2024-05-10T08:19:16.237Z

Der Spieltag
Ichenhausens Trainer Oliver Schmid (im Hintergrund) und mehr als 800 Besucher sahen ein rassiges Derby, in dem sich Gundelfingens Manuel Feil gegen die Ichenhauser Timo Pape (links) und Stefan Winzig durchsetzen will.  F.: Walter Brugger
Ichenhausens Trainer Oliver Schmid (im Hintergrund) und mehr als 800 Besucher sahen ein rassiges Derby, in dem sich Gundelfingens Manuel Feil gegen die Ichenhauser Timo Pape (links) und Stefan Winzig durchsetzen will. F.: Walter Brugger

Am Rande der ersten Niederlage

Spitzenreiter SC Ichenhausen erkämpft sich ein 2:2 im Derby beim FC Gundelfingen +++ 1250 Zuschauer beim TSV Kottern +++ Nördlinger Berg- und Talfahrt

Der Aufsteiger SC Ichenhausen konnte die erste Saisonniederlage in der Landesliga Südwest noch abwenden und mit dem 2:2 beim FC Gundelfingen die Tabellenspitze behaupten. Doch die Konkurrenz in Form des SV Mering rück näher. Das Team von Trainer Günter Bayer setzte sich beim TSV Ottobeuren mit 2.0 durch. Im Duell der beiden Verfolger SV Planegg-Krailling und FV Illertissen II gab es keine Tore. Während es beim Auftritt des TSV Nördlingen wieder mal reichlich Treffer zu bestaunen gab. Die Rieser setzten ihre Berg- und Talfahrt mit einer 1:5-Pleite beim SC Oberweikertshofen fort. Bereits am Freitagabend hatte das Derby zwischen dem TSV Kottern und VfB Durach (1:1) die erste vierstellige Kulisse dieser Saison angelockt.

FC Gundelfingen - SC Ichenhausen 2:2
Oliver Schmid war es wichtig, noch eine Einschätzung des Gegners los zu werden. „Für uns war es bislang der stärkste“, erklärte der Trainer des SC Ichenhausen, der als Neuling weiterhin an der Tabellenspitze liegt. Obwohl die Siegesserie der Königsblauen mit dem 2:2 im Derby beim FC Gundelfingen gestoppt wurde. „Es war ein glücklicher Punkt bei einem starken FCG“, meinte Schmid weiter.
Auch Gundelfingens Coach Stefan Anderl war am Ende mit dem Ergebnis zufrieden, nicht aber mit dem Spiel. „Ich erwarte von der ersten Minute an Landesliga-Tempo von meinen Spielern, noch dazu im Derby vor so vielen Zuschauern gegen den Spitzenreiter. Doch dann traben wir schon nach 30 Sekunden nur nebenher“, echauffierte sich der 49-Jährige, der die ersten Warnschreie schon vor dem 0:1 durch den Kopfball von Stefan Winzig (3.) losließ. Nach 20 Minuten reichte es ihm, er schickte alle Ersatzspieler zum Warmmachen und kurz darauf traf Stefan Schimmer der Bannstrahl des Trainers. Für ihn kam Bernd Scheu in die Partie.
Da hatten sich die Gundelfinger schon in die Partie hinein gearbeitet und durch Stefan Winkler die erste Gelegenheit vergeben (25.). Als dann Ichenhausens Timo Pape kurz vor der Pause im Strafraum das Bein gegen Manuel Feil stehen ließ, war das 1:1 fällig. Manuel Müller verwandelte den Strafstoß, wobei SCI-Keeper Simon Zeiser mit den Fingern noch am Ball war (40.).
„Wir waren da zu passiv“, meinte SCI-Coach Schmid später. Und weil zudem Stefan Selig wegen Sprunggelenksproblemen zur Pause in der Mannschaftskabine bleiben musste, kam der Neuling immer mehr in die Bredouille. Zwar traf Stefan Winkler zunächst noch die Latte (54.), doch dann durfte Winkler nach 14 Monaten endlich wieder einen Treffer bejubeln. Nach Flanke von Manuel Müller traf er per Kopf – 2:1 (64.). Wobei auch diesmal Keeper Zeiser noch am Ball war.
Die erste Ichenhausener Landesliga-Niederlage verhinderte jedoch zehn Minuten später Neuzugang Marco Schlittmeier, als er freistehend den Ball über FCG-Keeper André Behrens zum 2:2 in die Maschen lupfte. Ein Treffer, der dem SCI noch einmal Auftrieb verlieh, zumal die Gundelfinger angesichts des zuvor betriebenen Aufwands sichtlich mit der Müdigkeit zu kämpften hatten. Doch es sollte beim Unentschieden bleiben.
Schiedsrichter: Thomas Färber (Bärenkeller) - Zuschauer: 830
Tore: 0:1 Stefan Winzig (3.), 1:1 Manuel Müller (40. Foulelfmeter), 2:1 Stefan Winkler (64.), 2:2 Marco Schlittmeier (74.)

