsessens Revue passieren ließ. ,,Nach vorne hat alles geklappt, hinten hatten wir große Probleme bei Standards."

Trainer Marko Tredup zog ein positives Fazit: ,,Meine Jungs haben viel Lob und wenig Kritik verdient, weil sie immer, trotz der Rückschläge, weiter nach vorne gespielt haben. Die Probleme bei uns in der Defensive entstehen dadurch, dass wir oft mit einer anderen Viererkette spielen. Beim Abwehrverhalten müssen wir dennoch ansetzen, da wir uns auf die vielen hohen Bälle während des Spiels nicht eingestellt haben. Ein großes Lob geht an Pascal Richter, der unheimlich viele Wege nach hinten gemacht hat."

Aufrufe: 08.11.2015, 17:39 Uhr
Neue Osnabrücker ZeitungAutor