2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
F: Kenter
F: Kenter

VfL Holsen macht den Aufstieg in die Landesliga perfekt

Die Krönung einer überragenden Saison

Verlinkte Inhalte

Mehrfach schrammte der VfL Holsen in den vergangenen Jahren nur knapp am Aufstieg vorbei. Ein Jahr nach dem 100-jährigen Vereinsjubiläum wird der VfL jetzt das erste Mal in seiner Vereinsgeschichte in der Landesliga spielen. Mit einem 6:1-Sieg beim TSV Schötmar machte die Elf von Trainer Sergej Bartel jetzt den souveränen Aufstieg perfekt. Zudem knackte die Holser Offensive mit dem letzten Treffer durch Omar Khaled die magische 100-Tore-Marke.

TSV Schötmar - VfL Holsen 1:6
Die ersten Sektkorken landeten bereits einige Minuten vor Ende der Partie des VfL Holsen beim TSV Schötmar auf dem Rasenplatz am Schulzentrum Lohfeld in Bad Salzuflen. Direkt nach dem Abpfiff durfte Erfolgstrainer Sergej Bartel zunächst die obligatorischen Sektduschen über sich ergehen lassen, ehe Sven-Fabian Fischer auch noch ein großes Weizenbierglas über Bartels Kopf entleerte.


„Wir haben zu keinem Zeitpunkt der Saison geschwächelt. Der Schlüssel war, dass wir eine homogene Einheit und als Team kaum schlagbar sind“, befand ein durchnässter VfL-Coach, während seine Mannschaft lautstark den Titel bejubelte und sich dabei in Sachen Schlachtrufe als sehr kreativ erwies.
„Mir fehlen die Worte, das ist einfach überragend“, meinte Kapitän Marc Schendzielorz, der seine zehnte Saison beim VfL spielt. „Die beiden Relegationen haben echt wehgetan, das ist jetzt die Belohnung für die harte Arbeit“, so der 32-Jährige. „Allein die Tordifferenz spricht für sich, wir haben hinten und vorne eine herausragende Qualität. Zudem sind wir nicht nur fit, das Team besitzt auch einen überragenden Willen“, so der Kapitän.


In beeindruckender Weise fegten die Holser bislang durch die Saison. Neben der einzigen Saisonniederlage in Dielingen gab der Meister lediglich beim 1:1 gegen Bruchmühlen und dem 2:2 bei TuRa Löhne Punkte ab. Ganze 15 Gegentreffer ließ die Abwehr um die Innenverteidiger Niklas Kerksiek und Marcel Ebmeyer in 26 Begegnungen zu. Im Angriff wurde in Schötmar bereits die Marke von 100 Toren geknackt.


Dabei sei die Meisterschaft innerhalb der Mannschaft lange kein Gesprächsthema gewesen. „Wir haben ziemlich lange nur von Spiel zu Spiel gedacht. Erst als der Abstand zu den anderen Mannschaften dann immer weiter angewachsen ist, wurde das innerhalb des Teams ein Thema“, blickt Sergej Bartel zurück.
Der Grundstein für diese Entwicklung wurde laut Bartel, der als Nachfolger von Frank Schwöppe im Januar 2015 die Mannschaft übernahm, aber bereits in der vergangenen Saison gelegt.


„Vor Beginn der Spielzeit 15/16 hatten wir auch aufgrund einiger Abgänge einen Umbruch eingeleitet. Zudem konnte ich als Trainer meine Ideen mit einfließen lassen, um eine neue Mannschaft zu entwickeln. Wir sind jetzt beispielsweise deutlich flexibler als noch vor einigen Jahren, als viel über die Achse Pascal Siebers, Carlos Carvalho und Jan-Frederic Steinke gelaufen ist. Das war nur durch diesen Umbruch möglich“, betont der Coach.


Weitere wichtige Erfolgsfaktoren seien die sehr hohe individuelle Qualität im Kader und das disziplinierte Auftreten der Mannschaft während der gesamten Saison. „Wir haben mehrere Akteure im Kader, die ein Spiel aufgrund ihrer Klasse allein entscheiden können. Zudem waren in der Saison immer zwischen 16 bis 18 Leute beim Training. Auch wenn ich während der Spiele taktische Umstellungen vornehmen musste, haben die Jungs nie gezweifelt, sondern mir immer bedingungslos vertraut“, lobt Bartel diese „wahnsinnige Vertrauensbasis“.


Einen großen Anteil am Erfolg hat laut Bartel das Umfeld und die Vereinsführung um den Vorsitzenden Michael Schmidt, die an Bartel festhielten, als im Vorjahr die ersten sechs Meisterschaftsspiele verloren gingen, auch weil die Holser mit massivem Verletzungspech zu kämpfen hatten. „Manch anderer Vorstand hätte mir da schon den Stuhl vor die Tür gesetzt, stattdessen hat der Verein bereits im Oktober 2015 meinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert“, weiß der 29-Jährige dieses Vertrauen zu schätzen.
Nach den ersten Feierlichkeiten auf dem Platz machten sich die Spieler samt Trainerteam auf den Weg zum „Tanz in den Mai“ am Holser Sportplatz. „Wir haben heute nur noch ein Ziel, nämlich alle Getränke leer zu machen, die in Holsen da sind“, wagte Bartel eine Vorausschau auf den Verlauf des Abends.


Schiedsrichter: Keine Angabe - Zuschauer: 120
Tore: 0:1 Lennard Wüllner (4.), 0:2 Leonhardt Wetsch (19.), 0:3 Marcel Ebmeyer (26.), 0:4 Niklas Wüllner (35.), 1:5 Lennard Wüllner (87.), 1:6 Omar Khaled (88.)

Aufrufe: 01.5.2017, 05:30 Uhr
Björn KenterAutor