SC Oberweikertshofen - TSV Nördlingen 5:1
Eines kann man den Fußballern des TSV Nördlingen nicht vorwerfen, nämlich, dass deren Spiele an Torarmut leiden. Im Gegenteil: Nach sechs Spieltagen ein Torverhältnis von 13:17, das macht im Schnitt fünf Tore pro Spiel. Nach der 1:6-Niederlage in Ottobeuren folgte ein 5:2-Sieg über Kaufbeuren und nun mit 1:5 beim SC Oberweikertshofen eine weitere hohe Auswärtsniederlage. Nach nur sechs Spielen hat TSV-Trainer Tobias Luderschmid bereits 21 verschiedene Spieler eingesetzt, also fast zwei komplette Mannschaften.
Die Nördlinger waren zunächst dem ersten Treffer näher, doch die Gastgeber zeigten sich effektiver.
Ilija Sivonjic setzte sich im Zweikampf energisch durch und markierte mit einem Schuss ins lange Eck das 1:0. In der 25. Minute war ein Steilpass von Spielertrainer Florian Hönisch auf Imsak Ausgangspunkt zum 2:0. Geiß konnte die Flanke von Imsak nicht verhindern und in der Mitte köpfte Sivonjic völlig frei sein bereits fünftes Saisontor.
Danach hatten die Nördlinger durchaus gute Szenen in der Offensive, doch das wichtige Anschlusstor noch vor der Pause gelang nicht. Die Hoffnungen auf eine Wende in der zweiten Hälfte bekamen schon bald einen Dämpfer, denn bereits in der 51. Minute fiel das 3:0, als die TSV-Abwehr es einfach nicht schaffte die Kugel aus der Gefahrenzone zu bringen, bis schließlich Patrick Feicht ins kurze Eck traf. Zehn Minuten nach dem 3:0 folgte das 3:1 durch Rotzers Kopfball nach einer weiten Freistoßflanke von Meyer. Kurios in der Entstehung war dann das 4:1, denn Michael Knötzinger wollte auf Höhe der Mittellinie den entscheidenden Pass verhindern, wurde aber von dem im Wege stehenden Schiedsrichter Peter Lehner daran gehindert. Mario Maric kam so in Ballbesitz, spielte auf Hönisch und der traf zum 4:1. Knötzinger beklagte sich daraufhin beim Schiedsrichter und erhielt anstatt einer Entschuldigung die gelbe Karte. Schließlich folgte noch das 5:1, als der Kroate Maric einen exakten Pass von Cenk Imsak erhielt und dann im Strafraum TSV-Kapitän Stefan Raab regelrecht vernaschte.
Die Oberbayern nahmen nacheinander ihr Kreativpersonal Maric, Hönisch und Imsak vom Feld, aber auch TSV-Trainer Luderschmid sorgte für die ersten Landesligaminuten von Mario Bortolazzi und Sascha Hemayatkar-Fink.
Schiedsrichter: Peter Lehner (Hohenthann) - Zuschauer: 130
Tore: 1:0 Ilija Sivonjic (12.), 2:0 Ilija Sivonjic (25.), 3:0 Patrick Feicht (51.), 3:1 Sven Rotzer (63.), 4:1 Florian Hönisch (71.), 5:1 Mario Maric (76.)

