Einen versöhnlichen Jahresabschluss hatte Trainer Dieter Rensmann gefordert. Den lieferte die Mannschaft, allerdings mit Abstrichen. „Wir haben das Spiel zwar gewonnen, aber es war nicht berauschend“, lautete das Fazit des 50-Jährigen.
Vor allem die erste Halbzeit ließ kaum Wünsche offen. Gegen das Tabellenschlusslicht aus Bissendorf, das mit großen Personalproblemen angereist war, dominierten die Grönegauer fast nach Belieben. Pascal Schweer, der aus dem Landesligakader zum Team stieß, prüfte Bissendorf-Keeper Jan Berlsmann mit einem Flachschuss (13.). Im Gegenzug brachte Gästestürmer Steffen Kleine einen Freistoß gefährlich vor das Tor, SCM-Schlussmann Sven Uzat hielt stark (14.).
Nun übernahmen die Gastgeber die Kontrolle über das Spiel. Einen schnellen Tempogegenstoß nach einem Ballgewinn im Mittelfeld versenkte Christian Mäscher nach schönem Querpass von Schweer zur verdienten 1:0-Führung im Tor (19.). Wenig später war es wieder Schweer, der über rechts Lukas Seelhöfer mustergültig am langen Pfosten bediente. Der Mittelfeldspieler musste nur noch den Fuß hinhalten und erzielte das 2:0 (28.).
In dieser Phase wirkte die Bissendorfer Abwehr völlig von der Rolle. Schweer (33.) und Steffen Klesser (37.) hatten weitere gute Gelegenheiten, ehe Mäscher das 3:0 besorgte (42.). Zuvor war er mustergültig von Schweer bedient worden, der damit seine dritte Torvorlage lieferte. Klesser scheiterte wenig später an Berlsmann (44.), Domenik Bänsch sorgte schließlich in der Nachspielzeit nach einem Schlenzer von Malte Hengehold an die Strafraumgrenze für die beruhigende und auch in der Höhe verdiente 4:0-Führung zur Pause (45.+1).
„Die erste Halbzeit haben wir super gespielt. Die ersten fünf Minuten waren etwas schleppend, aber dann haben die Jungs das klasse gemacht“, lobte Rensmann seine Elf.
Der zweite Durchgang war weniger spektakulär aus Meller Sicht. Ein Abseitstor von Schweer wurde nicht gegeben (51.), ansonsten blieben die Gastgeber ungefährlich. Stattdessen witterte Bissendorf Morgenluft und kam durch Kleine (65.) und Nils Kamke (68.) zu guten Gelegenheiten, ehe Kleine das 1:4 erzielte (73.). Kurz zuvor war Mäscher nach Zuspiel von Schweer an Berlsmann gescheitert (72.). Der Torjäger, der gegen Bissendorf seine Saisontreffer 15 und 16 erzielte, hatte in der Schlussphase eine weitere Chance (78). Zudem verpasste der eingewechselte Tobias Schnitker das Tor nur knapp (79.).
„In der zweiten Halbzeit sind wir nicht mehr richtig ins Spiel gekommen, hatten nicht mehr den richtigen Biss. Es fehlte der Druck und der richtige Wille, zwei oder drei Tore noch nachzulegen“, haderte Rensmann mit der Leistung im zweiten Durchgang. Lobende Worte fand der SCM-Trainer für sein Sturmduo Schweer/Mäscher: „Pascal hat das super gemacht. Christian braucht jemanden, den er anspielen kann und der den Ball ablegen kann.“ Ebenfalls positiv: Innenverteidiger Konstantin Strohmeyer, der der Landesligamannschaft lange verletzungsbedingt fehlte, konnte für die Reserve 90 Minuten durchspielen.
Probleme hatten viele Spieler mit dem sehr rutschigen Kunstrasen, der durch aufziehenden Nebel und Temperaturen um den Gefrierpunkt teilweise schwer bespielbar war. „Der Platz war zum Schluss doch relativ grenzwertig, weil viele auch Standprobleme hatten. Aber da mussten alle mit klarkommen“, sagte Rensmann, der zum Schluss noch ein kurzes, aber aussagekräftiges Fazit parat hatte: „Wir sind mit dem Ergebnis an sich zufrieden. Ein versöhnlicher Jahresabschluss. Passt.“
Aufstellung SC Melle II: Uzat – Hengehold, Strohmeyer, Glane, Pietsch (80. Kaase) – Bänsch – Mischnick (59. Renner), Le. Seelhöfer, Klesser (70. Lu. Seelhöfer) – Mäscher, Schweer (75. Schnitker).