2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau

Wiedersehen mit gegenseitiger Wertschätzung

Fußball: Alexander Lang war einst der Jugendtrainer von Sebastian Schmidt. Am Sonntag im Lübbecker Bezirksliga-Derby zwischen dem favorisierten FC Preußen Espelkamp und TuS Dielingen können sich die beiden nun als Cheftrainer messen

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Vor 16 Jahren lernten sie sich als Trainer und Spieler kennen. An diesem Sonntag am ersten Spieltag der Fußball-Bezirksliga begegnen sich nun Alexander Lang und Sebastian Schmidt wieder: Im Lübbecker Altkreis-Derby als Trainer der beiden Bezirksligisten FC Preußen Espelkamp und TuS Dielingen und mit freundschaftlichem Respekt.

„2001 kam Sebastian im ersten B-Jugend-Jahr aus Levern zu uns nach Espelkamp. Ich habe ihn als intelligenten und hochtalentierten Spieler kennengelernt“, erinnert sich Alexander Lang, der damals die Espelkamper B-Junioren trainierte. Und das sehr erfolgreich, denn gleich im ersten Jahr der Zusammenarbeit schafften Trainer Lang, Spieler Schmidt und das starke Team den Aufstieg in die Landesliga. Nach dem zweiten Jahr und dem erreichten Klassenerhalt nahm Sebastian Schmidt dann die Herausforderung bei den A-Junioren des VfL Osnabrück an. „Es war eine schöne Zeit, über die ich rückblickend sehr gerne spreche. Sebastian war schon damals ein charakterlich einwandfreier Spieler, und der Kontakt zu ihm ist nie wirklich abgebrochen. Umso mehr freue ich mich darauf, dass wir uns jetzt als Trainer begegnen. Das ist schon etwas Besonderes“, betont Alexander Lang vor dem morgigen Bezirksliga-Derby im Espelkamper Albert-Pürsten-Stadion (Anstoß 15 Uhr).

Zwei Jahre Jugendspieler in Espelkamp: Sebastian Schmidt kehrt am Sonntag als Trainer des TuS Dielingen an seine frühere Wirkungsstätte zurück.


Langs positive Erinnerungen an das erste Aufeinandertreffen bestätigt Sebastian Schmidt gerne. „Die beiden B-Jugend-Jahre in Espelkamp habe ich als schöne und erfolgreiche Zeit in Erinnerung behalten. Mit seiner ruhigen und sachlichen Art hatte Alexander ja auch großen Anteil am Aufstieg und Klassenerhalt der Mannschaft. Seine angenehme Ansprache an uns Spieler und seine akribische Vorbereitung sind bei mir hängen geblieben“, erzählt Schmidt und freut sich ebenfalls auf das Wiedersehen. Doch bei aller gegenseitiger Wertschätzung: Während der 90 Minuten am Sonntag in Espelkamp werden sowohl Lang als auch Schmidt mit ihren Mannschaften alles dafür tun, damit der andere leer ausgeht.


So wie der FC Preußen Espelkamp am ersten Spieltag der vergangenen Saison, als der Favorit in Dielingen mit 1:2 den Kürzeren zog. „Nicht nur deshalb nehmen wir die Dielinger sehr, sehr ernst. Ich habe sie zweimal in der Vorbereitung gesehen, das ist eine gute Mannschaft mit einer funktionierenden Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern“, sagt Lang vor der Neuauflage. „Wir brauchen uns nicht zu verstecken, auch wenn die Preußen eine sehr starke Truppe mit vielen neuen Spielern beisammen haben. Wir können und wollen gewinnen, der Druck liegt bei Espelkamp, weil sie der Favorit sind und gewinnen müssen“, entgegnet Sebastian Schmidt.


Wen der 32-jährige, neue Dielinger Coach für diese Aufgabe am Sonntag aufs Feld schicken kann, ist noch offen. Andre Sporleder (verletzt und Urlaub), Samet Uslu (nach Kreuzbandriss noch nicht so weit) und Patrick Ferreira da Costa (Handverletzung) fallen definitiv aus. Die Liste der Fragezeichen mit Ali Döpke und Stefan Lekon (beide sind angeschlagen), Giorgio Ronzetti (Grippe), David Schmidt (Hüfte) und Christian Nasui (er fehlte fast die gesamte Vorbereitung) ist noch länger.


Besser sieht es bei den Gastgebern aus, bei denen es laut Alexander Lang wohl lediglich für Rückkehrer Watschagan Harutjunjan bis Sonntag nicht reichen wird. „Wir haben sehr intensiv gearbeitet. Die jungen Spieler sind gut integriert worden, das haben ihnen die erfahrenen Akteure wie Vitalij Loginov, Maxim Dyck und Can Akbas auch leicht gemacht. Deshalb sehe ich das gesamte Team als Gewinner der Vorbereitung“, unterstreicht der neue Preußen Coach, der die ersten drei Punkte der Saison für sich beansprucht. „Wir wissen natürlich um die hohe Erwartungshaltung an uns“, ergänzt der 46-Jährige.


Nichts ändern werde der Ausgang der Partie am Verhältnis zwischen ihm und Sebastian Schmidt. Lang: „Ich denke, dass da eine gute Portion gegenseitige Wertschätzung vorhanden ist, und die wird auch nach diesen 90 Minuten bestehen bleiben.“

Paulsen-Team startet bei Titelanwärter TuS Jöllenbeck

Bezirksliga-Aufsteiger TuS Tengern II startet mit einem extrem schweren Auswärtsspiel beim TuS Jöllenbeck am Sonntag in die Saison. „Ich sehe Jöllenbeck als einen der Titelanwärter“, sagt Tengerns Trainer Jörn Paulsen, der einige Personalprobleme hat. Mirko Nuhanovic (Kreuzbandriss) und Jannik Brockmeier (Fußbruch) fallen lange aus, Max Rahmöller und Jannik Korte befinden sich im Urlaub. Zudem haben Timo Gerfen, Clemens Rohleder, Jannis Krause und Stefan Hamel lange Pausen hinter sich.


Trotzdem gibt sich Jörn Paulsen zuversichtlich. „Mit der Vorbereitung bin ich zufrieden, auch wenn man nie vor dem Auftakt weiß, wo man steht. Aber das geht Jöllenbeck genauso“, so Paulsen, der einen engagierten Auftritt seiner Mannschaft erwartet. „Wir fahren nach Jöllenbeck, um etwas Zählbares wieder mit auf den Heimweg zu nehmen“, ergänzt der 43-Jährige, der allerdings vor der individuellen Qualität der Hausherren Respekt hat. Immerhin stehen mit Sören Siek (zuvor SV Rödinghausen) oder Lennard Warweg (VfB Fichte Bielefeld) zwei absolute Führungsspieler im Kader, die eine Partie im Alleingang entscheiden können.⋌

Aufrufe: 011.8.2017, 19:30 Uhr
Andreas Gerth/Fotos: Gerth und Stefan PollexAutor