SV Planegg-Krailling - FV Illertissen II 0:0
Immerhin hat die Serie gehalten: Nach dem Remis beim SV Planegg-Krailling ist der FV Illertissen II im fünften Spiel in Folge ungeschlagen. Vor den Toren Münchens bekamen die Zuschauer viel Mittelmaß serviert. Illertissen hatte den besseren Start und die erste Torchance. Der Schuss von Max Gauder verfehlte sein Ziel nur knapp (2.). Nach 20 Minuten das erste Lebenszeichen der Gastgeber, Markus Dieckmann zielte jedoch über das Gehäuse von FVI-Keeper Stefan Bufler. Wenig später hatte sein Gegenüber Glück, dass ein Kopfball von Ilir Tupella nur am Querbalken landete (23.).
In der zweiten Spielhälfte bestimmte der FVI II das Geschehen und hatte einige Chancen. Erst vergab Ilir Tupella (54.), dann Max Gauder (56.). Die Partie plätscherte länger vor sich hin. Erst kurz vor Schluss wollten es die Kraillinger noch einmal wissen. Bufler war aber hellwach und vereitelte mit einer Glanztat den Siegtreffer der Oberbayern. „Eine gerechte Punkteteilung“ – FVI-Spielleiter Oliver Millekat konnte seine Enttäuschung nach den 90 Minuten nicht verbergen.
Schiedsrichter: Kristina Hofbauer (Kläham) - Zuschauer: 350

SpVgg Kaufbeuren - TSV Gersthofen 2:0
Mit dem TSV Gersthofen geht es weiter bergab. Bei der SpVgg Kaufbeuren kassierten die Schützlinge von Trainer Ivan Konjevic eine 0:2-Niederlage. Es war nach zwei überraschenden Siegen die dritte innerhalb einer Woche. 1:5 gegen den TSV Aindling, 0:3 gegen den TSV Ottobeuren und jetzt 0:2 in Kaufbeuren – die Tordifferenz von 1:10 klingt grausam.
Auch im Allgäu brachten die Schwarz-Gelben kaum Torgefahr zustande. „Ein Punkt wäre drin gewesen. Aber wir waren vorne viel zu harmlos“, konstatierte Co-Trainer Dario Kucjenic. So konnte die SpVgg Kaufbeuren die Partie über weite Strecken dominieren. Der frühe Führungstreffer spielte den Hausherren dabei in die Karten. Furkan Kircicek zeigte schon in den Anfangsminuten wieder seine Stärke, als er frech Gästeschlussmann Stefan Brunner ausspielte und die Kugel zum 1:0 einschob (7.). Fabian Freudling und Lukas Zink hatten in der 19. und 20. Minute zwei Chancen zum 2:0. Die Angriffsbemühungen der Gäste wurden von der SVK oft schon im Keim erstickt.
Auch nach dem Seitenwechsel waren die Gastgeber am Drücker. In der 51. Minute prallte ein Schuss von Lukas Zink gegen die Latte. Gersthofen versuchte über Standardsituationen zum Erfolg zu kommen – der SVK gelang es auf der anderen Seite nicht, den finalen Konter zu setzen. Auch alle weiteren zahlreichen Chancen nutzten die Hausherren nicht. Als Zink in der Schlussphase mit den letzten Kraftreserven einen scharfen Pass nach innen in den Strafraum trat, spitzelte Gersthofens Erik Repennig die Kugel in der 86. Minute unglücklich ins eigene Tor. Das war die Entscheidung.
Schiedsrichter: Florian Neiber (Wasserburg) - Zuschauer: 150
Tore: 1:0 Furkan Kircicek (7.), 2:0 Erik Repennig (86./Eigentor)

