2024-05-02T16:12:49.858Z

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Ein Dokument: Mit diesem Kader ging die U 21 des VfL in die Saison 2016/17, die sich nun als die letzte erweist. Foto: osnapix
Ein Dokument: Mit diesem Kader ging die U 21 des VfL in die Saison 2016/17, die sich nun als die letzte erweist. Foto: osnapix

Talente des VfL Osnabrück geschockt über Rückzug

VfL-U21: „Der Traum ist vorbei“

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Osnabrück. Nach der Ankündigung des VfL Osnabrück, die U21 aufzulösen, reagierten die Talente der U21 und des älteren Jahrgangs der A-Jugend geschockt. Eine vernünftige Vorbereitung auf die Oberliga-Partie in Wunstorf (Samstag, 16 Uhr) war nahezu unmöglich.

„Ich hätte schon erwartet, dass ich als Kapitän ein paar Tage früher davon erfahren hätte“, sagt Kapitän Malik Urner, der über die Auflösung der U21 ebenso kaum Verständnis zeigt wie Stürmer Iljan Ridic, der im letzten Sommer aus der A-Jugend aufrückte und zuletzt mit vier Toren auf sich aufmerksam machte. „Einige hatten Tränen in den Augen“, so Ridic, der darauf hinwies, mit Urner im Namen der ganzen Mannschaft zu sprechen. „Da ist man nur noch frustriert. Wir haben dieses Jahr eine so gute Saison gespielt. Im letzten Jahr sind wir in die A-Jugend Bundesliga aufgestiegen. Dort spielt die U19 überragend und dann bekommt man die Mitteilung, dass man gehen kann.“

Urner kritisiert den Zeitpunkt. „Da wird mit Leipzig verglichen, doch die wussten schon im Januar, dass die Mannschaft aufgelöst wird. Wir bekommen das drei Wochen vor Saisonende gesagt und dürfen uns nun einen Verein suchen.“ In der Tat hatte der VfL im Frühjahr sogar noch die Oberliga-Lizenz für seine Talente beim Verband beantragt – und später auch erhalten. Nun wird der Verein diese allerdings nicht wahrnehmen.

Der Kapitän, der sich bei der U21 in den letzten beiden Jahren nach einem Kreuzbandriss zu einen der absoluten Führungsspieler entwickelt hat und noch leise Hoffnungen auf einen Profi-Vertrag hegte, versteht die Begründung nicht. „Timo Beermann, Simon Tüting, Daniel Flottmann oder Marc Heider haben alle in der U21 gespielt und sind darüber Profis geworden. Man hat in den letzten Jahren bei uns gesehen, dass die U19-Spieler alle noch etwas brauchen, um sich an den Herrenfußball zu gewöhnen.“ Ridic ärgert sich wie die Mitspieler auch über die Darstellungsweise des Rückzugs in der Öffentlichkeit. „Uns hat man gesagt, dass das Finanzielle das Ausschlaggebende ist. In der Presse heißt es dann, dass der Verein die Jugendarbeit bis zur U19 optimieren will.“

Beide versichern, man wolle in Wunstorf, gegen Arminia Hannover und in Northeim nochmal alles geben. „Es wird schwer gegen drei starke Gegner“, so Urner. Ridic ergänzt: „Der VfL ist unser Verein. Jeder hätte gern mal an der Bremer Brücke als Profi gespielt. Der Traum ist vorbei. Trotzdem geben wir auch für unseren Trainer, der uns viel beigebracht hat, noch mal Gas.“

U21-Trainer Marko Tredup erfuhr vom Auflösungs-Plan Mitte letzter Woche. Nun soll er wohl U17-Coach werden. „Ich bin gespannt aufs Wochenende, wie die Jungs reagieren. Ich habe aber super Jungs“, sagt er zum Wunstorf- Spiel. „Die Mannschaft war generell eine gute Entwicklungsbasis für unsere jungen Spieler. Profis konnten nach Verletzungen Spielpraxis sammeln. Spiele sind immer besser als Training, das fällt jetzt so weg. Wir beim VfL müssen unbedingt schauen, dass die Spieler gute Klubs finden und sie nicht einfach in die Bezirksliga abgeschoben werden.“

Kommentar: Ende einer Tradition als notwendiger Schritt?

Aufrufe: 04.5.2017, 21:00 Uhr
Neue Osnabrücker ZeitungAutor