2024-05-02T16:12:49.858Z

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Nach gutem Start sind Christoph Nagler (vorne) und die SpVgg Ansbach in Schieflage geraten. Zur Winterpause liegt der Aufsteiger auf einem Abstiegs-Relagationsplatz. F: Zink
Nach gutem Start sind Christoph Nagler (vorne) und die SpVgg Ansbach in Schieflage geraten. Zur Winterpause liegt der Aufsteiger auf einem Abstiegs-Relagationsplatz. F: Zink

Verletztenmisere bringt Ansbach in Nöte

Neuzugänge Döllinger und Paliyski sollen der Offensive mehr Durchschlagskraft verleihen

Eine turbulentes halbes Jahr hat die SpVgg Ansbach hinter sich. Die Mittelfranken haben sich nach ihrem Aufstieg in die Bayernliga Nord etwas mehr erwartet. Nach gutem Start überwintern die Ansbacher nur auf einem Relegationsplatz. Trainer Fredi Skurka trat nach atmosphärischen Störungen zurück, zahlreiche Leistungsträger verletzten sich und waren nicht gleichwertig zu ersetzen. Der Rückstand ans rettende Ufer beträgt drei Punkte. Das große Ziel Klassenerhalt soll wenn nötig eben über die Relegation realisiert werden.

Der Tabellenfünfzehnte kam hervorragend aus den Startlöchern. Anfang August hatte es nicht den Anschein, als würde der ehemalige Drittligist in größere Schwierigkeiten geraten. Aber Abteilungsleiter Harald Riegler, der bereits 31 Jahre im Geschäft ist, stellt fest: "Wir waren etwas zu blauäugig." Es kriselte zwischen Mannschaft und Trainer. Das Verhältnis zwischen Fredi Skurka und der Mannschaft war zerrüttet und so kam es im Oktober zum unvermeidlichen Trainerwechsel."Das war ein schleichender Prozess", so Riegler. Skurka trat nach dem Ende der Vorrunde zurück. Zuvor hatte es im Mannschaftskreis eine Abstimmung gegeben, die eindeutig gegen den Chefanweiser ausfiel. Die letzten drei Spiele betreute Andreas Heid das Team, holte einen Sieg und so steht unter dem Strich nach zwei Dritteln der Saison Rang 15 mit 21 Punkten zu Buche. Drei Zähler fehlen zum rettenden 13. Platz, den der SV Erlenbach bei einem Spiel weniger momentan inne hat. "Es wird wahrscheinlich auf die Relegation rauslaufen", stellt sich Riegler darauf ein, dass sein Team in Sachen Klassenerhalt im Frühsommer nachsitzen muss: "Zum einen schätze ich die Bayernliga Nord sehr stark ein, die fast an das Niveau der alten Bayernliga, als diese vierte Liga war, herankommt. Zudem hat sich die Konkurrenz deutlich verstärkt, vor allem Ammerthal, aber auch Erlangen-Bruck." Zum Start müssen die Mittelfranken zum Spitzenreiter nach Weiden, was Riegler scherzhaft als "ein weiteres Vorbereitungsspiel für uns" einstuft. Dann kommt zum ersten Heimauftritt die DJK Ammerthal: "Dann wird man gleich sehen, wo die Reise hingeht."

Ausfälle: Herzner und Haltmayer sind nicht zu ersetzen.

Ein weiterer Grund für das Abrutschen in der Tabelle war das große Verletzungspech. Vor allem die Offensive erwischte es heftig: Bastian Herzner, mit zehn Treffern bester Schütze seines Teams, zog sich Anfang Oktober im Training einen Riss des Syndesmosebandes zu und fehlt seither. "Nicht zu ersetzen", stellt Riegler kurz und knapp fest. Stürmer Pascal Haltmayer laboriert an einem Knorpelschaden. "Unwahrscheinlich, dass er nochmal spielt", hat der Abteilungsleiter wenig Hoffnung bezüglich dieser Personalie. Angreifer Vittorio Romano plagten auch immer wieder Verletzungen, nun wird er aus beruflichen Gründen in der Restrückrunde kaum mehr spielen können. Auch der Ausfall von Christoph Hasselmeier, der fast die Hälfte der Spiele versäumt hat, war schwerwiegend. "Wir haben einen kleinen Kader, da war das nicht zu kompensieren. Solche Topleute können wir nicht ersetzen", gibt Riegler zu bedenken. Die Ansbacher, die nach wie vor hervorragende Jugendarbeit betreiben, mussten den Kader immer wieder mit Spielern aus der eigenen U23 auffüllen. Ein hoffnungsvolles Talent im Angriff ist Patrick Kroiß. Aber auch der 20-Jährige war zwei Monate außer Gefecht. "Wenn man das alles zusammennimmt, dann sieht man, wo die Probleme bei uns liegen", bilanziert Riegler. Das erklärt auch den deutlichen Leistungsabfall im Herbst. 0:5 daheim gegen Aschaffenburg, dann das historische 0:7 in Amberg. "Das war der Tiefpunkt", sagt Riegler. Noch dazu ist den Ansbachern ihre Heimstärke im Pigrol-Sportpark abhandengekommen.

Knüppelhartes Programm am Saisonende.

Aufgrund der dünnen Spielerdecke hat der Klub aus der mittelfränkischen Bezirkshauptstadt in der Winterpause personell nachgelegt. Mit Fabian Döllinger wurde ein Akteur zurückgeholt, der bis 2012 schon einmal für die Ansbacher gespielt hat. Der 23-Jährige, der den Ansbacher Nachwuchsbereich durchlaufen hat, kommt vom Landesligisten TSV Neustadt/Aisch. Mit Emilian Paliyski (20) wurde zudem ein weiterer Angreifer verpflichtet. Der Bulgare spielte beim SC Eltersdorf und seit Saisonbeginn beim Liga-Konkurrenten SV Memmelsdorf. "Wir mussten in der Offensive handeln, schon alleine wegen der vielen Verletzungen", unterstreicht Riegler. Dem Abteilungsleiter der Ansbacher wird mit Blick auf das Restprogramm mulmig: "Wir haben am Schluss Aschaffenburg und Haibach auswärts, dann Amberg daheim und dann müssen wir noch nach Aubstadt. Das ist ein Hammer-Programm", sagt Riegler.






Aufrufe: 012.2.2015, 10:05 Uhr
Dirk MeierAutor