SF Dinkelsbühl - FC Affing 2:1
Vor der Partie bei den Sportfreunden Dinkelsbühl hatte Affings Trainer Klaus Wünsch davon gesprochen, eine der beiden Mannschaften könne sich ein Stück weit „freischießen“. Damit meinte er die Konstellation in der Tabelle. Die Gastgeber waren mit zwei Punkten ziemlich malade in die Spielrunde gestartet, der FC Affing mit vier Punkten nicht unbedingt erfreulicher.
Nach der Begegnung hat sich die Ergebniskrise der Affinger verschärft. Durch das 1:2 rutschten die Affinger tiefer in den Tabellenkeller, rangieren nun auf dem 16. Platz. Wünsch, ist sich der prekären Lage bewusst, weiß, dass langsam über seine Position diskutiert wird. „Ich kämpfe weiter. In der Pause bin ich in der Kabine lauter geworden, vielleicht muss ich das mal vor dem Spiel werden“, sagt er, ohne seine Enttäuschung in der Stimme verbergen zu können.
Wünsch hat allerdings kaum Handlungsmöglichkeiten. Stamm- und Schlüsselspieler wie Roth, Manno, Thiel oder Jassem werden längere Zeit fehlen. Hoffnungen verknüpfte er mit dem Comeback Stephan Nießelers, der seine Sache im vorangegangenen Spiel gegen Oberweikertshofen trotz Trainingsrückstands ordentlich gemacht hatte. In Dinkelsbühl musste er auf den Offensivspieler aber kurzfristig verzichten, da dieser im Prüfungsstress steckt. Zudem mussten Eibel, Lechner und Schrittenlocher passen.
Wenigstens stand Kapitän Armin Failer wieder bereit, der nach abgelaufener Rot-Sperre in die Anfangsformation rutschte. In den ersten Minuten wirkten die Affinger zielstrebiger als zuletzt, die Angreifer Robin Streit und Simon Knauer verbuchten riesige Tormöglichkeiten, trafen jedoch nicht. Effektiver zeigte sich der Gastgeber, als bei einem Kopfball Arolds die Zuordnung nicht stimmte und er zum 1:0 traf (10.). Dieser Treffer hinterließ Wirkung, fortan verfielen die Affinger in alte, fehlerhafte Handlungsmuster. „Wir haben nicht richtig gegen den Ball gearbeitet, haben uns in den Zweikämpfen nicht gut verhalten“, erklärt Trainer Wünsch. So überraschte es wenig, dass Dinkelsbühl durch Niko Nagengast den zweiten Treffer folgen ließ (29.).
Nach den aufrüttelnden Worten Wünschs zeigten sich die Affinger verbessert und belohnten sich mit dem Anschlusstreffer René Hamanns zum 1:2. Wünsch relativiert dieses Aufbäumen: „Es bringt wenig, wenn wir erst dann gut spielen und alles unternehmen, wenn wir 0:2 hinten liegen.“
Schiedsrichter: Vinzenz Bohmann (JFG Riedberg) - Zuschauer: 300
Tore: 1:0 Sebastian Arold (10.), 2:0 Niko Nagengast (29.), 2:1 René Hamann (59.)


Gegen den FC Memmingen 2 gab Alexander Lammer (in Weiß) sein Debüt für den TSV Aindling. Mit einem Punkt mussten sich der Neuzugang und seine Teamkollegen am Ende begnügen. F.: Reinhold Rummel

