Verstärkung für den FCW

Dass es schwer werden würde, war beim FC Winterlingen allen klar dass der Bezirksliga-Meister von 2015 zur Winterpause noch ohne Sieg abgeschlagen am Tabellenende steht, war nicht eingeplant. „Wir haben uns definitiv mehr erhofft“, hadert FCW-Coach Polichronis Sidiropoulos. „Es gab eine Reihe an Spielen, in denen wir mehr hätten erreichen können. Insgesamt gibt es einen bunten Blumenstrauß an Gründen hierfür.“

Trotz aller Negativstatistiken, die die Grün-Weißen nach 17 Saisonspielen aufweisen, will der Trainer nicht alles schlechtreden. „Wir haben nicht nur gegen die Teams aus dem unteren Tabellenbereich mitgehalten, sondern zum Ende der Hinrunde auch sehr ordentlich gegen die Spitzenteams gespielt. Nach 90 Minuten standen wir jedoch immer mit leeren Händen da.“ Fast immer - einen Punkt holte der FCW am sechsten Spieltag gegen den VfB Friedrichshafen. Obwohl es seitdem nur noch Niederlagen gab, beobachtete Coach Sidiropoulos eine Steigerung bei seinem Team. „Die Mannschaft ist eindeutig besser, als sie jetzt mit einem mickrigen Punkt am Tabellenende steht. Klar hatten wir im Laufe der Vorrunde eine deutliche Leistungssteigerung zu verzeichnen diese bewegte sich jedoch immer nur im Rahmen unserer Möglichkeiten. Gegenüber den hohen Schlappen, die es zu Saisonbeginn öfters gab, fielen die Ergebnisse zum Schluss nicht mehr so deutlich aus.“

Trotz des leichten Aufwärtstrends haperte es doch bei so manchem Winterlinger Spieler an der Einstellung. Den Großteil der Mannschaft nimmt Sidiropoulos von seiner Kritik aus: „Mit den Leuten, die mitziehen und sich zur Verfügung stellen, haben wir sehr ordentlich gearbeitet.“ Dennoch musste der 35-Jährige sich als Spielertrainer mehrmals selbst einwechseln, weil er nicht genügend Akteure zur Verfügung hatte das kam in der vergangenen Saison, als der FCW aufstieg, nicht ein einziges Mal vor. „Das spricht Bände. Es darf zum Beispiel einfach nicht sein, dass wir gegen den Tabellenführer aus Oberzell mit einem Ersatztorspieler und mir antreten“, so der Grieche.

Nachholbedarf sieht Sidiropoulos sowohl auf dem Feld als auch bei den Strukturen. „Wir hatten noch nicht das Landesliga-Flair, das dazugehört. Wenn man Landesliga spielen will, muss alles noch professioneller und organisierter werden das beginnt im Umfeld und zieht sich bis zu den Spielern, die auf dem Platz stehen. Bis jetzt haben wir das noch nicht geschafft.“

Die Aussichten auf den Klassenerhalt sind jedenfalls minimal, das weiß auch der Winterlinger Trainer: „Ich bin Sportler genug, um daran glauben zu können. In der jetzigen Situation sprechen der Kopf und das Herz jedoch eine andere Sprache. Wir werden alles versuchen. An diesem Aufstieg hängt viel Herzblut - auch von mir persönlich.“

Zwei Leistungsträger des Aufstieges kehren nun in der Winterpause zu den Grün-Weißen zurück: Torwart Dominik Kosic und sein Bruder, Offensivallrounder Marcel Kosic. Beide waren im Sommer zum FC 07 Albstadt gewechselt. Coach Sidiropoulos kommt die Verstärkung mehr als gelegen: „Schade für sie, dass es höherklassig nicht geklappt hat. Gleichzeitig freue ich mich aber, dass sie uns jetzt weiterhelfen werden. Sie kennen das Umfeld und werden nur eine kurze Eingewöhnungszeit brauchen.“