2024-05-02T16:12:49.858Z

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Diese Saison wird Patrick Schaaf nicht mehr auflaufen können. 	Archivfoto:Görlich
Diese Saison wird Patrick Schaaf nicht mehr auflaufen können. Archivfoto:Görlich

"Versorgt wie Erstligaspieler und seiner Zeit weit voraus"

HESSENLIGA: +++ Patrick Schaaf schuftet für Comeback im Sommer +++ Kapitän des TSV Lehnerz nur auf dem Platz außer Dienst: „So nahe es geht an Mannschaft sein“ +++

Fulda (rg). Täglich bis zu acht Stunden schuftet Patrick Schaaf nach seinem Kreuzbandriss momentan bei Physiotherapeut Michael Franz im Zentrum Mensch in Eichenzell für sein Comeback. Fünf Wochen nach der OP macht der Kapitän des Fußball-Hessenligisten TSV Lehnerz große Fortschritte und ist beinahe schmerzfrei. Eine Rückkehr noch in dieser Saison schließt der 27-Jährige aber aus.

„Ich war jetzt in Straubing zur Nachuntersuchung, am Mittwoch sind es genau fünf Wochen nach der OP. Der Arzt hat gemeint, dass alles genau so ist, wie es sein sollte. Und auch von meinem Gefühl her ist bis jetzt alles einwandfrei, ich habe kaum noch Schmerzen“, erklärt Schaaf zufrieden, der sich den Kreuzbandriss im rechten Knie Anfang November zugezogen hatte. Wenige Tage nach der OP Anfang Januar begann der gebürtige Engelröder schon mit der Reha bei Physiotherapeut und TSV-Athletiktrainer Michael Franz im Zentrum Mensch in Eichenzell, wo Schaaf jeden Tag vier bis fünf Stunden trainiert. „Aktuell versuche ich, jede freie Stunde zu nutzen, um etwas für das Knie zu tun. Nächste Woche geht es wieder an die Arbeit, dann muss man sehen, wie das Knie auf die Belastung reagiert, aber ich werde dann abends weiterhin hingehen“, sagt Schaaf, der das Knie schon wieder bis 110 Grad beugen kann und auch in der Streckung fehlen nur noch wenige Zentimeter. „Das sieht bis jetzt alles ziemlich gut aus, wir machen hauptsächlich etwas für die Bewegung. Dazu bekomme ich Lymphdrainagen, damit das Knie nicht dick wird nach den Übungen. Außerdem machen wir viel im Kraftbereich für Oberkörper, Rumpf und allgemein die Stabilität“, verrät der ehemalige Mönchengladbacher.

Bisher ist also alles voll im Soll, freut sich Schaaf: „Ich bin wirklich top zufrieden, das Bein macht auch nach längerer Belastung noch mit. Bei Michi bin ich in guten Händen.“ Und auch Franz ist vollkommen begeistert von seinem Patienten: „Ich bin wirklich total zufrieden. Ich mache das jetzt seit 19 Jahren und er gehört zu einem der Meisterstücke. Patrick macht wirklich alles, was wir von ihm wollen und war neulich ganze acht Stunden hier. Er wird versorgt wie ein Erstligaspieler.“ Ähnlich wie bei Niklas Breunung, von dessen Arzt in den USA Franz für die „herausragende Arbeit am Knie“ nach Breunungs Kreuzbandriss gelobt wurde, sorgen die guten körperlichen Voraussetzungen für eine schnelle Rehabilitation: „Das macht enorm viel aus, aber die Performance, die Patrick auch in der Belastungssteuerung zeigt, ist absolut vorzeigbar, das liegt auch an seiner guten Mitarbeit. Wir sind jetzt schon dabei, an den seitlichen Belastungen zu arbeiten, das würde ich bei einem normalen Patienten erst in drei Wochen machen. Er ist seiner Zeit weit voraus“, lobt Franz.

Die Saison 2016/2017 ist für ihn aber dennoch gelaufen, betont Schaaf – da will er kein Risiko eingehen. Auch wenn beispielsweise Lottes Matthias Rahn – Kumpel von TSV-Keeper Benedikt Kaiser – einen Kreuzbandriss gar nicht operieren ließ, stattdessen auf die Khalifa-Methode vertraute und gerade mal drei Monate nach seinem Riss im Pokalspiel gegen Bayer Leverkusen beim Achtelfinalsieg gegen 1860 München schon wieder in der Startelf stand. „Der Arzt meint, dass ein Rückschlag meist zwischen dem sechsten und neunten Monat kommt, noch soll ich vorsichtig sein. Für mich ist die Saison abgehakt, ich muss einfach für die neue Saison fit werden. Ich will auf jeden Fall beim Vorbereitungsstart auf dem Platz stehen und Anfang Juli wieder den Ball am Fuß haben“, so der 27-Jährige, der nun wieder ohne Krücken laufen kann und seine Kapitänspflichten beim TSV Lehnerz auch von außen wahrnimmt: „Ich war bei den Freundschaftsspielen dabei und bei den Einheiten im Fitnessstudio auch. Ich versuche, so nah es geht an der Mannschaft zu sein und Marco Lohsse unterstützen zu können.“



Aufrufe: 018.2.2017, 07:45 Uhr
Lauterbacher AnzeigerAutor