TSV Aindling - FC Memmingen II 1:1
Starke Leistungen in den ersten beiden Heimspielen waren jeweils mit klaren Siegen belohnt worden. Im dritten Auftritt am Schüsselhauser Kreuz in dieser Runde blieb die Mannschaft des TSV Aindling einiges schuldig. Gegen den FC Memmingen II kam der Gastgeber über ein 1:1 nicht hinaus.
Die Gäste präsentierten sich keineswegs so, wie man es von ihnen aufgrund des Tabellenstands hätte erwarten können. Beschreitet die U23 des Regionalligisten weiter diesen Weg, agiert sie auch in den nächsten Wochen so spielstark und mit so viel Einsatz, wird sie nicht mehr lange das Schlusslicht in der Landesliga Südwest bilden. Die Aindlinger haben sich mit ihren acht Punkten aus sechs Partien im Mittelfeld festgesetzt.
Die Allgäuer kamen mit einer gleich auf fünf Positionen veränderten Startelf auf den Platz. Die vielen Umstellungen, die in diesen Wochen eher die Norm darstellen, trugen auch schnell Früchte – zwar vorerst nicht in Form des Ergebnisses, aber in puncto Spielweise. Die erste aufregende Szene ging auf das Konto von Patrick Böck, der mit einem Fernschuss den rechten Innenpfosten anvisierte. Dann auf der Gegenseite der erste große Auftritt von Alexander Lammer, der für den verletzten Patrick Modes als Spitze agierte. Der Neuzugang stand vor dem 1:0, das Steffen Friedrich mit letztem Einsatz verhinderte. Nun war wieder der FCM an der Reihe. Nach einer Flanke von Jannik Froschauer fehlte einem Kopfball von Harald Holzapfel das Timing.
Lammer könnte eine echte Verstärkung für den TSV werden. In der 54. Minute eroberte er die Kugel und drang in den Strafraum ein; doch auch in diesem Fall war sein Abschluss nicht optimal. Nun war Aindling am Drücker, im ersten Abschnitt galt diese Aussage für den Gast. Simon Adldinger brachte Johannes Putz ins Spiel, der sich in abseitsverdächtiger Position befand. Der Ball kullerte am linken Pfosten ins Aus. Keine
Diskussion gab’s in der 67. Minute. Nach einem Freistoß kam ein Querpass genau in den Lauf von Daniel Deppner, der aus wenigen Metern zum 1:0 traf. Die Führung währte aber nur 100 Sekunden lang, dann kam Harald Holzapfel ungehindert zu einem Kopfball und damit zum Ausgleich. Der ehemalige Regionalligakicker ließ nicht nur in dieser Situation seine Routine aufblitzen. Nach einem Freistoß verpasste Memmingens Ugur Kiral, erst vor einer Woche vom SSV Ulm gekommen, den Ball nur um Zentimeter, das war die Riesenchance zum 1:2. Aindlings Johannes Putz hielt noch mal ordentlich drauf. Doch FCM-Keeper Philipp Beigl, der viele hohe Bälle runterpflückte, war auch diesmal auf der Hut.
Schiedsrichter: Thomas Raßbach (Lehrberg) - Zuschauer: 180

Tore: 1:0 Daniel Deppner (68.), 1:1 Harald Holzapfel (69.)

TSV Ottobeuren - SV Mering 0:2
Damit durfte vor Wochenfrist noch nicht gerechnet werden, dass der SV Mering am Ende der „englischen Woche“ den Kontakt zur Tabellenspitze herstellen würde. Doch nach dem souveränen und hoch verdienten 2:0-Auswärtserfolg beim TSV Ottobeuren finden sich die Kicker des MSV nun auf dem zweiten Tabellenplatz wieder.
Einen ruhigen Nachmittag verbrachte der MSV-Keeper, Sedlmeir, beim Auswärtsspiel des SV Mering in Ottobeuren. Seine Vorderleute ließen gegen die Gastgeber, die in den letzten zwei Spielen immerhin neun Tore erzielt hatten, keine Tormöglichkeiten zu. „Wir kannten die Spielweise des Gegners und haben richtig agiert“, analysierte MSV-Coach Günter Bayer. Sein Team präsentierte sich – nach zwei starken Spielen in Folge – auch in der Offensive spritzig und spielfreudig. Insbesondere Barbano, der ein Tor vorbereitete und eines selber erzielte, stach im MSV-Kader hervor.
„Er hat eine starke Leistung gezeigt – wie die ganze Mannschaft“, lobte Bayer. Mering bestimmte die Partie und hätte in der ersten Hälfte bereits deutlicher führen müssen. So gingen die Gäste durch einen Treffer von Obermeyer, der herrlich von Barbano vorbereitet wurde, in der 28. Minute in Führung. Doch bis zur Pause ließen Barbano, Müller und Obermeyer weitere Chancen ungenutzt.
Nach dem Wechsel das gleiche Bild: Mering beherrschte den Gegner nach Belieben, machte aber zu wenig aus seinen Möglichkeiten. „Das ist unser einziges Manko, das wir in den letzten Wochen haben – die Chancenverwertung“, betonte der Trainer der Gäste. Doch dann knapp 20 Minuten vor dem Abpfiff zeigte Barbano bei einsetzendem Regen all sein Können, indem er drei Abwehrspieler ausspielte und das 2:0 für die Meringer markierte.
Auch in der Folgezeit hätten die Schwaben ihren Vorsprung noch ausbauen können, doch die Schwäche im Abschluss blieb erhalten. „Ich bin mit der heutigen Leistung dennoch sehr zufrieden. Auch unsere Spielweise in den letzten beiden Partien hat mir gefallen“, so Bayer.
Schiedsrichter: Benjamin Sölch (SV Wilting) - Zuschauer: 220
Tore: 0:1 Maximilian Obermeyer (28.), 0:2 Agustin Barbano (68.)

