2024-05-10T08:19:16.237Z

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Mirko Pleic hat mit dem FSV Saulheim eine Menge vor und ist enorm motiviert.	Foto: Schmitz
Mirko Pleic hat mit dem FSV Saulheim eine Menge vor und ist enorm motiviert. Foto: Schmitz

,,Verein zukunftsfähiger machen"

FSV Saulheims neuer Vorsitzender Mirko Pleic baut auf Kunstrasen und Jugendkonzept

SAULHEIM. Von wegen, junge Leute engagierten sich nicht im ehrenamtlichen Bereich: Mirko Pleic, Anfang 30, beweist das Gegenteil. Er hat sich zum Präsidenten des Fußball-Bezirksligisten FSV Saulheim wählen lassen. Und das mit kühnen Plänen.

Herr Pleic, mit 31 Jahren Präsident eines großen Fußballvereins. Sind Sie des Teufels?

Nein, ich habe mir Gedanken gemacht, dass es mich unheimlich interessiert, wie man einen Verein verändern kann, ihn zukunftsfähiger machen kann. Was mich außerdem begeisterte, waren die Leute drumherum, der Kreis meiner Vorstandskollegen. Und dann ist da noch die enge Verbundenheit mit dem FSV Saulheim und natürlich die Neugier.

Sie sprachen davon, den Verein verändern zu wollen ...

Übergeordnet geht es darum, den FSV Saulheim zukunftssicher zu machen. Wir müssen auf den demografischen Wandel reagieren, uns dem absehbaren Problem stellen. Schaue ich nach links und rechts, dann fällt mir auf, dass viele Vereine, von der Mitgliederzahl her betrachtet, schrumpfen. Dieses Schicksal möchte ich mit dem FSV Saulheim vermeiden. Wir müssen uns so anpassen, dass die Mitgliederzahlen entweder stabil bleiben oder wachsen.

Wie macht man das?

Interessante Angebote eröffnen. Den Leuten etwas bieten, in sie reinhören. Das ist das A und O. Und noch etwas: Es darf in einem Verein keinen Stillstand geben.

Und wie heißt das sportliche Ziel?

Da lautet mein Ziel, Saulheim in der Bezirksliga-Spitze zu etablieren und unsere Jugendmannschaften so zu entwickeln, dass wir ausreichend Nachwuchs für die erste und zweite Mannschaft bekommen.

Ohr bei den Leuten? Was heißt das?

Interessant ist an meiner neuen Position, dass viele Leute etwas von einem wollen. Aber allen gerecht zu werden, das ist unfassbar schwer. Ein Ohr für jeden haben und auf der anderen Seite Verständnis wecken, dass Prioritäten gesetzt werden müssen, das ist die Kunst des Vorsitzenden.

Was wird benötigt, um den FSV Saulheim zukunftsorientiert aufzustellen?

Das ist vor allem der Kunstrasen. Dessen Verwirklichung ist mein großes Anliegen und dieses Projekt wird uns die nächsten zwei Jahre voll beschäftigen. Wichtig ist mir aber, dass wir diese Aufgabe bewältigen wollen, ohne Abstriche bei der Finanzierung unserer Aufgaben im Sport zu machen. Die derzeitige Situation ist kaum mehr tragbar. Derzeit müssen wir mit unserer ersten und zweiten Mannschaft Ausweichplätze suchen. Testspielgegner, die zu uns kommen, finden wir nicht, weil niemand auf dem Hartplatz spielen möchte.

Der FSV Saulheim hat auch dank Ihrer Arbeit in den vergangenen Jahren eine sehr gut aufgestellte Jugendabteilung. Andere Vereine beklagen hingegen Probleme. Was ist Ihr Erfolgsschlüssel?

Das, was andere oft beklagen: Die Ganztagsschule. Wir haben eine sehr gut funktionierende Kooperation mit der Grundschule und bieten AGs sowohl für die Jungs als auch die Mädchen an. Darüber hinaus hat sich der Verein in den vergangenen Jahren durch sehr viel soziales Engagement im Dorf einen guten Ruf erarbeitet.

Sportlich ist nur eine Jugendmannschaft, die JSG Saulheim/Partenheim/Jugenheim, in einer Landesliga vertreten. Reicht das, um ein Bezirksliga-Team zu speisen?

Die Praxis zeigt: ja. Wir haben aus so gut wie jedem Jahrgang zwei Spieler herausbekommen, die wir im Erstmannschaftskader weiterentwickeln können. Man muss aber auch sagen, dass unser Trainer, Oliver Schmitt, diesen jungen Leuten einen sehr guten Übergang ermöglicht hat, dass er sich um sie kümmerte und sie förderte. Das wird sich unter Jockel Weinz im Sommer nicht ändern.

Was schwebt Ihnen außer dem Kunstrasen als wichtige Aufgabe vor?

Ja, das ist unser Jugendkonzept. Wir möchte unsere Jugendarbeit qualitativ verbessern, haben – unter Regie unseres FSJlers Dominik Theis – Anforderungsprofile erstellt, was in den einzelnen Altersklassen erarbeitet werden soll. Im Grunde haben wir den Rahmentrainingsplan des Deutschen Fußball-Bundes auf unsere Voraussetzungen und Möglichkeiten zugeschnitten. Darüber hinaus arbeiten wir an einer Optimierung der Abläufe im administrativen Bereich. Wir müssen uns stetig bewegen – Stillstand ist Rückschritt.

Das Interview führte Claus Rosenberg.



Zur Person

Mirko Pleic hat alle möglichen Stationen im FSV Saulheim durchlaufen- Unter anderem als Jugendtrainer, Vorsitzender des Fördervereins und nun als Präsident.

Der 31-Jährige ist als Abteilungsleiter bei der Verbandsgemeinde Wörrstadt beschäftigt.

Aufrufe: 013.2.2017, 10:00 Uhr
Claus RosenbergAutor