Mister VfL Holsen wird 80 Jahre

Der Name Karl-Heinz Eckert ist in dem Dorf Holsen zu einer Institution geworden, nicht nur bei seinem VfL. Im reiferen Alter von 67 Jahren ging Eckert noch in die Lokalpolitik und zog 2004 für die CDU in den Bünder Stadtrat ein, wo er seinen Sitz bis heute hat. „Ich hatte zuvor keine Parteizugehörigkeit. Ich wollte etwas bewegen und habe auf einen guten Listenplatz gedrängt, denn sonst hätte ich im ,roten Holsen’ keine Chance gehabt“, erzählt der Jubilar.

Der vermeintliche „Ur-Holser“ ist eigentlich Südlengeraner. Seine sportlichen Ursprünge liegen beim TuS Eintracht Südlengern. Als junger Mann von 25 Jahren wurde Eckert hier „Altherren-Obmann“ und betreute in Südlengern eine der besten Teams jener Zeit. Er war tatkräftig am Umbau der „Heidekampfbahn“ mit einem Gemisch aus Gras und Erde in den heutigen Südlengeraner Sportplatz im Jahr 1954 beteiligt. „Der jetzige Aschenplatz ist natürlich ein Auslaufmodell“, sagt Eckert.
Durch die Heirat mit seiner Frau Isolde und den Bau seines Hauses kam er 1964 nach Holsen. Schon ein Jahr später schloss er sich dem VfL Holsen an und wurde Geschäftsführer im Verein. Er durchlief viele Posten beim VfL Holsen und war Altliga-Obmann aller Vereine der Stadt Bünde.

Die Vereinshistorie und die Einbeziehung der älteren Mitglieder ins tägliche Geschehen sind für den Freund eines guten Tropfen Weins bis heute eine Herzensangelegenheit geblieben. „Ich fühle mich nicht wie 80 Jahre“, stellt Eckert für sich fest. Doch er nimmt sich schon zurück, denn 2010 gab er den Posten des Geschäftsführers beim VfL Holsen ab. Der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler würdigte seine ehrenamtliche Tätigkeit mit dem Bundesverdienstkreuz.

Die regelmäßigen Sportplatzbesuche sind rar geworden. „Ich gehe nur noch dorthin, wo ich mich nicht aufrege. Die Wochenenden sollen nun meiner Frau Isolde gehören. Sie musste lange genug auf meine Vereinsarbeit Rücksicht nehmen“, sagt Karl-Heinz Eckert und zeigt auf seinen Garten, der parkähnlich in Bünde-Holsen an der Straße „Auf der Holland“ angelegt ist. Nach Holland fährt er gern um Pflanzen zu kaufen. „Ich liebe Blumen und hasse braune Stellen im Rasen“, merkt der ehemalige Funktionär an.
Vergessen ist eine gescheiterte Fusion mit dem SV SW Ahle und seinen Holsern zum angedachten SC Bünde vor 15 Jahren. In den nächsten Jahren möchte Eckert noch viele Spaziergänge und Radtouren machen. Seine beiden Vereine, der TuS Eintracht Südlengern und der VfL Holsen, bescherten ihm in den letzten Wochen schon mit den Aufstiegen in die Kreisliga A und in die Landesliga zwei besondere Geschenke. Den Ehrentag selbst möchte das Geburtstagskind gemütlich im engsten Kreis mit seiner Frau bei einem Abendessen ausklingen lassen. Wo? Wird nicht verraten.