SV Egg an der Günz - SC Fürstenfeldbruck 0:2
Nicht wiederzuerkennen war der SV Egg. Nach teilweise klasse Leistungen in den vergangenen Wochen verlor er zu Hause gegen den SC Fürstenfeldbruck 0:2. Vor 350 Zuschauern fanden die Egger nie ins Spiel. Fürstenfeldbruck spielte clever, aggressiv und unterband mit vielen taktischen Fouls den Spielaufbau des SVE. Wirklich gefährlich wurden beide Teams nur selten. Am 1:0 der Gäste wirkte SVE-Torhüter Philipp Stölzle mit. Er sorgte nach einem Foul im Strafraum für den Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Peter Karmann. Christian Rodenwald verwandelte diesen.
Nach der Pause spielte Egg schwungvoller. Der SCF gab die passende Antwort: das 2:0 durch Nickoy Ricter (54.). Erst in den Schlussminuten kam Egg noch zu einzelnen Chancen. „Wir haben heute zu kompliziert gespielt, da war nichts mehr vom Spiel in Illertissen zu sehen“, sagte Manuel Schedel etwas ernüchtert.
Schiedsrichter: Peter Karmann (Wertingen) - Zuschauer: 350
Tore: 0:1 Christian Rodenwald (22./Foulelfmeter), 0:2 Nickoy Ricter (54.)


Große Kulisse, kein großes Spiel. Das Landesliga-Derby zwischen dem TSV Kottern und dem VfB Durach sahen 1250 Zuschauer. Foto: Ralf Lienert

TSV Kottern - VfB Durach 1:1
Das Kemptener Stadtderby in der Landesliga Südwest zwischen dem TSV Kottern und dem VfB Durach endete am Freitagabend vor 1250 Zuschauern 1:1. Nach schwachen 70 Minuten, in denen beide Mannschaften sowohl Spielwitz als auch Leidenschaft vermissen ließen, war die Duracher Führung durch Roland Ostheimer soetwas wie der Türöffner für ein am Ende doch noch spannendes und heiß umkämpftes Derby. In der Schlussviertelstunde hätten zunächst die Gäste aus Durach den Sack endgültig zumachen müssen (Alexander Schedel vergab gleich zwei hundertprozentige Chancen mit dem Kopf), ehe dem Ex-Duracher Roland Fichtl mit einem abgefälschten Schuss der Ausgleich gelang. Fichtl war es auch, der in der zweiten Minute der Nachspielzeit die Riesenchance zum 2:1 für Kottern vergab. Am Ende waren beide Trainer mit dem Remis zufrieden, wenngleich Gästecoach Peter Christl schon den vergebenen Chanchen nachtrauerte. „Diese junge Mannschaft hätte sich heute belohnen können, nein, müssen.“ Und auch Kotterns Trainer Kevin Siegfanz haderte etwas: „Wenn Roland in der Nachspielzeit noch das 2:1 macht, wäre es eine perfekte Woche für uns gewesen.“ Durach klettert mit dem Auswärtspunkt zwischenzeitlich auf Rang 13, Kottern mit elf Punkten aus sechs Spielen auf Rang zwei.
Schiedsrichter: Danijel Djordjevic (Hammerschmiede) - Zuschauer: 1.250
Tore: 0:1 Roland Ostheimer (71.), 1:1 Roland Fichtl (85.)

Aufrufe: 03.8.2014, 21:08 Uhr
Augsburger Allgemeine / wab, twßAutor